Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 80
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Es war zwei Wochen später an einem nebelverhangenen Tag in London. Ashton und ich schlenderten Arm in Arm an der Themse entlang.
Inzwischen hatte ich eine ganze Serie von Artikeln über diesen Fall für die London Express News verfasst und von meinem Chef dafür sogar einiges an Lob eingeheimst. Und für einen Michael T. Swann bedeutete es normalerweise schon ein Kompliment, wenn er gar nichts sagte.
Inzwischen wurde in Santa Fe der Prozess gegen Allison und seine Helfershelfer vorbereitet. Wenn es dann soweit war, wollte Swann mich zur Berichterstattung über den Atlantik schicken. Inzwischen drang einiges von dem, was die Ermittlungen ergeben hatten an die Öffentlichkeit. Die Beschuldigten schoben sich mehr oder weniger gegenseitig die Schuld zu. Die Leichen des Fernsehteams wurden gefunden und auch das Material, das auf der Farm der Millers zunächst zurückgelassen worden war.
Außerdem meldeten sich immer mehr ehemalige Mitglieder, die nun endlich den Mut fanden, mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit zu gehen.
Francine Jackson wohnte wieder bei ihren Eltern. Es würde eine Weile dauern, bis sie sich beruflich und privat gefangen hatte. Aber ich war überzeugt davon, dass sie es schaffte.
Alles klärte sich langsam aber sicher auf und wenn die Ermittlungen abgeschlossen waren, würden wohl auch die letzten Rätsel gelöst sein.
Bis auf eine Sache.
Auf der Kassette, die ich im Geisterhaus an mich genommen hatte und auf der deutlich die Stimme von James Craig zu hören gewesen war, konnte man später nichts weiter als ein Rauschen hören. Dazu noch ein paar Geräusche, die Jim und ich verursacht hatten.
Es gibt Dinge, die lassen sich eben nicht erklären.
In diesem Moment jedenfalls, in dem ich Ashtons starken Arm um meine Schultern spürte, erschien mir das alles unendlich weit entfernt.
Wir hielten an und unsere Blicke verschmolzen einige Augenblicke lang.
"Ich weiß so wenig über dich, Ashton", hörte ich mich selbst sagen. "So wenig über deine Vergangenheit. Ich weiß nichts davon, wie du als kleiner Junge warst oder als Teenager. Ich weiß noch nicht einmal, was dein wirklicher Name ist..."
"Patricia...", sagte er sanft, aber da war eine Nuance im Timbre seiner Stimme, die mir sagte, dass er nicht bereit war, mehr über sich preiszugeben. "Was bedeutet schon die Vergangenheit, Patricia? Es zählt nur das Hier und Jetzt. Sonst nichts."
"Und was ist mit der Zukunft?"
Er zog die Augenbrauen empor. Einen Augenblick sah er mich nachdenklich an, dann lächelte er. "Darüber weißt du mehr als ich, Patricia!"
Ich schlang die Arme um seine Taille und sah ihn an. Augen sind Fenster der Seele, so sagt man. Aber für Ashtons Augen schien das irgendwie nicht zu gelten. Sie blieben ein Geheimnis, das um so rätselhafter wurde, je länger man hineinblickte. Und immer wenn man eine Antwort gefunden zu haben glaubte, stellte sich heraus, dass es eigentlich eine neue Frage war. Aber vielleicht war das der Grund dafür, dass ich ihn liebte.
Unsere Lippen fanden sich zu einem leidenschaftlichen Kuss und als wir uns endlich voneinander lösten, flüsterte ich ihm eine Frage ins Ohr: "Gehen wir zu mir oder zu dir?"
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ENDE
Patricia und der Fluch der Steine: Ein Patricia Vanhelsing Roman
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von Alfred Bekker
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Der Umfang dieses Buchs entspricht 104 Taschenbuchseiten.
Mein Name ist Patricia Vanhelsing und – ja, ich bin tatsächlich mit dem berühmten Vampirjäger gleichen Namens verwandt. Weshalb unser Zweig der Familie seine Schreibweise von „van Helsing“ in „Vanhelsing“ änderte, kann ich Ihnen allerdings auch nicht genau sagen. Es existieren da innerhalb meiner Verwandtschaft die unterschiedlichsten Theorien. Um ehrlich zu sein, besonders einleuchtend erscheint mir keine davon. Aber muss es nicht auch Geheimnisse geben, die sich letztlich nicht erklären lassen?
Eins können Sie mir jedenfalls glauben: Das Übernatürliche spielte bei uns schon immer eine besondere Rolle. In meinem Fall war es Fluch und Gabe zugleich.
John Jennings war ein begnadeter Bildhauer - aber durch seine Werke entfaltete er wahrhaft mörderische Kräfte. Als ich sein dunkles Geheimnis erfuhr, geriet ich in große Gefahr...