Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 27
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Jim Field war leicht zu begeistern für meinen Plan, nach Südfrankreich aufzubrechen. Ich brauchte auch seine Unterstützung, wenn ich Michael T. Swann davon überzeugen wollte.
Wir standen beide in Swanns Büro, und ich hörte mich mit unsicherer Stimme sagen, was ich zu sagen hatte. Jim stärkte mir den Rücken nach Kräften.
Als ich geendet hatte, sah Swann mich eine Weile lang mit ratlosem Gesicht an. Dann sagte er: „Sie sind verrückt! Alle beide!“
„Aber...“
„Sie wollen nach Frankreich? Wegen ein paar Gerüchten über Tempelritter, die aus dem Jenseits zurückkehren, um sich für die erlittene Verfolgung im Mittelalter zu rächen und nun eine französische Ortschaft in Unruhe versetzen?“
„Mister Swann, ich habe keine Ahnung, was hinter der Sache steckt und wie das alles zusammenpasst – die Templer, Larue, die Tote aus der Themse...“ Und meine Traumvision, ergänzte ich stillschweigend. Aber darüber konnte ich mit Swann ja unmöglich reden. Erst recht hätte er mich dann für verrückt gehalten.
„Mister Swann, vielleicht sollten Sie es mal von dieser Seite aus sehen“, hörte ich Jim sagen. „Larue hatte ein Haus dort unten. Und vielleicht wissen die Leute in der Umgebung noch das eine oder andere über ihn zu erzählen. Wenn das mit diesen mysteriösen Templern also eine falsche Fährte ist, bleibt uns immer noch ein netter Hintergrundbericht zu Larues Leben, in dem dann vielleicht auch ein paar Dinge stehen könnten, die die Konkurrenz noch nicht gedruckt hat. Schließlich sind die Blätter im Moment ja voll mit Geschichten über ihn.“
Swann sah Jim erstaunt an.
Ich konnte förmlich beobachten, wie es hinter der Stirn des Chefredakteurs arbeitete.
Jim warf mir einen kurzen Blick zu. Wir verstanden uns auch ohne Worte.
„Also gut“, sagte Swann schließlich. „Aber wehe Ihnen beiden, wenn Sie die Abonnenten-Gelder der LONDON EXPRESS NEWS zum Fenster hinauswerfen, ohne dafür eine erstklassige Story zu liefern.“
„Ich danke Ihnen, Mister Swann“, entfuhr es mir unwillkürlich, obwohl es sich vermutlich ziemlich albern anhörte.
„Danken Sie mir mit einer guten Story“, knurrte Swann. Aber seine Mundwinkel deuteten in diesem Moment fast so etwas wie ein Lächeln an.
„Wir werden Sie nicht enttäuschen, Mister Swann!“, versprach ich. Und das meinte ich sehr ernst.
Swann hob die Schultern und sagte dann leichthin: „Glauben Sie, ich würde Sie nach Südfrankreich lassen, wenn ich daran irgendeinen Zweifel hätte?“