Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 70
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"Kennen Sie diese Frau?", fragte Ashton Taylor, während sich der alte Mann stirnrunzelnd die Fotos ansah, die der Privatdetektiv ihm gegeben hatte.
"Ich glaube ja", murmelte er dann. "Ich werde mal meine Frau fragen..."
Den ganzen Tag über war Ashton Taylor in der Gegend umhergefahren und hatte überall das Bild von Francine Jackson herumgezeigt. Aber niemand schien die junge Frau gesehen zu haben. Und jetzt, auf dieser abgelegenen Farm, ein erster Lichtblick...
Der alte Mann hieß Murray und die Farm, auf der er zusammen mit seiner Frau lebte, war längst nicht mehr in Betrieb. Sie lag direkt neben der Straße und die beiden verlebten hier ihren Ruhestand, weil das Klima so angenehm sei.
"Kommen Sie doch herein", forderte Murray. "Wie war noch Ihr Name?"
"Taylor."
"Was ist mit dieser Frau? Hat sie was verbrochen?"
"Nein, ihre Eltern machen sich Sorgen um sie. Sie kommt aus London und ist von einem auf den anderen Tag untergetaucht."
Murray führte Ashton in die Wohnküche des Farmhauses, wo seine Frau saß und die Zeitung las. Der alte Mann zeigte auch ihr die Fotos. "Das ist sie doch, oder?"
"Oh, ja! Da gibt's keinen Zweifel", erklärte Mrs. Murray.
"Sie war hier."
"Hier, auf Ihrer Farm?", fragte Ashton überrascht.
"Ja", bestätigte der alte Mann. "Das ist jetzt aber sicher schon eine Woche her, da kam diese junge Frau hier her. Sie machte einen völlig verstörten Eindruck und trug so ein merkwürdiges Gewandt. Sie hat hier gegessen und schien wohl ziemlich ausgehungert zu sein. Irgendwie hatten wir den Eindruck, als ob sie vor jemandem auf der Flucht gewesen wäre..."
"Wo ist sie jetzt?", fragte Ashton.
"Wir wissen es nicht. Wir haben den Sheriff gerufen, damit der sich um sie kümmern kann, aber als sie das mitbekam, geriet sie in Panik und lief davon. Als Sheriff Arrows kam, war sie längst über alle Berge..."
"Verstehe", murmelte Ashton. Francine Jackson hatte sich also offenbar aus der Gewalt der KINDER VON PTAMBU befreit und irrte möglicherweise noch immer in der Gegend umher. Wenn Allisons Leute sie nicht inzwischen gefasst hatten...
"Wollen Sie eine Tasse Kaffee?", erkundigte sich Mrs. Murray freundlicherweise, aber Ashton Taylor schüttelte den Kopf.
"Nein, vielen Dank", lächelte er.
"Wenn Sie mehr über diese Frau wissen wollen, sollten Sie vielleicht mal mit dem Sheriff sprechen... Er hat schließlich versprochen, sich um die Sache zu kümmern."
Ashton nickte nachdenklich. Sheriff Arrows würde er sicherlich ein paar unangenehme Fragen zu stellen haben...
Schließlich war Ashton mit den Fotos von Francine auch bei ihm gewesen, aber der Gesetzeshüter hatte von diesem Vorfall nichts erwähnt.
So stieg Ashton wieder in seinen Geländewagen und fuhr geradewegs zurück nach Small Junction zu Nat Arrows Büro. Der Sheriff saß an seinem Schreibtisch und war damit beschäftigt, ein Kreuzworträtsel zu lösen, als Ashton das Büro betrat und ihm die Fotos von Francine auf den Tisch knallte.
"Was wollen Sie von mir, Mr. Taylor? Ich habe Ihnen zu diesen Bildern alles gesagt, was ich weiß. Jemand wie diese Frau ist hier in Small Junction nie gesehen worden und da die Zahl der Fremden hier nicht sehr groß ist, können Sie davon ausgehen, dass sie deswegen auch nicht hier war!"
Ashton atmete tief durch. "Kennen Sie die Murrays?"
"Sicher kenne ich die. Ich kenne jeden hier in der Gegend. Schließlich bin ich der Sheriff!"
"Diese junge Frau hat bei den Murrays gegessen. Etwa vor einer Woche. Sie war offenbar auf der Flucht vor irgend jemandem. Sie gehörte zu Allisons Sekte und wollte vielleicht aussteigen..."
"Eine schöne Geschichte, für die es keine Beweise gibt", versetzte Arrows.
"Die Murrays haben Sie gerufen, nicht wahr?"
"Daran erinnere ich mich nicht."
"Sind Sie der Sache nachgegangen? Wenn es wirklich nur so wenige Fremde hier gibt, dann müsste es doch nicht so schwer für sie gewesen sein, diese Frau ausfindig zu machen. Oder könnte es sein, dass Sie sich um diesen Fall gar nicht gekümmert haben?"
Jetzt fühlte Arrows sich in die Enge getrieben. Sein breites Gesicht war dunkelrot angelaufen, als er hervorpresste: "Zum letzten Mal, Mr. Taylor. Es gibt keinen Fall! Und nun entschuldigen Sie mich bitte! Ich habe zu tun!"
Ashton deutete auf das Kreuzworträtsel.
"Das sehe ich!"