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Die Zauberflöte

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Cassandra hatte mit dem Gutschein ihrer Eltern zwei Karten gekauft für eine Abendvorstellung in der Hamburger Staatsoper. Sie würden „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart sehen und hören. Diese Oper war Cassandras Lieblingsoper und sie freute sich schon sehr auf die wunderbare Musik von Mozart und die schönen Stimmen der Sänger und Sängerinnen der Staatsoper.

„Worum geht es in der Oper „Die Zauberflöte“ eigentlich?“, fragte René nachdem er sein schwarzes Jackett angezogen hatte. Cassandra grinste und reichte ihm ein kleines, dickes Buch. „Schau einmal hier hinein. Seite 127 und ließ was in meinem Opernführer von Reclam über diese Oper steht.“ René lächelte und nahm ihr das Buch aus der Hand.

Er las die ersten Worte laut vor: „Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart in zwei Akten, wurde am 30. September 1791 in Wien uraufgeführt ….“ Dann setzte er sich auf seinen Drehstuhl an seinen Schreibtisch und las.

Cassandra grinste und musterte seine Kleidung. Die dunkelblaue Jeans und das weiße elegante Hemd passten gut zu seinem schwarzen Jackett. René hatte sogar extra für ihren Opernbesuch seine schwarzen Lederschuhe geputzt. Cassandra sah es mit Freude.

Dann ging sie noch einmal ins Bad, um auch ihre Kleidung einer genauen Prüfung im Spiegel zu unterziehen. Sie trug einen schwarzen engen Rock und dazu eine grüne Seidenbluse mit Dekolleté. Als Kette trug sie die silberne Rosenkette und dazu die passenden Ohrringe, die ihr José an ihrem Geburtstag im letzten Jahr geschenkt hatte.

Cassandra betrachtete die einzelnen Rosen und dachte an José. In seiner letzten E-Mail hatte er geschrieben, dass er Marias zunehmend größer werdenden Bauch gern betrachtet und dabei immer an sie denken würde. Er hoffte immer noch, dass er in absehbarer Zeit Kinder mit ihr haben würde. Cassandra lächelte und schüttelte den Kopf. José konnte es nicht lassen, seinen Wunsch immer wieder zu äußern. Er liebte sie und wollte sie unbedingt zurückholen, dass hatte er schon oft mehr als deutlich klar gemacht. Cassandra seufzte und verließ das Bad.

Als sie René immer noch lesen sah, lächelte sie wieder und setzte sich zu ihm an den Schreibtisch. Dann hatte René die vier Seiten Inhalt über den ersten und zweiten Akt der Oper gelesen und fasste nun den Inhalt mit seinen eigenen Worten zusammen.

„ Im 1. Akt geht es um den Prinzen Tamino, der sich auf der Jagd verirrt. Er trifft auf die Königin der Nacht und ihre drei Damen. Die Damen überreichen dem Prinzen ein Bildnis von Pamina, der Tochter der Königin. Er verliebt sich sofort in Pamina und erklärt sich bereit sie zu befreien aus dem Palast von Sarastro, der sie entführte. Als Lohn soll er sie heiraten dürfen. Papageno, ein gefiederter Mensch soll ihm helfen und erhält dafür ein zauberkräftiges Glockenspiel. Tamino bekommt eine Zauberflöte. Drei Knaben begleiten sie. - Im Palast von Sarastro trifft Papageno auf Pamina. Er erzählt ihr, dass Tamino sie liebt und sie befreien will. Papageno gesteht Pamina, selbst keine Freundin zu haben. Sie macht ihm Mut. Es wird sich eine Frau für ihn finden. – Ein Mohr, der Sarastro dient, stellt Pamina nach und wird dafür bestraft. – Tamino muss Standhaftigkeit, Duldsamkeit und Verschwiegenheit beweisen, um Pamina befreien zu können.“

René schaute Cassandra überrascht an und erzählte weiter. Sie hörte ihm weiterhin aufmerksam zu.

„Im 2. Akt „ René wirft noch einmal einen Blick in das Buch, dass er in seinen Händen hält. „Im 2. Akt erklärt Sarastro, dass die Götter Tamino und Pamina für einander bestimmt hätten. Zuvor müsse Tamino aber zusammen mit Papageno noch drei Prüfungen überstehen. Tamino ist bereit dazu. Papageno weigert sich und stimmt erst zu als ihm die Priester eine schöne Freundin in Aussicht stellen. Während Tamino seine Prüfungen mit Bravour besteht, fällt Papageno bei allen drei Prüfungen durch. Pamina, die nichts von den Prüfungen weiß, erhält den Eindruck, dass Tamino sie nicht mehr liebt und will sich umbringen. Doch die drei Knaben verhindern das, indem sie sie zum Klang der Zauberflöte zu Tamino führen, der sie immer noch liebt. Papageno sucht nach Papagena, die sich ihm während seiner drei Prüfungen zu erkennen gegeben hatte. Doch findet er sie nicht und will aus Liebeskummer Selbstmord begehen. Wieder greifen die drei Knaben ein. Sie raten Papageno sein Glockenspiel erklingen zu lassen. Dadurch erscheint Papagena, die er jetzt in seine Arme nehmen darf. Sie gehört jetzt zu ihm. Glücklich stimmen sie gemeinsam eine fröhliche Arie an, in der sie sich ganz viele Kinder wünschen. Tamino und Pamina finden auch endgültig zusammen und die böse Königin der Nacht, ihre drei Damen und der illoyale Mohr, die die Absicht hatten Sarastro zu töten, werden durch Blitz, Donner und Sturm zerschmettert.“

René lächelte und schüttelte den Kopf. „Das klingt wie ein Märchen, oder etwa nicht?“ Cassandra grinste. „Ja, das stimmt. Aber die Musik ist wunderschön und die Stimmen auch.“ Cassandra schaute René verträumt an. René küsste sie und legte ihr Buch auf den Schreibtisch.

Dann stand er auf. Cassandra folgte ihm und griff beim Verlassen seines Zimmers noch nach ihrer Handtasche und ihrem schwarzen Blazer. Auf dem Weg zum Opernhaus sprachen beide über den Inhalt der Oper.

„Zugegeben“, meinte Cassandra “es klingt wie ein Märchen, aber Liebe, Eifersucht, Verrat, Hass, Selbstmord und Mord sind Dinge, die wir auch heutzutage noch haben. Sie sind real und gar nicht märchenhaft.“ René nickte. „Stimmt, aber Menschen mit Federn und ein Zauberer namens Sarastro, so etwas klingt stark nach Märchen.“ Cassandra nickte, küsste ihn und freute sich auf die Oper.

Als sie beim Opernhaus ankamen, befanden sich bereits viele Besucher im Erdgeschoß des Hauses. Cassandra und René zeigten ihre Karten vor und gingen die Treppen hoch bis zum 2. Rang. René schaute sich neugierig all die Fotos in den Metallrahmen an, die auf den Podesten zwischen den Treppen an der rückwärtigen Wand angebracht waren. Es waren Fotos von vorherigen und aktuellen Aufführungen, von Opern und vom Ballett.

Sie gingen zu ihren Plätzen auf dem Balkon im 2. Rang. René schaute sich um. Er war beeindruckt von der Bauweise, der Größe und Weite des Innenraumes des Opernhauses und vom Blick auf die Bühne der Hamburger Staatsoper.

Dunkles Holz war an einigen Wänden angebracht. Die Wände der Flure zu den Logen waren mit Bronzefarbe bemalt und bestückt mit kleinen Leuchten aus Messing. Die Sitze auf denen sie Platz nahmen waren mit rotem Samt bespannt. Der Handlauf vor ihnen war auch aus Messing.

Cassandra grinste und freute sich, dass René wie ein kleiner Junge alle Details des Innenlebens des Opernhauses wahrnahm. René lächelte und war gespannt auf das was er gleich zu hören und zu sehen bekam. Er nahm Cassandras rechte Hand, schaute sie glücklich an und küsste sie noch einmal, bevor es im Zuschauerraum dunkel wurde und die ersten Töne der Ouvertüre zu hören waren.

Cassandra lauschte der wunderbaren Musik von Mozart und war bereits nach kurzer Zeit ganz vom Zauber der Musik, der schönen Stimmen und der Handlung vereinnahmt.

In der Pause zwischen Akt 1 und Akt 2 wollte Cassandra René die Atmosphäre im Foyer des 1. Ranges genießen lassen. Außerdem wollte sie einen Blick durch die hohen, vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster werfen, die sich von Wand zu Wand in diesem Foyer erstreckten und den ohnehin schon großen Raum noch größer erscheinen ließen.

Doch als sie im Foyer des 1. Ranges ankamen trafen sie wie zufällig auf Cecilia und ihren Vater Theodor. Cecilia grinste frech und freute sich, dass ihr Nachspionieren wieder einmal erfolgreich gewesen war. Dieses Treffen war daher kein Zufall. Cecilia begrüßte René freundlich und flirtete sofort mit ihm. Er ignorierte ihren Flirtversuch und lächelt freundlich, obwohl ihm das Zusammentreffen mit ihr eigentlich sehr unangenehm war. Er seufzte leise und spürte dann, dass ihm ein kalter Schauer des Unbehagens über den Rücken lief.

Für Cassandra hatte Cecilia nur ein kühles „Hallo“ übrig, während sie einen zweiten Versuch startete mit René zu flirten. Theodor entging das Verhalten seiner Tochter nicht.

Dann stellte Cecilia ihrem Vater Cassandra und René vor. Theodor lächelte interessiert und fragte als erstes: „Möchten Sie etwas trinken? Ich lade sie ein.“ Cassandra und René nickten, bedankten sich und bestellten höflich ein Getränk.

Cassandra lächelte Cecilia und ihren Vater freundlich an, obwohl auch ihr die Anwesenheit von Cecilia unangenehm war. Sie hatte sofort den Verdacht, dass dieses Treffen kein Zufall war und fühlte sich von Cecilia erneut ausspioniert.

Cassandra hatte jetzt eigentlich keinen Appetit auf Alkohol. Sie spürte ein Unwohlsein in ihrem Magen, dass eindeutig durch die Anwesenheit von Cecilia ausgelöst wurde. Doch sie wollte nicht unhöflich sein gegenüber Cecilias Vater und nahm daher ihr Glas mit einem charmanten Lächeln entgegen.

Wenige Minuten später standen Cassandra und Cecilia jeweils mit einem Glas Sekt in der Hand im Foyer, während René und Theodor ein Glas Bier in einer Hand hielten. „So, Sie studieren also BWL mit meiner Tochter.“ René nickte und lächelte charmant. „Haben Sie den gleichen Schwerpunkt, also Personalführung?“, fragte Theodor weiter und musterte René interessiert.

„Nein, mein Schwerpunkt sind Finanzen und Versicherungen.“ Theodor nickte erfreut über Renés Antwort. „Aha, das klingt interessant.“ Bestätigte er sein Interesse und grinste nun vielsagend. „Sie haben dann auch in sechs Wochen Zwischenprüfung zum Abschluss ihres 6. Semesters, oder?“ René nickte und lächelte erneut charmant.

Theodor war immer noch interessiert und fragte: „Dann lernen sie zusammen mit meiner Tochter?“ René grinste und konnte sich einen leicht hämischen Blick auf Cecilia nicht verkneifen. „Nein“, sagte er höflich und charmant lächelnd“ ich lerne mit meiner Freundin Cassandra.“ Daraufhin legte René stolz einen Arm um Cassandra und lächelte sie glücklich an. Sie erwiderte sein glückliches Lächeln.

Theodor entging diese Geste der Verbundenheit nicht. Er lächelte, während Cecilia die neben ihm stand ein leises wütendes und verächtliches Schnauben verlauten ließ.

Theodor wandte sich jetzt mit einem interessierten und auch neugierigen Blick an Cassandra. „Sie studieren auch BWL?“ Cassandra lächelte charmant und nickte. „Ja, ich studiere im 4. Semester BWL mit dem gleichen Schwerpunkt wie René.“

Theodor bemerkte sofort Cassandras natürliche Schönheit und ihre faszinierende Ausstrahlung, die ihn als Mann ebenso anzog wie es eine entsprechende Wirkung auf René hatte. Theodor grinste genüsslich und schaute länger in Cassandras blaue Augen als es höflich gewesen wäre. Cassandra bemerkte es und ignorierte höflich sein Verhalten. Innerlich grinste sie und fühlte sich geschmeichelt. Dann räusperte sich Theodor und wendete sich wieder René zu.

Mit ein paar fachspezifischen Fragen verwickelte er René dann in ein Gespräch über das Bankgeschäft. Theodor wollte ganz offensichtlich herausfinden, wie viel Ahnung und Interesse dieser junge Mann hatte. Denn er war immer auf der Suche nach talentiertem Nachwuchs für seinen Zuständigkeitsbereich in einer großen deutschen Bank.

René äußerte sich geschickt, brachte sein Wissen ein und überzeugte den Banker schnell von seinem Interesse an einer späteren Tätigkeit in seiner Bank.

Cassandra hörte den beiden Männern interessiert zu. Cecilia hingegen langweilte sich. Es nervte sie immer, wenn ihr Vater in ihrer Gegenwart über das Bankgeschäft redete. Sie betrachtete jetzt lieber René. Sein Gesicht war schön. Sie mochte seine ebenmäßigen Züge und das typisch männliche Kinn. Seine wollüstigen Lippen hätte sie in diesem Moment gern geküsst. Er strahlte Männlichkeit aus. Seine Kleidung verstärkte diese Wirkung und ließ Cecilia heimlich nach ihm schmachten. Sie zitterte innerlich vor Erregung und dachte an die Nacht in der er mit ihr geschlafen hatte. Sie stellte sich seinen muskulösen Körper ganz nackt vor und wünschte sie könnte seinen eindrucksvollen Waschbrettbauch berühren.

Ihre Hände wurden feucht und sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht um ihre Verunsicherung zu verschleiern. Ihr Gesicht zeigte nach wie vor Desinteresse am Gespräch der Männer. An einem Gespräch mit Cassandra hatte sie noch weniger Interesse, daher schwieg sie lieber weiterhin.

Cassandra bemerkte Cecilias Desinteresse, amüsierte sich darüber und hörte dann den Männern noch genauer zu, da sie nachvollziehen konnte worüber sie sprachen. Sie freute sich über Renés kluge Antworten und war daher nicht überrascht, als Theodor plötzlich sagte.

„Ich gehe davon aus, dass Sie ihre Prüfung mit sehr gutem Ergebnis absolvieren werden. Sollte dem so sein, würde ich mich freuen von Ihnen eine Bewerbung für unser Trainee Programm zu erhalten.“ Mit diesen letzten Worten überreichte Theodor René seine Visitenkarte.

René lächelte charmant und nahm die Karte entgegen. Er warf einen Blick darauf und war überrascht. Cecilias Vater bekleidete eine wichtige Position in genau der großen deutschen Bank, bei der sich René auf jeden Fall mit seinem Ergebnis der Zwischenprüfung bewerben wollte. Entsprechend erfreut bedankte er sich bei Theodor und steckte die Karte in seine Jackettasche.

Dann klingelte es. Die Pause war zu Ende. Theodor warf noch einen genießerischen Blick auf Cassandra, dann nickte er höflich und verschwand mit Cecilia in Richtung Balkon des 1. Ranges.

Cassandra hatte zusammen mit René einen Blick auf die Visitenkarte von Theodor geworfen und war stolz auf René, dass er mit nur wenigen Sätzen den einflussreichen Vater von Cecilia von sich überzeugt hatte. Sie grinste und wusste, dass sie jetzt zusammen mit René alles daran setzten würde, damit er eine sehr gute Zwischenprüfung vorlegen konnte. Sie wollte, dass er einen dieser begehrten Traineeplätze bekam.

Auch René dachte auf dem Weg zu ihren Plätzen über die Visitenkarte von Theodor nach. Er fühlte sich geschmeichelt, da er diese Karte von einem Mann in einer derart wichtigen Position erhalten hatte, dass sein Ehrgeiz entfacht war die Zwischenprüfung so gut wie nur irgend möglich abzuschließen. Euphorisiert durch das Gespräch in der Pause und auch stolz auf Cassandra, da sie ganz offensichtlich Cecilias Vater gefallen hatte, sah sich René den 2. Akt der Oper an.

Während Cecilia mit ihrem Vater zurück zu ihren Plätzen ging, konnte sie sich eine boshafte Bemerkung zu Cassandra nicht verkneifen. „ Cassandra hat mir René weggeschnappt. Ich war zuerst mit ihm zusammen.“ Sie hatte viel Empörung in ihre Worte gelegt. Dennoch erhielt sie von ihrem Vater nicht das erhoffte Verständnis.

„Du meinst wohl eher, dass Du vor Cassandra mit René im Bett warst, oder?“ Ihr Vater sah sie grinsend an. Er kannte seine Tochter und wusste, dass es bisher noch kein Mann lange mit ihr ausgehalten hatte.

„Nein“, antwortete Cecilia jetzt wirklich empört. „Nein, ich meine „weggeschnappt“. Zugegeben, am Anfang war es nur ein One-Night-Stand, doch als mir bewusst wurde, dass ich ihn mag, da war er schon mit Cassandra zusammen.“ Traurig sah sie jetzt ihren Vater an.

Theodor grinste. Er wusste, dass sie lediglich sauer war, da sie nicht bekam was sie wollte. Er hatte starke Zweifel an ihren angeblichen Gefühlen für René.

„Schätzchen, Cassandra hat Dir nichts weggeschnappt. Sie hat sich nur genommen, was ohnehin nicht Dein war. Zu einer Beziehung gehören immer zwei und ich bezweifle, dass René sich für Cassandra entschieden hätte, wenn Du ihm noch etwas bedeuten würdest.“

Theodor sah seine Tochter ernst an. Für ihn war dieses Gespräch jetzt beendet. Cecilia kannte diesen Gesichtsausdruck ihres Vaters und seufzte. Sie hatte gehofft Unterstützung von ihm zu erhalten. Enttäuscht setzte sie sich auf ihren Platz neben ihrem Vater.

Doch während ihr Vater den 2. Akt der Oper genoss, dachte Cecilia nur an René. Eigentlich hatte sie alles was sie wollte. Sie konnte sich mit der Kreditkarte ihres Vaters alles kaufen, was ihr Herz begehrte. Auch in Punkto Männer hatte sie bisher noch jeden Mann, den sie wollte in ihr Bett bekommen. René war auch eines ihrer willigen Opfer gewesen.

Doch für sie war er keiner ihrer üblichen One-Night-Stands. Mit René zu schlafen war etwas anderes gewesen. Er war super gut im Bett. Er war sanft und einfühlsam. Das war neu für sie gewesen. Zudem hatte sie bei ihm etwas gespürt, was sie zuvor und auch danach nicht wieder beim Sex mit einem Mann gespürt hatte. Es war ihr nur leider viel zu spät klargeworden. Sie wollte René zurück, dass wusste sie jetzt ganz genau.

Denn als sie ihn eben im Foyer sah, in seiner dunkelblauen Jeans, dem weißen eleganten Hemd und der schwarzen Jackett Jacke, da spürte sie sofort eine sexuelle Erregung, ein feuchtes und heißes Gefühl in ihrer Weiblichkeit, dass ihr unmissverständlich klar gemacht hatte, dass René der Mann war, den sie brauchte. Der ihr das geben konnte, was sie bei anderen Männern vergeblich gesucht hatte und immer noch suchte.

Cecilia begehrte René in diesem Moment mehr als je zuvor. Der Gedanke, dass er nur wenige Meter von ihr entfernt neben Cassandra saß, machte sie fast wahnsinnig. Sie spürte erneut Feuchtigkeit und Hitze in ihrer Weiblichkeit und musste sich beherrschen, um nicht laut aufzustöhnen vor Begierde.

Doch René hatte sich für Cassandra entschieden. Er war jetzt mehr als neun Monate mit ihr zusammen und es sah ganz so aus, als wenn es kein schnelles Ende ihrer Beziehung gab. Verzweifelt überlegte Cecilia woran das wohl lag. Was machte Cassandra anders als sie? Cassandra konnte nicht besser im Bett sein als sie selber, oder doch? Nein, da war noch mehr als sexuelle Anziehungskraft zwischen Cassandra und René. Sie übte eine Faszination, einen Zauber auf René aus, den Cecilia nicht durchbrechen konnte. Ja, das war es. Cassandra hatte René verzaubert. Daher auch ihre Vorliebe für die Oper „die Zauberflöte“. Cecilia grinste bitter.

Es musste doch einen Weg geben, wie sie René für sich zurückgewinnen konnte. Grübelnd starrte Cecilia vor sich hin. Sie nahm die wunderbare Musik und die schönen Stimmen der Sänger und Sängerinnen nicht mehr wahr. Sie konzentrierte sich nur noch auf ihr Problem. Sie wollte René unbedingt für sich haben. Es konnte doch nicht sein, dass sie etwas das sie haben wollte nicht bekam.

Cassandra und auch René, hatte die Opernaufführung gut gefallen. Glücklich und fröhlich durch die harmonische, romantische und lebensbejahende Stimmung der Musik, gingen sie Arm in Arm durch die dunkle und immer noch kalte Luft einer Hamburger Mai-Nacht zu Renés Studentenwohnheim.

Kurze Zeit später als Cassandra nackt neben René im Bett lag, fragte sie ihn wie ihm die Oper gefallen hatte. René grinste. „Ich muss zugeben, dass mich diese Oper angesprochen hat.“ Er lächelte Cassandra glücklich an. Sie lächelte zufrieden zurück. Sie freute sich sehr, dass sie René für ihre Lieblingsoper hatte begeistern können.

„Gibt es etwas, dass Du als besonders gelungen empfunden hast?“ Sie blickte ihn neugierig fragend an. René lächelte, sah ihr ins Gesicht und überlegte. „Ja, die Figur des Papageno, denn er ist ein ganz normaler Mann. Kein Held so wie der Prinz. Papageno ist zufrieden mit leckerem Essen und einem guten Wein und wie ein ganz normaler Mann wünscht er sich eine Freundin, die ihn glücklich macht und die er glücklich machen kann.“ René grinste und gab Cassandra einen zärtlichen Kuss.

„Ich bin wie Papageno. Ich will Dich glücklich machen und ich möchte“, René stoppte und sah Cassandra mit einem sehr sanften Gesichtsausdruck an. Cassandra blickte ihn neugierig fragend an. „Was möchtest Du?“, wiederholte sie dann seine letzten Worte. René lächelte und sah in Cassandras blaue Augen.

„Ich möchte Kinder mit Dir. Möchtest Du das auch?“ Seine Stimme klang vorsichtig und unsicher. Dann sah er in Cassandras Gesicht und wartete geduldig auf ihre Antwort.

Cassandra war erstaunt, dass René ihr gerade jetzt diese Frage stellte. Aber ihr war auch bewusst, dass die vorletzte Szene der Oper, wo sich Papageno zusammen mit Papagena viele Kinder wünschte, diese Frage ausgelöst hatte. Daher lächelte sie René nun liebevoll an und antwortete. „Ja, ich möchte Kinder mit Dir.“

René strahlte plötzlich über das ganze Gesicht. Ein Herzenswunsch von ihm würde zusammen mit Cassandra in Erfüllung gehen. „Wie viele möchtest Du?“, fragte René sie jetzt erfreut. Cassandra grinste. Sie hatte Renés erfreutes Gesicht bemerkt, überlegte einen Moment und antwortete dann fröhlich. „Zwei Kinder würden mir reichen. Einen Jungen und ein Mädchen, sowie bei Michael und mir.“

René machte ein leicht enttäuschtes Gesicht. Mit gespielter Enttäuschung sagte er dann: “Ach, schade. Ich möchte auf jeden Fall vier Kinder, zwei Jungen und zwei Mädchen. Es ist so schön, wenn mehr als zwei Kinder in einem großen Haus aufwachsen. Ich habe zwei Geschwister wie Du weißt.“ Cassandra nickte und seufzte.

„Ja und ich muss unsere Kinder bekommen.“ Demonstrativ legte sie ihre Hände auf ihren flachen Bauch. Dann seufzte sie. René grinste und küsste sowohl ihre Hände als auch ihren Bauch. Mit großer Begeisterung hörte sie ihn sagen. „Laß uns sofort mit dem Kinder machen anfangen.“

Doch als er Cassandras entsetztes Gesicht sah, fügte er hinzu. „Ich meine wir könnten doch schon einmal dafür trainieren.“ Erleichtert lächelte Cassandra und stellte unmissverständlich klar. „Ich möchte erst Kinder, wenn ich mit meinem Studium fertig bin.“ Sie sah René ernst an. Er nickte.

„Du hast Recht, wir sollten uns erst auf unser Studium konzentrieren und dann, nach erfolgreichem Abschluss, an Kinder denken.“ Dann küsste er Cassandra und liebkoste anschließend ihren Busen. Er wollte jetzt mit ihr schlafen, ihre warme, feuchte Weiblichkeit spüren und genießen, auch wenn er heute noch kein Kind mit ihr zeugen würde.

Cassandra wusste, dass sie sich auf Renés Versprechen verlassen konnte. Er würde sie nicht vor Abschluss ihres Studiums zur Gründung einer Familie drängen, so wie es José immer wieder tat.

Entspannt genoss sie nun Renés Zärtlichkeit und spürte schnell sehr deutlich, wie sehr sie ihn jetzt begehrte. Sie lächelte ihn sanft an und spreizte einladend für ihn ihre Beine. René grinste und folgte nur allzu bereitwillig ihrer indirekten Aufforderung zum Sex.

Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern

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