Читать книгу Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern - Cedrina Lautenfeld - Страница 6
Weihnachten
Оглавление„In drei Wochen ist Weihnachten. Wie organisieren wir das?“ Cassandra sah René fragend an. René schaute von seinen Büchern auf und sah sie an. „Wie meinst Du das? Was sollen wir organisieren?“ Cassandra rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf. Hatte René wirklich noch nicht an die Weihnachtsfeiertage gedacht? „Ich meine, ich würde gern wissen wo Du Dich aufhalten wirst am Heiligabend und am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag. Sehen wir uns oder feiert jeder mit seiner Familie?“
René schaute Cassandra überrascht an. Er hatte wirklich noch nicht darüber nachgedacht. „Na ja, ich möchte auf jeden Fall am Heiligabend bei meiner Familie sein. Wie wir die anderen beiden Tage organisieren überlasse ich ganz Dir.“ René lächelte Cassandra charmant an und küsste sie dann.
Cassandra grinste. Sie wusste, dass René versuchte ihr seine nicht vorhandene Organisation von den Weihnachtsfeiertagen zu verheimlichen. Deshalb entschied Cassandra jetzt wie sie diese Tage verbringen sollten.
„Also, mein Vorschlag ist, dass wir Heiligabend jeweils bei unseren Eltern verbringen. Am 25.12. kommst Du zu mir und am 26.12. besuche ich zusammen mit Dir Deine Familie. Wie findest Du diese Idee?“ René grinste und nickte. Das war typisch Cassandra. Sie hatte einmal wieder bereits alles geplant. „Super, dann wäre auch das geklärt.“ Erleichtert gab Cassandra René einen Kuss und notierte sich ihre Feiertagsplanung im Kalender.
Sie hatten ein umfangreiches Festtagsmahl genossen und saßen jetzt zu dritt im Wohnzimmer und packten Geschenke aus, als Lissi plötzlich seufzte. „Es ist wunderbar, dass wenigstens Du an den Weihnachtsfeiertagen zu Hause bist.“ Lissi sah Cassandra traurig an. Robert wusste was seine Frau meinte.
„Aber Lissi, Michael hat doch eine wunderbare Weihnachtsmail geschickt mit Fotos von Pedro und Rafael. Wir können uns nun wirklich nicht beklagen.“ Lissi nickte. „Ich weiß, aber ich hätte meinen Sohn samt seiner Familie gern hier bei mir. Weihnachten ist ein Fest der Familie und Michael gehört zu uns.“ Sie seufzte erneut.
Cassandra verstand ihre Mutter sehr gut. Sie wollte sie trösten und setzte sich neben sie auf das Sofa. „Das wichtigste ist doch, dass er glücklich ist und dass es ihm und seiner Familie gut geht“, sagte sie beruhigend zu ihrer Mutter. Lissi nickte.
„Ich bin so froh, dass Maria keine Probleme mit ihrer dritten Schwangerschaft hat. Ich freue mich schon so sehr auf mein drittes Enkelkind.“ Bei dem Gedanken daran lächelte Lissi und umarmte ihre Tochter. Cassandra gab ihrer Mutter einen zarten Kuss auf eine Wange und umarmte sie auch.
Michael fehlte ihr genauso wie ihrer Mutter, aber er war glücklich in Mexiko und dass war alles was zählte. Unwillkürlich dachte Cassandra an José. Er hatte ihr auch eine Weihnachtsmail geschickt. Er schrieb, dass sie, Cassandra, zur Familie gehörte und zwar nicht nur, weil sie Michaels Schwester, Marias Schwägerin und die Tante von Pedro und Rafael war, sondern auch weil er sie liebte und sie ihm fehlte.
Seine „Liebste“ gehörte natürlich zur Familie. José nannte sie gern seine „Liebste“. Cassandra seufzte leise und traurig. Sie dachte daran wieviel Mühe sich José gemacht hatte, als sie bei ihm war. Er hatte ihr eine wunderbare Geburtstagsfeier ausgerichtet mit Piñata und Mariachimusik. Er hatte ihr die Traditionen und die Geschichte seines Landes nahe gebracht und sich wirklich viel Mühe gegeben, damit sie sich in seinem Land und bei ihm wohl fühlte.
Cassandra musste zugegeben, dass seine Mühe erfolgreich gewesen war. Sie hatte sich in ihn verliebt und liebte ihn immer noch. Es war zwar nicht so, dass sie ihn vermisste, aber sie dachte gern an ihn.
Cassandra saß neben ihrer Mutter und sah sich nachdenklich im Raum um. Ihr Blick fiel auf den wunderschönen mit roten und goldenen Kugeln verzierten Weihnachtsbaum, der im gedämpften Licht einer elektrischen Lichterkette erstrahlte.
Ihre Eltern mochten zwar sehr gern echte Kerzen, doch am Weihnachtsbaum empfanden sie Kerzen als zu große Gefahr, da der Baum zu schnell im warmen Wohnzimmer trocken wurde und daher sehr leicht brennbar war.
Cassandra hörte das leichte Knistern des brennenden Holzes im Kamin und die leisen Melodien einer Weihnachts-CD. Sie fühlte sich wohl im Haus ihrer Eltern und in ihrer Gegenwart, da sie sich immer noch gut mit ihnen verstand.
Cassandra lehnte sich zurück. Das Sofa auf dem sie mit ihrer Mutter saß, stand gegenüber von zwei Sesseln. Auf dem Sessel der näher am Kamin stand, saß ihr Vater Robert. Sein Gesicht wurde vom hellen Schein des Kaminfeuers beleuchtet, da der restliche Teil des großen Wohnzimmers spärlich erleuchtet war, um die Wirkung des Kaminfeuers besser genießen zu können.
Unvermittelt fragte Robert: “Wann kommt René morgen? Ich unterhalte mich gern mit ihm und könnte männliche Verstärkung gebrauchen.“ Robert grinste. Cassandra lächelte und freute sich über das ehrliche Interesse ihres Vaters an René. „Gegen Mittag, Papa“, antwortete sie daher fröhlich.
„Mag René Schweinebraten, Kartoffeln und Gemüse?“, meldete sich Lissi zu Wort. Cassandra grinste. „Ja, Fleisch mag René sehr gern, Gemüse isst er aber auch.“ Lissi nickte erfreut.
Die harmonische Atmosphäre in ihrem Elternhaus machte Cassandra glücklich. Doch René und die offensichtliche Tatsache, dass ihre Eltern ihn auch mochten, machte Cassandra noch viel glücklicher.
Es hatte heute tagsüber überraschend geschneit, doch die Kälte und der Schnee störten Cassandra nicht. Sie lag nackt in ihrem Bett in ihrem ehemaligen Jugendzimmer unter einer warmen Daunendecke und dachte an René. In nur wenigen Stunden würde er wieder bei ihr sein. Sie freute sich sehr auf ihn. Sie waren jetzt vier Monate zusammen und sie liebte ihn mehr als zuvor. Endlich hatte sie den Mann gefunden, der sie wirklich liebte und glücklich machte, im Bett und auch außerhalb. Mit diesem Gedanken schlief Cassandra ein.
René ging es genauso. Als er nackt in seinem Bett, in seinem ehemaligen Jugendzimmer lag, dachte er an Cassandra. Sie waren erst wenige Monate zusammen, doch seine Liebe zu ihr wurde nicht weniger. Im Gegenteil, er spürte immer wieder wie sehr er sie liebte und wie wichtig sie für ihn war. Die Ruhe und Ordnung, die sie in sein Leben gebracht hatte, ließ ihn alle Dinge gelassener und entspannter angehen. Sie gab ihm die Wärme und Nähe und die Zuneigung, die er so sehr brauchte. Er spürte wie sehr er Cassandra nach wie vor begehrte. Sie war die Richtige für ihn, daran hatte er seit langem keinen Zweifel mehr.
René war pünktlich. Als er an der Haustür von Cassandras Elternhaus klingelte, öffnete ihm Robert die Tür und begrüßte ihn freundlich. Cassandra hatte die Klingel gehört und lief zur Haustür. Als sie René sah, umarmte sie ihn stürmisch und küsste ihn. Seine Jacke fühlte sich sehr kalt an, aber seine Lippen waren warm und weich und seine Küsse sehr zärtlich. Als Lissi zur Haustür kam, sah auch sie wie liebevoll René Cassandra umarmte und wie zärtlich er sie küsste. Lissi warf ihrem Mann einen vielsagenden Blick zu und räusperte sich dann.
René hörte sie, löste sanft seine Umarmung von Cassandra und begrüßte freundlich ihre Mutter Lissi. „Schön dass Du jetzt da bist. Es gibt Schweinebraten, Kartoffeln und Gemüse. Ich hoffe, Du hast Appetit mitgebracht.“ Lissi sah René an und lächelte. René nickte, woraufhin Lissi fröhlich grinsend wieder in Richtung Küche verschwand.
Cassandra gab René noch schnell einen Kuss. Dann folgte sie ihrer Mutter in die Küche. René zog seine Jacke aus und ging mit Robert ins Wohnzimmer, während Cassandra ihrer Mutter nun beim Aufdecken half.
Kurze Zeit später genossen alle vier das wunderbar zarte Fleisch und das Gemüse, das Lissi passend dazu gekocht hatte. Sie unterhielten sich angeregt und verzehrten gern auch die mit Zimt verfeinerte Süßspeise, die Lissi nach dem Hauptgericht auf den Tisch stellte. Gut gesättigt standen sie danach alle vom Tisch auf.
„Das war ein sehr leckeres Weihnachtsessen. Danke, Lissi“, sagte René höflich, als das Essen beendet war. Lissi strahlte vor Freude und begann mit dem Abdecken des Tisches. Robert half ihr dabei, während Cassandra ihr Weihnachtsgeschenk für René holte.
René hatte sich ins Wohnzimmer und in die Nähe des Kamins gesetzt. Während des Essens war ihm plötzlich klargeworden, woher Cassandra einen Teil ihrer natürlichen Schönheit hatte. Ihre Mutter Lissi hatte blaue Augen und schulterlange, blonde Haare. Ihre dunklen Augenbrauen, die langen schwarzen Wimpern und das schmale Gesicht hatte Cassandra von ihrem Vater. Eine schlanke, sportliche Figur hatten beide Eltern an ihre Tochter weiter gegeben. Doch Cassandras Charme und ihre bezaubernde offene Art auf ihre Mitmenschen zuzugehen, das war allein sie. René grinste. Diese Erkenntnis freute ihn.
Als Cassandra zurückkam, lächelte sie und gab René sein Geschenk. „Das ist für Dich.“ „Danke“ René nahm es entgegen. Dass es ein Buch war, konnte er schon an der Form des Geschenkes erkennen. Doch um welches Buch es sich handelte, sah er erst beim Auspacken. Erstaunt sah er Cassandra an. „Du hast mir einen Dictionary geschenkt?“, fragte er nun.
„Ja, aber es ist nicht irgendein Wörterbuch. Der Oxford Advanced Learner`s Dictionary of current English von A S Hornby ist ein ganz besonderes Wörterbuch, da englische Wörter auf Englisch erklärt werden. Damit kannst Du Deinen englischen Wortschatz leicht erweitern und gleichzeitig auch Dein Verständnis für die englische Sprache.“ Cassandra grinste. René schüttelte den Kopf und lächelte.
„Ich bin stolz auf Dich. Ich freue mich, dass Du den Englischunterricht von Herrn Bookman regelmäßig besuchst. Daher möchte ich Deine Bemühungen mit diesem Buch unterstützen.“ Cassandra lächelte kokett und gab ihm einen Kuss.
René freute sich, dass sie stolz auf ihn war und er war glücklich, dass sie seine Bemühungen ernst nahm.
Cassandra hatte sich neben ihn gesetzt und schaute glücklich ins knisternde Kaminfeuer, als René ihr sein Geschenk überreichte. Er gab ihr einen weißen Briefumschlag mit einer roten Schleife. „Das sieht interessant aus“, sagte Cassandra, als sie den Umschlag entgegennahm und ihn dann öffnete.
„Ein Gutschein für zwei Karten für das englische Theater an der Mundsburg“, Cassandra strahlte vor Freunde. „Toll, René, Danke. Natürlich will ich mit Dir dort hingegen. Ich freue mich schon. Super“ Cassandra legte voller Begeisterung ihre Arme und seinen Hals und küsste ihn. René genoss erneut einen Kuss von ihr und freute sich über den Erfolg seines Geschenks.
„Weißt Du wo wir noch hingegen?“, fragte Cassandra René nun und schaute in seine braunen Augen. René grinste und schüttelte den Kopf. Er mochte es, wenn sie fröhlich und glücklich reagierte. „Wir gehen in die Hamburger Staatsoper. Meine Eltern haben mir einen Gutschein für zwei Karten zu Weihnachten geschenkt.“ Cassandra strahlte René glücklich an. In diesem Moment kamen ihre Eltern ins Wohnzimmer, weshalb René höflich sagte: „Das klingt nach einem interessanten Abend“, obwohl er etwas anderes dachte.
Er war noch nie in der Oper gewesen, obwohl er klassische Musik durchaus mochte. Aber die Staatsoper erschien ihm als ein steifer, unangenehmer Ort, weshalb es ihn noch nie dorthin gezogen hatte. Seine Eltern hatten mehrfachversucht ihn dorthin mitzunehmen, doch er wollte nicht. Jetzt also sollte er mit Cassandra diesen Ort besuchen. Er hoffte inständig, dass sie eine interessante Oper aussuchte und er dann Spaß haben würde mit ihr.
Lissi und Robert setzten sich zu Cassandra und René an den Kamin. Das Holz knisterte und die rötlich-gelben Flammen warfen Wärme und Licht in das weihnachtlich geschmückte Wohnzimmer, wodurch eine romantische Stimmung entstand, der sich Cassandra und René nicht entziehen konnten. Sie hielten Händchen und küssten sich von Zeit zu Zeit, während sie sich angeregt mit Lissi und Robert unterhielten.
Später in der Nacht, lag Cassandra nackt neben René im Bett. Da René zum ersten Mal mit ihr in diesem Bett lag, das in ihrem ehemaligen Jugendzimmer stand, fragte er sie neugierig und nicht ganz ernst: „Wie viele Männer lagen mit Dir schon nackt in diesem Bett?“ Cassandra grinste. „Bisher nur einer. Mein Ex-Freund Markus. Du bist der zweite Mann.“
René grinste und fragte provozierend: „Und wer von uns beiden ist besser?“ Cassandra lachte leise. „Das weiß ich nicht. Du hast ja noch nicht mit mir in diesem Bett geschlafen.“ René lächelte charmant. Auf diese Aufforderung hatte er gehofft. „Ich kann das ändern.“ René grinste genüsslich und betrachtete ihren attraktiven nackten Körper.
Dann streichelte er sie überall. Cassandra genoss seine Zärtlichkeit und spürte ein immer stärker werdendes Verlangen mit ihm schlafen zu wollen. Auch René spürte eine stetig stärker werdende Begierde und wollte jetzt Sex mit ihr. Weshalb er nicht länger wartete und ihre Aufforderung umsetzte.
Er drang sanft in sie ein und hörte sie kurze Zeit später lustvoll stöhnen. Sie bewegte sich so erotisch und rhythmisch unter ihm, dass es ihm unmöglich war sich zu beherrschen. Er genoss seine Begierde und spürte wie sehr auch Cassandra ihre intime Zweisamkeit genoss.
René streichelte zärtlich ihr Gesicht, bevor er sich erschöpft neben sie legte. Ein paar Minuten später drehte Cassandra sich zu ihm. Sie lächelte glücklich, küsste ihn und schmiegte sich dann zärtlich an ihn. Sie hörte seinen Herzschlag und seine jetzt wieder gleichmäßige Atmung. Erschöpft schlief sie nach kurzer Zeit ein. René deckte sie liebevoll zu und legte auch über seinen nackten Körper die Decke, bevor er im Bewusstsein, gerade mit der Frau geschlafen zu haben, die er so sehr liebte einschlief.
Gemeinsam mit Cassandra stand René mittags am zweiten Weihnachtstag vor der Haustür seines Elternhauses und öffnete die Tür für sie. Cassandra war ein wenig mulmig zu mute, da sie jetzt seine ganze Familie kennenlernen würde und nicht wusste wie sie reagieren sollte. Doch die Begrüßung durch Renés Eltern fiel sehr angenehm aus.
Seine Eltern waren sofort verzaubert von Cassandras natürlicher Schönheit und ihrer offenen und fröhlichen Art. René präsentierte seinen Eltern Cassandra mit großem Stolz, da er wusste, dass er endlich die Richtige Frau für sich gefunden hatte.
„Wieso hast Du uns dieses bezaubernde Mädchen nur so lange vorenthalten?“, fragte jetzt sein Vater Jürgen fröhlich und neugierig, nachdem er Cassandra und René ins Wohnzimmer seines großen Hauses geführt hatte. René zögerte. Doch dann antwortete er mit einem charmanten Lächeln. „Ich musste sie doch erst von mir überzeugen.“
Jürgen schaute seinen älteren Sohn ungläubig an, da er wusste, dass René noch nie Schwierigkeiten gehabt hatte, das weibliche Geschlecht für sich zu begeistern. „Wie meinst Du das?“, fragte er deshalb. René grinste und legte einen Arm besitzergreifend um Cassandras Hüfte. Cassandra grinste und war gespannt wie René ihr gegenseitiges Kennenlernen erklären würde.
Während René redete betrachtete Cassandra interessiert seinen Vater. Jürgen war ein großer, schlanker, gutaussehender Mann mit deutlich männlicher Ausstrahlung und tiefer, kräftiger Stimme. Seine dunklen Haare wurden an den Schläfen ein wenig grau, was aber seiner Attraktivität nicht schadete. René hatte viel vom Äußeren seines Vaters abbekommen und sah ihm ähnlich.
Doch auch Renés Mutter hatte optische Spuren bei ihrem Sohn hinterlassen. Renés sanfte Gesichtszüge kamen eindeutig von seiner Mutter, wie Cassandra bei ihrer Begrüßung feststellen konnte. Rein optisch waren ihr Renés Eltern sympathisch. Sie hoffte jetzt, dass sich dieser erste positive Eindruck im persönlichen Gespräch bestätigten würde.
René war am Ende seiner Erklärungen angelangt und sagte jetzt: „Cassandra hat es mir nicht leichtgemacht ihr näher zu kommen. Doch das war wohl die Strafe für mein vorheriges ausschweifendes Leben.“ René grinste in Erinnerung daran und schloss seine Erklärung mit den Worten: „Trotzdem habe ich dieses bezaubernde Wesen für mich gewinnen können.“ Er grinste erneut, drehte sich zu Cassandra um und umarmte und küsste sie.
Sein Vater war überrascht zu sehen, wieviel ehrliches Gefühl in den Worten und im Verhalten seines Sohnes erkennbar war. Seine Beziehung zu Cassandra hatte ihn verändert. Er war ganz offensichtlich reifer und vernünftiger geworden.
Noch bevor er eine weitere Frage stellen konnte, stürmten seine jüngeren Kinder ins Zimmer. „Ha, endlich kriegen wir Dich zu sehen“, sagte Birgitta mit fröhlicher Neugierde. „Ich bin Birgitta. Renés, jüngere Schwester und das ist mein Bruder Fabian.“ Fabian nickte und war sofort von Cassandras natürlicher Schönheit verzaubert. Er starrte sie an und wurde rot. Unwillkürlich beneidete er seinen älteren Bruder für eine derart hübsche Freundin.
René lachte über seine ungestüme, jüngere Schwester und war amüsiert, dass Fabian immer noch rot wurde, wenn er ein Mädchen sah, dass ihm gefiel. Cassandra störte die stürmische Begrüßung durch Birgitta nicht. Im Gegenteil. Es erleichterte ihr die Kontaktaufnahme. Amüsiert sah sie wie Fabian rot wurde und fühlte sich geschmeichelt.
„Ich kenne Dich“, sagte Birgitta jetzt mit einem Grübeln im Gesicht. „Du hast bei dem englischen Theaterstück mitgespielt, das unser Jahrgang im S 4 aufgeführt hat.“ Triumphierend klatschte sie in die Hände als Cassandra nickte. „Stimmt, ich habe am Gymnasium Theater gespielt.“ Birgitta nickte fröhlich und sagte: „Gut, das wäre geklärt.“
Dann wendete sie sich ihrem großen Bruder zu. „Gib es zu René, Du kennst Cassandra schon aus unserer Schulzeit?“ René grinste und schüttelte den Kopf. „Nein, nein Biggi, ehrlich. Ich habe sie erst beim Studium kennengelernt.“ Birgitta, die von ihrem großen Bruder gern Biggi genannt wurde, sah ihn zweifelnd an. Dann mischte sich Cassandra ein.
„Doch Birgitta es stimmt. René und ich haben uns erst an der Uni kennengelernt.“ „Aha“, machte Birgitta und fragte Cassandra weiter neugierig aus: „Und was studierst Du? Etwa auch BWL?“ Cassandra nickte amüsiert. „Ja, BWL mit Schwerpunkt Finanzen und Versicherungen. So wie René.“ Birgitta grinste.
„So, so und vermutlich spielst Du auch Tennis und schwimmst gern, oder?“ Cassandra nickte überrascht. „Ha, endlich hast Du eine verwandte Seele gefunden, großer Bruder. Cassandra passt zu Dir. Glückwunsch“ Birgittas Urteil über Cassandra war positiv ausgefallen. René freute sich, dass seine jüngere Schwester Cassandra mochte, denn sonst hätte sie nicht so fröhlich reagiert.
Cassandra fühlte sich wohl in Gegenwart von Renés Familie und fragte jetzt ihrerseits Birgitta. „Was machst Du seit Deinem Abi? Studierst Du?“ Birgitta grinste. „Ja, leider habe ich mich entschlossen auch zu studieren.“ Sie seufzte. Doch es klang nicht verzweifelt, sondern eher unentschlossen.
„Ich habe mich für ein Studium der Pädagogik entschlossen.“ Cassandra konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. „Ja, lach Du nur. Ich weiß wir alle haben gesagt, dass wir nach dem Abi nie, aber wirklich nie wieder etwas mit Schule zu tun haben wollen und ich studiere jetzt Pädagogik für die Fächer Geschichte und Englisch.“ Birgitta lachte laut. Es klang ironisch. Cassandra grinste. Sie verstand sich gut mit Birgitta.
„Vielleicht wechselst Du den Studiengang und studierst nur noch Geschichte. Das klingt doch spannend. Ich liebe Geschichte.“ Mit großen Augen sah Birgitta Cassandra jetzt an. „Du liebst Geschichte? Super, das hätte ich nicht gedacht. Welche Themenbereiche magst Du am liebsten?“
Doch bevor Cassandra antworten konnte, meldete sich Fabian zu Wort. „Also, ich bin Fabian.“ Dann ergriff er Cassandras rechte Hand und hielt sie mit beiden Händen fest. Dabei schaute er ihr ins Gesicht und wurde nicht rot, da er sich genau überlegt hatte was er jetzt sagen wollte.
„Ich freue mich Dich kennen zu lernen.“ Er lächelte und seine Unsicherheit war ihm anzumerken. Cassandras Schönheit und bezaubernde Ausstrahlung ließ ihn zögern. „Ich habe natürlich am gleichen Gymnasium Abitur gemacht wie meine Geschwister, doch ich studiere noch nicht. Wie Du vielleicht an meiner kurzen Haarfrisur sehen kannst leiste ich zurzeit meinen Wehrdienst ab.“
Fabian ließ Cassandras Hände los und machte eine Geste in Richtung seiner Haare. Cassandra lächelte interessiert und hörte ihm weiterhin aufmerksam zu. „Aber ich möchte auch studieren. Am liebsten Luftfahrt. Ein Job bei Airbus ist mein Traum.“ Fabian lächelte Cassandra glücklich an. Er freute sich, dass er Cassandras Aufmerksamkeit für einen Moment gehabt hatte und dass er nicht wieder rot geworden war, obwohl sie ihm wirklich gut gefiel.
René grinste. Fabian eiferte ihm in verschiedenen Dingen nach. Doch obwohl sein kleiner Bruder gut aussah, hatte er bisher keinen echten Erfolg beim weiblichen Geschlecht gehabt. René hatte seinem Bruder schon mehrfach Tipps gegeben, doch Fabian war einfach zu schüchtern.
In diesem Moment kam Mutter Sabine ins Wohnzimmer. Sie ging auf Cassandra zu und sagte: „Also, noch einmal. Ich freue mich Dich kennenzulernen.“ Nach einem Blick um sich herum sprach sie weiter. „Meine anderen Kinder hast Du ja bereits kennengelernt, dann können wir jetzt meinen selbstgebackenen Kuchen essen.“
Cassandra lächelte erfreut und sagte: „Ich backe auch sehr gern.“ Sabine schaute sie erfreut an. „So, hast Du denn einen guten Backofen in Deiner Studentenwohnung? Wir haben René einmal besucht und die Gemeinschaftsküche in seinem Studentenwohnheim ist eher spärlich ausgestattet.“ Sie seufzte.
Cassandra grinste und gab zu: „Ich weiß, trotzdem versuche ich auch dort zu backen und zu kochen, wenn ich Zeit dafür habe.“ Sabine hatte Cassandra zugehört und warf jetzt einen vielsagenden Blick auf ihren älteren Sohn René. Er hatte offenbar in diesem Punkt Glück gehabt mit seiner „Damenwahl“. Er hatte ein Mädchen kennengelernt, das gern kochte und backte. Tätigkeiten für die René noch nie Interesse gezeigt hatte. Sabine grinste und freute sich über Cassandras praktische Hobbies.
Alle setzten sich an den mit leckerem Kuchen und Weihnachtskeksen gedeckten Tisch, auf dem neben Weihnachtsgeschirr auch eine Kaffee- und eine Teekanne standen. Cassandra probierte nach und nach alle Kuchen und Kekse, die Sabine gebacken hatte und konnte ihr ein wirklich ehrliches Kompliment machen, weil Cassandra alles sehr gut schmeckte.
Sie fühlte sich sichtlich wohl im Kreis von Renés Familie. Sie unterhielt sich abwechselnd mit allen Familienmitgliedern, trotzdem entging ihr nicht, dass Fabian nicht aufhören konnte sie anzusehen. Auch René hatte bemerkt, wie sehr sein kleiner Bruder Cassandra mochte. Es schmeichelte ihm und es machte ihn erneut stolz eine solch hübsche Freundin wie Cassandra zu haben.
Renés Eltern gewannen an diesem Abend einen sehr positiven Eindruck von Cassandra. Sie schien ihnen ein ernsthaftes Mädchen zu sein, dem ihr Studium sehr wichtig war. Cassandra zeigte Lebensfreude. Sie hatte Humor und verstand Spaß. Trotzdem vergaß sie dabei nicht das Wesentliche. Sabine und Jürgen waren davon überzeugt, dass die Freundin ihres ältesten Sohnes gut für ihn war und außer konsequentes Lernen auch Ordnung in Renés Leben brachte.
Spät abends zeigte René Cassandra sein Jugendzimmer, da sie heute bei ihm übernachten sollte. Cassandra stand mit René in seinem Zimmer und ließ den Blick umherschweifen. Am Fenster stand ein großer schwerer Schreibtisch. Davor ein Drehstuhl und daneben an der Wand ein schmales Regal mit Büchern. Doch es waren keine Schulbücher, sondern Krimis und Reiseberichte.
Dann kam eine weiße Wand an der etwas gehangen hatte, da noch die Umrisse zu erkennen waren, die es hinterlassen hatte. Neugierig fragte Cassandra. “Was hat hier gehangen?“, bevor ihr Blick auf sein großes Bett daneben fiel.
René grinste und ging zu seinem Kleiderschrank gegenüber dem Bett. Er öffnete eine Schranktür und holte ein zusammengefaltetes Stück Papier hervor, das er Cassandra reichte. Sie nahm es entgegen und faltete es auseinander. Dann grinste sie.
Denn auf dem Bild war eine nackte weibliche Schönheit zu sehen, die sich in sexy Pose an eine Wand lehnte. Ihre Brüste waren groß und prall. Wasser tropfte über ihren makellosen Körper und ran an ihren langen wohlgeformten Beinen herunter. Ihre Hände hatte sie zwischen ihren Oberschenkeln versteckt und diese Geste ließ vermuten, dass sie sich anfasste. Zu guter Letzt stand sie auf High Heels, die so hoch waren, das sie den Eindruck erweckten, als wäre jegliche Bewegung darin lebensgefährlich.
Cassandra grinste genüsslich beim Anblick dieser Frau. Sie dachte, typisch Mann sich so ein Poster ins Schlafzimmer zu hängen. Dann fragte sie René: „Wieso hast Du das Poster abgenommen? Die Frau ist doch sexy.“ Dabei lächelte sie René verführerisch und kokett an.
René grinste. Er hatte nicht mit einer so lässigen Reaktion von Cassandra gerechnet, obwohl er wusste wie unbeschwert und offen sie mit Sex und Erotik umging.
René zögerte. „Na, ja. Ich dachte das Poster stört Dich.“ Cassandra lachte herzhaft. „Wieso denn? Ganz im Gegenteil. Ich mag das Poster. Die Frau ist wirklich super sexy.“ Dann grinste sie, legte das Poster auf sein Bett und küsste ihn.
Cassandra konnte spüren als sie ihn umarmte, wie sehr dieses kurze Gespräch René erregt hatte. Dann hörte sie ihn sagen: „Schlaf mit mir hier in meinem Bett.“ Um seiner Bitte Nachdruck zu verleihen, drückte er sanft mit seinen Händen ihren Po und ihr Becken gegen seine Männlichkeit.
Cassandra freute es, da sie durch das Poster und den engen Körperkontakt zu ihm, ein starkes Verlangen spürte mit ihm zu schlafen. Dennoch zögerte sie. „Ich weiß nicht. Die Zimmer Deiner Geschwister grenzen doch direkt an dieses Zimmer. Die beiden hören uns doch.“
René grinste. „Das ist mir egal. Sie wissen doch sowieso, dass wir beide Sex haben.“ Cassandra sah ihn überrascht an. Er schien stolz darauf zu sein, seinen Geschwistern auch in diesem Punkt als Vorbild zu dienen.
René sah die Zweifel in ihrem Gesicht. Doch er wollte heute Nacht nicht auf Sex mit ihr verzichten, zu euphorisch hatte ihn die Sympathie gestimmt, die Cassandra von seiner Familie entgegen gebracht worden war. Außerdem hatte ihn das kurze Gespräch über das Poster weiter stimuliert.
René küsste Cassandra leidenschaftlich und ließ dann seine warmen zärtlichen Hände unter ihren eng sitzenden Pullover gleiten. Cassandra genoss seine zärtlichen Hände und spürte deutlich welch eine erotische Wirkung sie nicht nur auf ihre Haut hatten, sondern auch auf ihre Weiblichkeit.
Cassandra küsste René zurück und legte ihre Hände dann an seine Gürtelschnalle, öffnete seinen Jeanskopf und dann seinen Reißverschluss. René grinste und ließ seine Jeans gekonnt auf den Boden fallen.
In Vorfreude zog er Cassandra langsam aus. Sie grinste und knöpfte langsam sein Hemd auf. Als René sein T-Shirt auszog und Cassandra seinen sexy Waschbrettbauch sah, den sie so gern streichelte, gab es für beide kein Halten mehr.
René riss mit einer Hand das Poster von seinem Bett, während er mit der anderen Hand Cassandra festhielt, die bereits völlig nackt war. Minuten später lagen beide nackt in seinem Bett und genossen ihre intime Zweisamkeit.
Allerdings versuchte Cassandra nicht so laut zu stöhnen wie sonst, da es ihr unter diesen Umständen als unangebracht erschien. Trotzdem genoss sie den Sex mit René und fragte sich ermattet für einen kurzen Moment, wie viele Mädchen René wohl vor ihr hier im Bett gehabt hatte. Doch dann wurde ihr klar, dass sie das eigentlich nicht wissen wollte und dachte nicht weiter darüber nach.