Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 24

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„Kann es sein, dass dich dieser Inspektor nicht mag?“, fragte Jim auf der Rückfahrt.

Ich zuckte mit den Achseln.

„Eigentlich dachte ich, ich sei immer nett und höflich gewesen“, erwiderte ich.

„Und was diesen seltsamen Mister Taylor angeht...“, begann Jim vorsichtig.

„Sprich nur weiter“, ermunterte ich ihn. Aber mein Tonfall verriet mich. Ich war wohl eine Spur zu gereizt.

„Wir sollten ihn näher unter die Lupe nehmen“, schlug Jim vor. „Oder findest du es nicht merkwürdig, dass es überall, wo er auftaucht, einen Toten gibt.“

„Du übertreibst!“

Jim verzog das Gesicht und schüttelte energisch den Kopf. „Ich habe beobachtet, wie du ihn angeschaut hast... Ich glaube nicht, dass du ihn noch unbefangen beurteilen kannst.“

Meine Erwiderung war ziemlich spitz. „Mein Verstand arbeitet noch immer ausgezeichnet.“

Er zuckte nur mit den Achseln.

Es dauerte kaum drei Stunden, da traf ich Inspektor Craven wieder. Er tauchte urplötzlich bei den LONDON EXPRESS NEWS auf, ließ den Blick prüfend über meine Unterlagen schweifen und sah mich dann an, als ob er im nächsten Moment die Handschellen herausholen wollte.

„Was gibt es, Inspektor? Sind Sie plötzlich zu der Ansicht gelangt, dass man hin und wieder auch mit der Presse zusammenarbeiten könnte?“

Er schüttelte den Kopf.

„Es geht um Sie, Patricia!“

„Inwiefern?“

„Die Fragen stelle ich.“

Sein Tonfall war eisig, und mir kroch es kalt den Rücken hinauf. Irgendeine Trumpfkarte schien er noch im Ärmel zu haben und nur noch auf die Gelegenheit zu warten, sie gegen mich auszuspielen.

„Ich habe mich übrigens gerade ganz angeregt mit Ihrem Chef unterhalten...“, murmelte er dann.

Also wusste Michael T. Swann jetzt auch davon. Das konnte ja heiter werden!

„Was bilden Sie sich eigentlich ein? Was spielen Sie für ein Spiel, Inspektor Craven!“, rief ich empört. Ich war nicht bereit, mich so einfach von ihm einschüchtern zu lassen.

Craven beugte sich ein Stück vor und stützte sich mit den Händen auf meinem Schreibtisch ab.

„Die Tote heißt Peggy Jones – aber das wissen Sie ja bereits, wenn ich Ihre Artikel-Überschriften hier sehe... Sie war die Geliebte von Marc Larue. Und nun kommt es! Ein Zeuge hat Peggy Jones am Tag vor ihrem Tod zusammen mit einem Mann gesehen, dessen Beschreibung haargenau auf Ashton Taylor passt, diesen dubiosen Schnüffler, der auch in der Larue-Sache irgendwie drinsteckt.“

Ich gab mich kühl, obwohl es in mir nur so tobte.

„Und was hat das alles mit mir zu tun? Warum verhören Sie nicht Mister Taylor, sondern mich?“

In Cravens Gesicht zuckte es. „Das würde ich ja gerne. Aber Taylor ist verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt. Offenbar eine überstürzte Flucht. Auf seinem Anrufbeantworter haben wir jedoch eine Nachricht gefunden – von Ihnen! Anscheinend stehen Sie sich auch privat nahe... Wenn Sie also wissen, wo Taylor sich aufhält, dann lassen Sie es mich besser wissen!“

„Ich habe leider keine Ahnung“, erwiderte ich kühl.

In diesem Moment bemerkte ich eine Gestalt durch das Großraumbüro eilen, direkt auf meinen Schreibtisch zu. Es war kein geringerer als Michael T. Swann.

„Ich muss mit Ihnen über Ihren letzten Artikel sprechen, Patricia!“, rief Swann. „Ich habe gerade noch verhindern können, dass er in Druck geht! So geht das wirklich nicht. Kommen Sie, wir müssen die Story noch einmal Wort für Wort durchgehen!“ Dann sah er den Inspektor an und meinte: „Tja, tut mir leid, aber Miss Vanhelsing wird im Moment keine Zeit für Sie haben. Unsere Zeitung hat die unangenehme Eigenschaft, dass sie jeden Tag rechtzeitig fertig werden muss!“

Cravens Erwiderung war schwach. Er war völlig perplex.

„Aber...“

„Auf Wiedersehen, Inspektor!“

Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer

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