Читать книгу Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller - Alfred Bekker - Страница 31

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Die Datenabfrage nach der Identität des Narbengesichts blieb ergebnislos. Unter den Millionen Abgebildeten, die in den Dateien gespeichert waren, die uns über das Datenverbundsystem NYSIS zugänglich waren, gab es eine Reihe von Personen mit entstellenden Gesichtsnarben. Aber keines dieser Gesichter glich dem auf dem Phantombild.

Offenbar war der Narbige bislang noch nicht erkennungsdienstlich behandelt worden.

In einer anderen Hinsicht hatten wir mehr Erfolg.

Von der Telefongesellschaft bekamen wir die Verbindungsnachweise sämtlicher im sogenannten Familienrat der Antonionis vertretenen Personen aus den letzten Wochen.

Aus diesem Nummernsalat filterten unsere Innendienstler alle Kontakte zu Ärzten heraus. Aus dieser Gruppe wurden wiederum die herausgefischt, bei denen es sich um Chirurgen handelte.

Es gab zwei. Einer davon war ein entfernter Spross der Familie, der allerdings bereits in den Siebzigern war. Sein Name war Cyrus Antonioni. Er lebte in Baltimore und leitete eine Privatklinik. Selbst stand er wohl nicht mehr im OP.

Norton, unser Fachmann für Betriebswirtschaft, hielt es für wahrscheinlich, dass die Klinik von Dr. Cyrus Antonioni eine Geldwaschanlage war. Aber beweisen ließ sich in der Hinsicht bis jetzt nichts. Bei dem anderen Chirurgen handelte es sich um einen gewissen Dr. Doug Wood, der vor zwei Jahren aus der Ärztekammer ausgeschlossen worden war und jetzt in seinem Haus auf den eleganten Brooklyn Heights wohnte.

Wir verglichen die Anruflisten mit denen des ermordeten Zahnarztes Dr. Vince Brago, in dessen Praxis Jacko Swanson aller Wahrscheinlichkeit noch operiert worden war. Und es gab tatsächlich eine Übereinstimmung.

Dr. Doug Wood hatte mit Brago mehrfach telefoniert. Das letzte Mal an dem Tag, als Jacko Swansons Besuch in der Zahnarztpraxis anstand.

Und aus dem Rat der Antonioni-Familie hatte nur ein einziger Kontakt mit Dr. Wood gehabt.

Gil Devlin.

Einer der Antonioni-Cousins.

Mr. McKee schickte Clive Caravaggio mit einem guten Dutzend G-men los, um Devlin in dessen Haus auf Long Island einen Besuch abzustatten - Vernehmung und Hausdurchsuchung inklusive.

Milo und ich hingegen hatten uns um Dr. Doug Wood zu kümmern. Einen Durchsuchungsbefehl hatten wir in der Tasche, als wir am frühen Abend die Villa des Chirurgen aufsuchten.

Die Brooklyn Heights waren eine der besten Wohngegenden in New York City. Wie ein Arzt sich allein den Unterhalt einer derartige Residenz leisten konnte, der gar nicht mehr praktizierte, war mir schleierhaft.

Den Grund dafür, dass man ihn aus der Ärztekammer ausgeschlossen hatte, hatten unsere Innendienstler auch in Erfahrung gebracht.

Er hatte im Auftrag eines Pharmaunternehmens noch nicht zugelassene Medikamente an ahnungslosen Patienten getestet. Dem Gefängnis war Wood mit knapper Not und Hilfe seiner Anwälte entronnen, einer Welle saftiger Schadensersatzklagen allerdings nicht.

Normalerweise hätte Doug Wood vollkommen pleite sein müssen.

Auf Jahre hinaus verschuldet und ohne die Chance, die Summen je abzuzahlen, zu denen man ihn verdonnert hatte. Aber augenscheinlich ging es ihm gut.

Das Grundstück wurde von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben.

Ich betätigte die Sprechanlage an dem massiven gusseisernen Tor.

"Ja, bitte?", fragte eine nur sehr undeutlich hörbare Stimme.

"Sind Sie Dr. Wood?", fragte ich.

Der Sprecher auf der andere Seite der Leitung zögerte.

"Nein. Wen darf ich Dr. Wood bitte melden?"

"Special Agent Jesse Trevellian, FBI."

"Einen Augenblick bitte."

Die Verbindung wurde unterbrochen. Augenblicke verstrichen. Nichts geschah. Milo rüttelte eher halbherzig am Tor...

...und stellte fest, dass es offen war.

Wir griffen sofort zu den SIGs.

Hier stimmte etwas nicht.

Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller

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