Читать книгу Hexen, Mörder, Henker - Anna Ehrlich - Страница 7
VORWORT
ОглавлениеHexen, Mörder, Henker – Kriminalgeschichte, die fesselt, Grausamkeit der Tat und Abscheulichkeit der Strafverfolgung, spannend anhand von Schicksalen erzählt, die berühren. Aber doch kein historischer Krimi, nein, ein überzeugendes Plädoyer für Humanität und Menschenrechte! Aber nicht nur das, das Kapitel „Ein neues Haus für die Justiz“ zeigt, dass Veränderungen im Umgang mit Strafe und Sühne auch neue Räume brauchen. Die beeindruckende Geschichte des Wiener Landesgerichtes für Strafsachen lässt mich doch eine Parallele zu meinen Bemühungen um Verbesserungen im Strafvollzug ziehen, die uns allen zu Gute kommt. Nur ein Strafvollzug, der sich den Menschen widmet, sie der Gesellschaft wieder zuführt, kann Rückfall vermeiden helfen. Dazu braucht es auch geeignete und passende, einer Großstadt angemessene Bauten.
Das Buch schließt mit der Bemerkung, dass die Menschheit seit dem am Beginn dieser Chronik geschilderten Mord an den Bäckersleuten Reisner vor mehr als fünfhundert Jahren nichts dazugelernt habe. Wer es aufmerksam liest, wird diesen Pessimismus nicht leicht teilen. Als Justizministerin macht es mich stolz, dass Österreich ein System der Gerichtsbarkeit und des Strafvollzugs hat, in dessen Mittelpunkt der Mensch steht. Diese Humanität verpflichtet uns, Opfer mit Würde und Anerkennung zu behandeln, aber auch Täter nicht als wertloses Strandgut der Gesellschaft zu sehen. Nach 1873 wird Österreich 2008 über eine völlig erneuerte Strafprozessordnung verfügen, deren Ansprüche an verbesserten Opferschutz und verstärkte Beteiligungsmöglichkeiten von Opfern wie auch von Beschuldigten in Wien in einem neuen Haus zur vollen Entfaltung gelangen werden.
Wer das Buch liest, wird seinem Nachwort jedenfalls mit ganzem Herzen zustimmen: Die Todesstrafe ist und bleibt ein Unrecht. Dieser Erkenntnis und dem ganzen Werk wünsche ich eine große und interessierte Leserschaft.
Maga. Karin Gastinger
Bundesministerin für Justiz