Читать книгу Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller - Alfred Bekker - Страница 39

Оглавление

32


Ich trat die Bremse des Sportwagens durch.

Milo hatte bereits die Tür aufgerissen.

Mit der SIG in der Faust sprang er heraus. Einen Augenblick später riss ich ebenfalls die Waffe hervor und stürzte hinaus.

Das gute Dutzend Patrol Cars und die anderen Einsatzfahrzeuge verteilten sich so, dass eine Flucht unmöglich war.

Devlin hechtete sich in die Limousine.

Der Chauffeur versuchte den Motor zu starten. Einer der anderen Bodyguards gab einen Schuss ab.

Eine Kugel traf ihn an der Schulter.

McStay und seine Leute hetzten zur ATLANTIC QUEEN zurück.

Die Leibwächter rissen ihre Waffen hervor.

Einer ließ seine MPi losknattern. McStay umklammerte den Geldkoffer.

Über ein Megafon wurden die Gangster aufgefordert, sich zu ergeben.

Aber daran dachten sie nicht.

Wie verrückt schossen sie um sich.

Wir mussten in Deckung gehen, feuerten zurück.

Einen der McStay-Leute erwischte es im Oberkörper, als er gerade das Fallreep erreicht hatte. Er taumelte zu Boden.

Seine Komplizen kümmerten sich nicht weiter um ihn. Sie versuchten statt dessen die Taue zu kappen - und zwar schon an Bord der ATLANTIC QUEEN.

Die einzige Deckung zwischen dem Schiff und uns bot Devlins Limousine.

Das Fahrzeug setzte sich in Bewegung.

Devlins Leibwächter lagen flach auf dem Boden. Einer von ihnen war angeschossen und die anderen hatten wohl keine Lust mehr, sich für ihren Boss den Körper voll Blei jagen zu lassen. Jedenfalls schossen sie nicht mehr, hatten die Waffen auf den Asphalt gelegt.

Im Moment waren sie buchstäblich zwischen den Fronten.

Ihre Lage war prekär.

Das Feuergefecht war noch voll im Gang.

McStay und seine Leute verschanzten sich auf der ATLANTIC QUEEN. Sie schossen aus allen Rohren.

Einige von ihnen versuchten, sich durch einen Sprung ins Wasser zu retten.

Devlins Limousine schlug einen Bogen und raste dann auf uns zu.

Er wollte es offensichtlich darauf ankommen lassen und die gestaffelte Front der quergestellten Fahrzeuge einfach durchbrechen.

Die Limousine war offenbar gepanzert.

Kugeln prallten von der Karosserie ab.

Als vom Hudson her ein Schnellboot der Hafenpolizei sich näherte, verebbte der Kugelhagel, der von der ATLANTIC QUEEN ausging. Die McStay-Leute nahmen offenbar Vernunft an.

Diejenigen, die ein Bad im verdreckten Hudson-Wasser als ihre Rettung angesehen hatten, wurden jetzt nach und nach aufgefischt. Über Megafon kamen Anweisungen darüber, wie sich die Gangster zu verhalten hatten.

Devlin hingegen hatte noch nicht begriffen, dass sein Spiel ausgespielt war.

Er raste auf uns zu.

Er musste wahnsinnig sein!

Sein Fahrer glaubte offenbar tatsächlich, zum West Side Highway durchbrechen zu können.

Den ersten Patrol Car rammte die Limousine mit dem Kotflügel zur Seite. Die Cops, die sich hinter dem Wagen verschanzt hatten, sprangen zur Seite.

Wir zielten auf die Reifen.

Und trafen.

Beide Vorderreifen zerplatzten. Ein verbrannter Geruch verbreitete sich. Flammen schlugen empor. Dem Fahrer gelang es einigermaßen, die Limousine in der Spur zu halten.

Trotzdem krengte er noch gegen einen weiteren Streifenwagen, was die Fahrt abbremste. Die Felgen schrammten über den Asphalt. Ein ohrenbetäubender Kreischlaut entstand dabei.

Dann endlich kam das Fahrzeug zum Stehen, sofort umringt von unseren Kollegen.

Devlin stieg aus dem Wagen, bekam sofort Handschellen angelegt. Ein Kollege vom NYPD übernahm das. Ich hatte das Vergnügen, ihm die Rechte vorzulesen.

"Sie haben das Recht zu schweigen...", begann ich.

Ein Recht, von dem in den nächsten Tagen und Wochen ein Großteil der Verhafteten keinen Gebrauch machten, um bei den anstehenden Prozessen einen besseren Stand beim District Attorney zu haben. Nach und nach stellte sich das volle Ausmaß von Gil Devlins Machenschaften heraus, der aus dem Verborgenen heraus einen regelrechten Gangsterkrieg vom Zaun gebrochen hatte.

Kurz nachdem Devlin verhaftet war, erfuhren wir von dem Sprengstoffanschlag im Trenton Steak House, mit dem Gil Devlin wohl die letzte Konkurrenz um die Führung der Geschäfte aus dem Weg geräumt hatte.

Später bekamen wir die Aussage von Greg Trenton, dem Besitzer, der zu Protokoll gab, dass einer von Trentons Leuten den Konferenzraum kurz vor Beginn des Familienrates inspiziert hatte. Angeblich um die Sicherheitslage zu checken. In Wahrheit vermutlich, um den Sprengsatz zu installieren.

Am Morgen nach dem Einsatz trafen wir uns alle in Mr. McKees Dienstzimmer.

Er informierte uns über das, was die Kollegen der Spurensicherung und unsere Verhörspezialisten inzwischen ermittelt hatten.

Dann wandte er sich an Milo und mich.

"Wie ich hörte wurden Sie beide etwas lädiert..."

Noch am vorherigen Abend hatte ich mich untersuchen und behandeln lassen. Ein paar leichte Brandverletzungen, das war alles. Nur ersten Grades. Nichts Gefährliches also. Es tat nur höllisch weh, wenn das Hemd darüberscheuerte. Und Milos Bewegungsabläufe beim Laufen waren noch etwas unharmonisch.

"Nicht der Rede wert", meinte Milo.

"Es ehrt Sie, dass Sie sich nicht arbeitsunfähig gemeldet haben. Aber ich denke, wenn Sie beide ein paar Tage Innendienst leisten..."

"Wie bitte?", entfuhr es mir.

"...werden Sie sich auch gut erholen."

"Aber, Sir!", protestierte Milo.

"Agent Carter zeigt Ihnen gleich, was anliegt", lächelte Mr. McKee. Wir sahen uns an und wussten beide, dass es sinnlos war, den Chef in dieser Sache umstimmen zu wollen.

"Auf den Schreck brauche ich erstmal einen Schluck von Mandys Kaffee", meinte Milo und atmete tief durch.

ENDE

Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller

Подняться наверх