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Vranica freundete sich mit der Russin Julka an

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Später freundete sie sich mit Julka an. Abgesehen davon, dass die Russin eine edelmütige und mitfühlende Seele war, hatte sie in einer Hebammenschule in ihrer Heimatstadt Kazan gelernt, und Vranica glaubte ihr mehr, als Adžisales Frau. Sie erwartete sogar eher von Julia Petrovna Jermolajeva, welches ihr vollständiger Name war, dass sie die Schlussfolgerung der selbsternannten Heilerin verwarf. Vorsichtig, um Vranica nicht zur Verzweiflung zu bringen, sprach Julka mit ihr, sagte, dass der Mutterleib ein grenzenloser Ort und es der Wissenschaft nicht gelungen sei, all seine Geheimnisse zu ergründen. Sie schlug die Tür der Hoffnung nicht vor der immer noch jungen Frau zu. Wichtiger sei es, einen Mann zu finden, mit dem sie regelmäßig Verkehr hätte und mit dem sie Seelenfrieden finden würde, war ihre Ansicht, und sie drückte das deutlich vor ihrer Freundin aus, die von der Abstammung her eine Flüchtige aus Ägäis-Makedonien war. Die Aufregung ist es, die den Leib für den fruchtbaren Samen verschließt, sagte Julia Petrovna kategorisch. Nur eine Frau ohne Gebärmutter kann nicht gebären, zitierte sie ihren Professor aus der Hebammenschule in Kazan.

Vranica lernte Julia Petrovna im Kasino kennen. Das Haus, ein modernes Lokal, war schön inmitten eines an Bäumen und Büschen reichen Gartens am Fluss am Stadtrand gelegen. Die breiten Fenster und eine geräumige, von einem durchbrochenen Metallzaun umgebene Terrasse schauten nach Süden zum Abhang, auf dem die Kinder im Winter Schlitten fuhren. Auf der Rodelbahn flogen sie mit ihren eigenhändig angefertigten Schlitten über die Unebenheiten hinweg, und sie bremsten, indem sie sich mit den Füßen an den nackten Baumstämmen abstützten. Das war im Winter. Brach der Frühling herein, tauchte die Umgebung in Grün ein, die Trauerweiden beugten üppige Weidenkätzchen herab, und die Obstbäume bedeckten sich mit Blüten, das Kasino öffnete seine Pforten für die Amüsierwilligen. Der Duft von Anisschnaps und frischen Gürkchen schwebte durch die Luft, die mit den lautstarken Gesprächen und dem fröhlichen Lachen der Offiziere gesättigt war. Gerade sie waren die regelmäßigsten Besucher dieses Ortes, der einen Teil des neuen Stadtbilds darstellte. In der Ecke kam aus dem langgezogenen und wie ein blühender Stechapfel geöffneten Trichter einer großen, unförmigen Kiste, die sicherlich zwei Scheffel Korn aufnehmen konnte, Musik. Sie hatte nichts gemein mit der Melodie, die die den hiesigen Menschen bekannten Instrumente erzeugten, sei es auf einer Hochzeit, sei es bei einem anderen Anlass. Der Junge des Inhabers, ein noch halbwüchsiger Dummkopf, zog mit einer Kurbel die Vorrichtung auf und wechselte von Zeit zu Zeit die große schwarze Scheibe, der die Nadel kratzend das Ebenbild von Musik entlockte. Wenn die Spitze der Nadel stumpf geworden war, wechselte er auch diese.

Im Garten des Kasinos spielte an den sommerlichen Sonntagnachmittagen die Militärkapelle. Unter den in Paradeuniform gekleideten Musikern war auch Großvater Peka.

Die unfruchtbare Witwe

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