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Der Mann mit dem Siegelring steckte hastig den Totschläger weg.

Seine stechenden Augen waren starr auf Bount Reiniger gerichtet. Hastig bückte er sich. Mit beiden Händen fasste er unter Reinigers Arme. So, wie man es beim Erste-Hilfe-Kursus lernt, schleppte der Gangster Bount aus der Küche. Reinigers Füße schleiften über den Boden. Der Verbrecher brachte Bount Reiniger ins Bad. Er blieb einige Minuten bei Bount. Dann verließ er das Bad, um den Detektiv darin einzuschließen.

Nun setzte der Mann seine Arbeit, die er wegen Bount unterbrochen hatte, fort.

Auf einem Highboard standen die Pokale von Robert Vickers Amateurkämpfen. Der Gangster fegte sie mit einem ungestümen Handstreich herunter. Er öffnete alle Schränke, jede Lade, verstreute den Inhalt auf den Boden, ging mit einer Gründlichkeit vor, die kaum mehr zu überbieten war.

Nachdem er alle Räume durchgewühlt hatte, lief er zum Bad zurück. Er legte sein Ohr an das Holz und lauschte. Drinnen herrschte noch Ruhe. Der Verbrecher grinste breit. Er wandte sich von der Tür ab und verließ Vickers Wohnung.

Ohne Eile ging er die Treppen hinunter.

Vor dem Haus setzte er sich eine große Sonnenbrille auf die Nase. In einiger Entfernung vom Hauseingang parkte ein silbergrauer Mercedes, um den ein schmaler farbiger Junge herumschlich. Außer dem Jungen befand sich im Moment niemand auf der Straße. Der Mann wandte sich nach rechts und verschwand Augenblicke später um die nächste Ecke.

Vier Straßen weiter betrat er eine kleine Cafeteria. Das größte im Lokal war die italienische Espressomaschine. Sie funkelte blankgeputzt und war der Stolz des Lokalbesitzers, eines schwindsüchtigen Kerls mit eingefallenen Wangen und spinnen dürren Armen. „Sir?“, fragte das Klappergestell an der Maschine vorbei. Ein helles, freundliches Augenpaar war auf den Eintretenden gerichtet.

„Cappuccino“, sagte der Gangster. Seine Stimme war dunkel und kratzte ein wenig unangenehm.

„Cappuccino. Sofort“, sagte der Magere, und die schmale Fliege an seinem Hals zuckte auf und ab, weil sie dem knotendicken Adamsapfel im Wege war.

Der Gangster ließ die vier Hocker vorläufig unbeachtet. „Kann man bei Ihnen telefonieren?“, fragte er den Wirt.

„Aber natürlich. Alles können Sie bei mir. Wirklich alles. Gleich neben den Toiletten. Aber verwechseln Sie die Türen nicht, sonst rauscht es zu laut beim Sprechen.“ Der Schwindsüchtige kicherte jungmädchenhaft, während er die Espressomaschine in Betrieb nahm. Der Gangster setzte sich zu den Toiletten ab. Er kam an einem Tisch vorbei, an dem ein Liebespaar saß. Die beiden waren Zeit und Raum so weit entrückt, dass man ihnen den Tisch hätte stehlen können, ohne dass sie es mitbekommen hätten.

Die Telefonzelle war beklemmend eng.

Der Gangster suchte in seinen Taschen nach einer Münze, warf sie in den Apparat, wählte eine Nummer, die er im Kopf hatte. Am anderen Ende klingelte es acht Mal. Dann eine Männerstimme: „Ja?“

„Ich bin’s. Ich war in der Wohnung.“

„Und?“, fragte der andere.

„Nichts.“

,,Hast du dich auch bestimmt gründlich genug umgesehen?“

Der Anrufer wurde wütend. „Wofür hältst du mich? Für einen Anfänger? Ich hab die Wohnung auf den Kopf gestellt. Wenn es etwas gibt, das uns belasten könnte – in dieser Wohnung hat Vicker es ganz bestimmt nicht aufbewahrt, dafür würde ich meinen Hintern verwetten.“

Der andere lachte. „Wer will den denn schon haben? Sehen wir uns heute?“

„Kann sein. Weiß ich noch nicht.“

„Kannst mich ja anrufen.“

„Mal sehen“, erwiderte der Gangster und hängte ein. Kein Wort von seiner Begegnung mit Bount Reiniger in Robert Vickers Wohnung. Die Sache schien ihm zu unbedeutend zu sein.

Drei Mörder im Paket: Sammelband 3 Krimis

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