Читать книгу Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern - Cedrina Lautenfeld - Страница 12

Antonia wachte vor José auf. Er hatte neben ihr geschlafen, die ganze Nacht. Doch sie hatte wie so oft in den letzten Wochen und Monaten den Eindruck gewonnen, dass José nicht wirklich bei ihr war. Irgendetwas lenkte ihn immer wieder ab und beschäftigte ihn intensiv, auch wenn sie zusammen waren.

Antonia genoss nach wie vor ihr intimes Zusammensein mit José. Er war gut im Bett und ihr gefiel die Art und Weise wie er mit ihr schlief. Er war meist sehr zärtlich und aufmerksam, weshalb sie jetzt seine Veränderung umso deutlicher wahrnahm.

Sie stand vorsichtig aus seinem Bett auf. Er hatte viel gearbeitet in der letzten Woche und war entsprechend müde. Sie betrachtete sein Gesicht. Er schien entspannt und glücklich zu sein. Sie mochte diesen Gesichtsausdruck in seinem Gesicht und hoffte, dass sie für diesen Ausdruck gesorgt hatte in der letzten Nacht. Doch sicher war sie sich nicht. Zu deutlich hatte sie immer wieder festgestellt, dass da etwas war das ihn magisch anzog und seine ganze Aufmerksamkeit absorbierte, wenn er nicht gerade Sex mit ihr hatte.

Antonia war nackt. Es war warm im Zimmer, weshalb sie sich nicht ankleidete. Sie wollte jetzt endgültig die Ursache dieser Magie und Anziehungskraft ergründen.

Vor ein paar Wochen hatte sie eher zufällig in das Fotoalbum hineingeschaut, dass José seit langem auf seinem Schreibtisch liegen hatte. In diesem Album hatte Antonia Fotos einer schönen, blonden Frau mit blauen Augen gesehen. José hatte gesagt, dass diese Frau die Schwester von seinem Schwager Michael war und sie im letzten Sommer hier gewesen war, um mit ihren Eltern ihren Bruder zu besuchen.

Doch als er von ihr sprach, hatte Antonia ein ungewöhnliches Leuchten in seinen Augen gesehen, dass ihren Verdacht erregt hatte. War da etwas zwischen dieser schönen, blonden Frau und José gewesen?

Antonia schaute sich die Fotos des Albums jetzt genauer an. Auf fast jedem Foto war diese schöne, blonde Frau zu sehen. Sie war wirklich attraktiv, denn auch im Bikini machte sie eine gute Figur. Dann sah Antonia etwas, was sie eigentlich nicht sehen wollte. Ein Foto zeigte José neben dieser Frau. Antonia mochte sich das Foto gar nicht genau anschauen. Es schmerzte sie zu sehen, wie verliebt José diese Frau anschaute. In seinem Blick war so viel Gefühl, soviel Zärtlichkeit und, ja auch Liebe.

Antonia schluckte mehrfach. Durch dieses Foto hatte sie keinen Zweifel mehr daran, dass José diese Frau und nicht sie liebte. Sie selber war bis zu diesem Foto auch nicht sicher gewesen, ob sie ihn liebte. Aber nun spürte sie Schmerz und Eifersucht.

Sie blätterte weiter im Fotoalbum und fand auf der letzten Seite eine handschriftliche Notiz von José. Er hatte ihre E-Mail Adresse neben ihrem Namen notiert. Diese schöne, blonde Frau hieß Cassandra. Ein schöner und passender Name. Antonia lächelte. Ihre Nebenbuhlerin um Josés Liebe hieß also CASSANDRA.

Antonia atmete schwer aus und ein. Dann stand sie auf und strich über ihren inzwischen nicht mehr ganz so flachen Bauch. José hatte immer noch nicht bemerkt was sich in ihrem Köper tat. Aber sie hatte auch nicht die Absicht ihm vor seiner Reise in das ferne „Hamburgo“ davon zu erzählen. Sie wollte, dass er ohne Zwang zurück zu ihr kam und ihm dann alles erzählen. Er würde ihr zurzeit sowieso nicht wirklich zuhören.

Dann kam Antonia die E-Mail Adresse von Cassandra wieder in den Sinn. Sollte sie ihrer Nebenbuhlerin erzählen, dass es sie Antonia überhaupt gab, oder wäre es eher unklug sich in Josés Reisegrund einzumischen? Antonia wusste nicht was sie machen sollte. Auf jeden Fall aber, wollte sie nichts unternehmen, was José verärgert hätte. Sie seufzte und beachtete ihn mit einem liebevollen Lächeln, während er immer noch in seinem Bett schlief.