Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 39
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Ich erwachte durch die Strahlen der hellen Morgensonne, die durch das Fenster meines Zimmers direkt auf das Bett fielen.
Mein Kopf schmerzte, aber ansonsten schien es mir gut zu gehen. Zumindest körperlich.
Das, was in der letzten Nacht geschehen war, wirkte fast wie ein verblassender Alptraum so unwirklich und fern.
Immerhin war meine Kleidung inzwischen trocken. Ich zog mich an, wusch mich in dem kleinen Bad, das trotz d‘Avercs Vorliebe für das Mittelalter an das Zimmer angrenzte, und fragte mich währenddessen, ob ich vielleicht drauf und dran war, den Verstand zu verlieren.
Aber dann sah ich den Kerzenständer. Er stand zwar an seinem Platz auf der Eichenkommode – aber die Kerzen waren ein Stück heruntergebrannt.
Nein, ich hatte nicht geträumt.
Ich trat auf den Flur, und meine Schritte waren noch immer etwas unsicher. Mein Kopf brummte und ich fühlte eine Schwellung hinter dem linken Ohr.
Ashton trat mir entgegen.
Ich erstarrte.
„Patricia“, sagte er, und in diesem Moment sprach er nicht wie Jean Valbert, sondern wie der Mann, den ich aus London kannte. Wer immer er auch in Wahrheit sein mochte.
„Was ist heute Nacht geschehen?“, fragte ich ihn kühl.
„Das ist jetzt nicht wichtig. Ich...“
Ich schnitt ihm das Wort ab. „Nicht wichtig, meinst du? Du hast doch in der Rüstung gesteckt, oder etwa nicht?“
Ashton Taylor schien von meiner Erregung völlig unbeeindruckt zu sein. „Ihr müsst hier verschwinden, Patricia! Du und dein Kollege Field! Und zwar so schnell wie möglich. Ihr seid in Gefahr!“
„Ach. Vielleicht durch Männer, die in Ritterrüstungen herumlaufen und Schwerter durch die Luft wirbeln lassen, ja?“
„Ich bringe euch nach Lacroix. Auf der Fahrt können wir alles besprechen...“
Er fasste mich bei den Schultern, aber ich wich zurück.
„Nein“, sagte ich sehr bestimmt. „Mit dir werde ich nirgendwohin fahren...“
„Patricia, bitte! Ich kann hier nicht reden!“
Und dann verstummte er auf einmal.
Ohne, dass es jemand von uns bemerkt hätte, war Adrian, der düster wirkende Verwalter von d‘Avercs Landsitz, aufgetaucht.
Er musterte mich mit einem stechenden Blick, dann knurrte er: „Das Frühstück ist fertig, Mademoiselle!“