Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 78
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"So sieht man sich wieder!", sagte eine Stimme, die mir nur zu gut bekannt war. Ich wandte mich herum und sah in das zynisch lächelnde Gesicht von Ray Allison, in dessen rechter Hand sich ein Revolver befand. Der Lauf war in meine Richtung gerichtet. "Sie hätten Ihre Nase nicht so tief in Dinge stecken sollen, von denen Sie nichts verstehen", erklärte Allison dann. "Aber leider haben Sie alle Warnungen missachtet..."
"So wie das Fernsehteam?", echote ich. "Haben die auch zu viel über Ihre saubere Vereinigung herausgefunden? Ich nehme an, dass sie sie auch irgendwo hier verscharrt haben, so wie Ihren Vorgänger James Craig und seine Getreuen..."
Allisons Gesicht wurde eisig.
"Ich sehe, Miss Jackson hat Ihnen Ihre Lügengeschichten bereits erzählt... Sie werden verstehen, dass wir keinen von Ihnen am Leben lassen können."
Verzweiflung stieg in mir auf. "Und Sie glauben, dass Sie damit durchkommen?"
"Glücklicherweise gibt es da einen wahnsinnigen Mörder namens Donovan, der aus der geschlossen Abteilung eines Sanatoriums entkam. Wir werden alles so arrangieren, dass man glaubt, dass er Sie getötet hat..."
Ich fragte mich, wie wir wenigstens noch etwas Zeit gewinnen konnten. Diese Leute schien zu allem entschlossen zu sein und ich zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass sie uns wirklich umbringen würden.
In diesem Moment heulte der Motor eines Wagens auf. Es war eine dunkle Limousine. Die Tür ging auf und ein Mann stieg aus. Einige der weißgewandeten Mitglieder der Allison-Sekte drehten sich kurz zu dem Neuankömmling um.
Als das Mondlicht in sein Gesicht fiel, erkannte ich ihn.
Es war der Sheriff.
Nat Arrows ging auf Allison zu und wandte dabei kurz einen abschätzigen Blick in unsere Richtung. Er schien allerdings nicht im Traum daran zu denken, das mörderische Spiel, das hier im Gang war, zu beenden. Es war unverkennbar, dass er mit Allison und seinen Leuten unter einer Decke steckte. Jetzt wunderte es mich auch nicht mehr, dass man bei der Durchsuchung des sogenannten Geisterhauses nichts gefunden hatte.
Es war wohl so, wie Francine gesagt hatte. Der Arm dieser Vereinigung reichte sehr weit...
"Alles in Ordnung, Nat?", fragte Allison.
Der Sheriff nickte.
"Dieser Privatdetektiv namens Taylor wird seine Schnüffelei nicht fortsetzen können. Er hatte einen kleinen Unfall - mit tödlichem Ausgang!"
Diese Worte trafen mich wie ein Schlag vor den Kopf und unwillkürlich tauchten die Bilder aus dem Traum auf, den ich in der letzten Nacht gehabt hatte. Er schien in Erfüllung gegangen zu sein...
Auf meiner Wange fühlte ich eine Träne.
"Wo sollen wir die drei erledigen?", fragte einer der Männer in weiß.
"Nicht hier", meinte Allison. "Bringt sie erstmal zu den Wagen!"
Vielleicht ein Aufschub, dachte ich. Aber mein Überlebenswille war fast erloschen.
Meine Gedanken waren bei Ashton und ein Abgrund aus Wut und Trauer machten sich in mir breit.