Читать книгу Der Horoskop-Killer - Angela L. Forster - Страница 10

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»Oh, Allah! Statt dass ich ein Mädchen geboren habe, hätte ich lieber einen Stein geboren! Oh, Allah! Oh, Allah! Was werden nur unsere Gäste denken?«

»Hör auf zu klagen, benim Hanum«, befahl Hasan Yasar. »Ihre Brüder werden die Schande, die sie über uns gebracht hat, sühnen. Bizi ayleme rezil ettin öldürecem seni. Wir werden sie suchen und finden.«

Hasan Yasars Miene verdunkelte sich. Seine Augen unter den buschigen steingrauen Brauen verengten sich, seine Kiefer mahlten bedrohlich, und sein Atem schwang tief und schwer, hob seinen Brustkorb an wie einen aufsteigenden Ballon.

Mit festen Schritten erreichte er den Sänger Orut, als der gerade ein neues Lied anstimmen wollte.

Hasan Yasar riss ihm das Mikrofon aus der Hand, umklammerte es mit beiden Händen, als hielte er sich daran fest, räusperte sich einmal, verbeugte sich tief und verkündete: »Geehrter Hodscha, Ismail, Turhan, Mehmet, meine lieben Söhne, liebe Familie, Freunde und Gäste. Wir feiern heute die Hochzeit von meinem Schwiegersohn Firat Eken und meiner Tochter Dilan Yasar.« Hasan Yasar wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Doch unsere Tochter hat Schande über unsere Familie und die Familie der Ekens gebracht. Sie ist seit einer Stunde verschwunden. Hier«, sagte er, »seht her.« Er hielt die rote Schleife in die Höhe.

Ein Raunen, Stöhnen und Aufschreien ging durch die Menge. Frauen hielten sich die Hände vor den Mund, andere brachen in Tränen aus, wieder andere verkniffen sich ein Schmunzeln. Einige Männer rotteten sich zusammen wie wild gewordene Stiere, ballten die Fäuste und stießen heftige Flüche aus. »Meine Brüder und ich werden sie finden«, sagte Ismail zu seinem Vater. »Wir bringen sie dir zurück.«

»Wenn ihr sie findet, behaltet sie. Ich habe keine Tochter mehr.«

Ismail nickte und schlug die rechte geballte Faust in die linke Hand. Er und alle anderen Anwesenden hatten verstanden.

Der Horoskop-Killer

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