Читать книгу Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller - Alfred Bekker - Страница 28
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Joe Antonioni residierte in einem mehrstöckigen Haus in Little Italy. Es hieß, dass die Fenster zur Straße aus Panzerglas bestanden. Als wir eintrafen, war vor Antonionis Adresse der Teufel los. Patrol Cars drängten sich dort.
Die Männer von Feuerwehr und Emergency Service waren ebenfalls mit ihren Einsatzwagen angerückt. Eine dunkle Rauchsäule stieg durch eines der geborstenen Fenster im zweiten Stock heraus und stieg gen Himmel.
Kollegen der City Police informierten uns über das, was sie in Erfahrung gebracht hatten.
"Da hat eine Explosion stattgefunden", sagte Captain Rawlins, der Einsatzleiter. "Es soll Todesopfer geben. Aber das wissen wir nicht genau. Wir haben nur Zeugenaussagen des Personals. Danach hat die Explosion im Konferenzzimmer stattgefunden. Drei Leute sollen sich dort befunden haben..."
"Wer?", hakte ich nach.
Der Captain holte seinen Notizblock hervor. "Joe Antonioni, ein gewisser Eddie Dalsanto sowie Antonionis Leibwächter. Außerdem ein Mann namens Robert Cruz."
Immerhin war es den Einsatzkräften gelungen, alle anderen im Haus befindlichen Personen zu evakuieren.
Der Einsatzleiter wurde über Funk gerufen.
Ich wandte mich an Milo.
"Wie passt das in die Geschichte hinein? Der Mann, der als großer Zampano im Hintergrund dieser Morde zu stehen schien, ist selbst in die Luft gejagt worden!"
"Aber es muss ein Mafia-Insider sein, der hinter diesen Morden steht!", meinte Milo. "Er war gut genug informiert, um zu wissen, dass jemand wie Bellone sich mit FBI-Agenten traf!"
"Hat der große Unbekannte es wirklich gewusst."
"Du meinst, er hat einfach seine Leute hinter Bellone hergeschickt!"
"Warum nicht?"
Milo zuckte die Achseln. "Clive meinte doch, dass Bellone gerade verraten wollte, wer hinter dem Medikamenten-Deal als Lieferant steht!"
"Das würde ich auch gerne wissen."
"Antonioni wird dieses Geschäft jetzt jedenfalls genauso wenig machen können wie Pompetta..."
Mir fiel eine junge Frau auf, die sich gegen das Heck eines Patrol Cars gelehnt hatte. Jemand hatte ihr einen Becher mit heißem Kaffee gegeben. Sie hielt ihn teilnahmslos in der Hand. Sie trug eine Jeans und einen sehr knappen Pullover, der ihre atemberaubende Figur stark betonte. Das lange Haar fiel ihr bis weit über die Schultern.
Ich ging auf sie zu, während Milo sich noch mit einem der City Police Officers unterhielt.
Ich musterte sie. Sie erwiderte den Blick nur kurz, schien mich dann bewusst zu ignorieren.
Ich zeigte ihr die ID-Card.
"Sie kannten Mr. Antonioni?"
"Lass mich in Ruhe, G-man."
"Ich dachte, Sie wollen vielleicht wissen, wer ihn ermordet hat!"
Sie atmete tief durch, nippte dann sogar an dem Kaffee.
Auf dem Heck des Patrol Cars stand die dazugehörige Thermoskanne.
"Ihresgleichen ist doch froh, wenn einer wie Joe Antonioni weg vom Fenster ist!", zischte sie.
Ich schüttelte den Kopf. "Da irren Sie sich. Wir verfolgen jeden Mörder. Muss ich Sie erst zur Federal Plaza mitnehmen, um Ihre Personalien festzustellen, oder verraten Sie mir freiwillig etwas darüber?"
Sie seufzte hörbar.
"Ich heiße Daria Jones, bin 23 Jahre und..." Sie sprach nicht weiter. Tränen glitzerten in ihren Augen.
"Wie gut kannten Sie Joe?"
"Ich denke, es kannte ihn niemand besser als ich."
"Dann erzählen Sie mir so viel Sie wissen über Joe. Jede Kleinigkeit könnte uns weiterhelfen."
Sie sah mich wütend an.
"Ich glaube nicht, dass wir Ihre Hilfe brauchen, um hier für Gerechtigkeit zu sorgen, G-man!", fuhr sie mich an.
"Wissen Sie etwas über die Geschäfte, mit denen Joe Antonioni sein Geld verdiente?"
"Ach, lassen wir das, G-man!"
"Hat er Ihnen gegenüber mal einen Deal mit gefälschten Medikamenten erwähnt?"
"Herrgott nochmal, ich werde keine Ihrer Fragen beantworten, solange kein Anwalt in der Nähe ist!"
Milo alarmierte inzwischen unsere Sprengstoffspezialisten.
Vielleicht konnte Al Baldwin irgendetwas finden, das uns weiter brachte.