Читать книгу Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern - Cedrina Lautenfeld - Страница 23

Der Heiratsantrag

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Cassandra schlief lange an ihrem Geburtstag. Doch keinen wunderte es. Alle nutzten diese Tatsache, um noch die eine oder andere Sache für sie vorzubereiten. Dann durfte René sie wecken. Er setzte sich vorsichtig auf die Bettkante, schaute sie liebevoll an und küsste sie dann. „Guten Morgen, Geburtstagskind.“ Er strahlte sie an. Cassandra lächelte, setzte sich im Bett auf und küsste ihn. Sie hatte gut geschlafen und freute sich auf ihren Kuchen und die Geschenke.

Aus Anlass ihres Geburtstages wurde sie von jedem umarmt. Auch José durfte sie mit Billigung von René umarmen, nicht aber küssen.

Lissi hatte sich viel Mühe gemacht und für Cassandras Geburtstagsfrühstück all die Dinge eingekauft und jetzt auf den Tisch gestellt, die ihre Tochter ganz besonders gern aß. Daher stopfte sich Cassandra den Magen so voll, dass sie nur noch zwei Stücke ihres Geburtstagskuchens essen konnte.

Danach packte sie ihre Geschenke aus. Von ihren Eltern erhielt sie eine Karte mit einem Foto, auf dem sie am Strand ritt. Sie hatten den Reitlehrer gebeten ein Foto von ihr zu machen und da der Mann ein Hobbyfotograph war, hatte er sich gern dazu bereit erklärt.

Cassandra strahlte, bedankte sich bei ihren Eltern und ließ das Foto rum gehen. René schaute es skeptisch an. José grinste, da er sich selber im Hintergrund sehen konnte.

Nun öffnete sie das Geschenk ihres Bruders und seiner Familie. Michael und Maria hatten lange überlegt, womit sie Cassandra eine Freude machen konnten und dann hatten sie dieses Buch gesehen und für sie bestellt. Es war eine Biographie über das Leben von Carlotta, der Frau vor Erzherzog Maximilian von Habsburg, der einmal für kurze Zeit Kaiser von Mexiko gewesen war und im schönen Schloss Chapultepec in Mexiko-Stadt gewohnt hatte.

Cassandra freute sich sehr und bat ihren Bruder sich in ihrem Namen auch bei Maria zu bedanken. Michael freute sich über den Erfolg mit dem Buch und versprach es.

Cassandra schaute nur kurz in das Buch hinein, da José sie drängte nun sein Geschenk zu öffnen. Sie lächelte und nahm es entgegen. Vorsichtig und sehr neugierig packte sie es aus. Dann kamen ihr Tränen der Freude als sie sah, dass José ihr das passende Armband zur ihrer Silberkette und den Ohrringen, mit den großen Rosen aus dem gleichen Material, geschenkt hatte.

Er sah ihre Freude und strahlte glücklich. Er half ihr das Armband an ihrem rechten Handgelenk zu befestigen. Cassandra fiel es nun sehr schwer sich zu beherrschen und ihn nicht zu küssen. Doch ihn erneut zu umarmen, darauf wollte sie nicht verzichten. José grinste und genoss es, da er wusste, dass René es missbilligte.

René seufzte. Ihm war klar, dass er Cassandra teilen musste, solange José hier war. Doch es fiel ihm schwer zuzuschauen, wenn Cassandra José umarmte, so mal er für diesen Tag etwas Besonderes geplant hatte. Er versuchte geduldig zu sein.

Dann endlich überreichte er Cassandra sein Geschenk. Sie öffnete es und strahlte genauso glücklich, wie sie es bei dem Geschenk von José getan hatte. René hatte ihr wieder ihr Parfüm geschenkt. Doch dieses Mal war es keine kleine Sprayflasche, sondern eine große. Sie schaute ihn an und lächelte. Dann umarmte und küsste sie ihn lange. Dieses Mal war es José, der etwas missbilligend schaute und Geduld haben musste.

René genoss Cassandras Umarmung und Kuss. Er war nervös, da er sie gleich etwas sehr wichtiges Fragen wollte. Er räusperte sich. Sie schaute ihn an. Die Aufmerksamkeit der anderen hatte er jetzt auch. Er holte ein kleines Kästchen aus seiner Hosentasche und fragte Cassandra, die jetzt wieder direkt neben ihm saß, während er das Kästchen langsam öffnete:

„Willst Du mich heiraten?“ Seine Stimme zitterte etwas vor Aufregung. Sie sah ihn an. Sie sah in seine braunen Augen und ihr war sofort klar, wie ernst René diese Frage meinte. Sie schluckte und spürte wie ihr Herz laut und heftig pochte. Alle Augenpaare waren auf sie gerichtet. Sie seufzte und wusste, dass sie schon zu lange gezögert hatte.

Dann lächelte sie und sagte ein auch für sie sehr befreiendes: „Ja, ich will Dich heiraten.“ Mit Tränen in den Augen küsste sie René und umarmte ihn zitternd. Er spürte wie sie zitterte und hielt sie lange und innig in seinen Armen. Dann erst konnte er ihr seinen Verlobungsring auf den rechten Ringfinger stecken.

Cassandra strahlte glücklich. Es war ein schlichter Ring aus Weißgold und Gelb Gold und er passte perfekt auf ihren Finger. Sie küsste René erneut und spürte wie ihr Herz erneut heftig und schnell schlug.

Sie betrachtete den Ring. Dabei fiel ihr Blick auch auf das Armband von José, das nur wenige Zentimeter unterhalb des Ringes an ihrem Handgelenk hing. Sie wurde traurig und schaute in Josés Richtung. Er hatte sie beobachtet und schaute sie jetzt traurig und sehr ernst an. Sie schluckte und wich seinem Blick aus.

Dann erhielt sie Glückwünsche von ihren Eltern und von Michael, die sich freuten, dass nun eindeutig klar war zu wem Cassandra gehörte und für wen sie sich entschieden hatte.

Doch José sah die Sache naturgemäß anders. Er stand auf und ging langsam auf die Terrasse. Er drehte ihr und den anderen den Rücken zu. Es sollte niemand sehen wie traurig und enttäuscht er war.

Cassandra war ihm mit den Augen gefolgt und war auch traurig. Sie wusste wie verletzt er jetzt war. Doch sie hatte sich entschieden.

René hatte ebenfalls Glückwünsche entgegen genommen und strahlte glücklich. „Laß uns einen Strandspaziergang machen. Nur Du und ich“, fragte er sie jetzt erleichtert lächelnd. Er war sehr glücklich. Sie hatte „Ja“ gesagt. Jetzt brauchten sie nur noch ein Datum festsetzten, die kurze Zeremonie durchführen lassen und dann war sie endlich seine Frau, die ihm auch José nicht mehr nehmen konnte. Dann gehörte sie rechtmäßig zu ihm.

Cassandra nickte und versuchte zu lächeln. Beide informierten ihre Eltern und ihren Bruder und verließen das Haus für einen langen Spaziergang nur zu zweit am Strand.

Am Strand hielt René Cassandras rechte Hand und spazierte langsam über den kühlen Sand mit ihr. Er strahlte vor Glück und sah sie immer wieder von der Seite an. Sie bemerkte seine Blicke und freute sich.

Für einen kurzen Moment dachte sie an José und war sich dann doch wieder sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

„René“ fragte sie ihn jetzt „wo hast Du den Ring gekauft?“ Er grinste und ahnte worauf ihre Frage abzielte. Er sah sie von der Seite an, dann stoppte er sie und nahm sie in seine Arme. Er lächelte und sie sah ihn erwartungsvoll an.

„Als wir aus London zurück waren, habe ich meinen Vater gefragt, wo er immer den Schmuck für meine Mutter anfertigen lässt. Mein Vater grinste und gab mir die Adresse seines Juweliers. Dort habe ich Deinen Ring fertigen lassen.“ Er lächelte, da er ihr gern die Geschichte ihres Ringes erzählte.

Sie lächelte auch und fragte dann. „Wie hast Du das mit der Größe von dem Ring hinbekommen? Er passt perfekt.“ Sie strahlte ihn an und warf erneut einen Blick auf ihren Ring. Allerdings ohne das Armband von José zu sehen. Sie hatte es unter den Ärmel ihres Langarmshirts geschoben, um nicht an José denken zu müssen.

„Ich habe Deinen Lieblingsring kurzzeitig entwendet und dem Juwelier zum Maßnehmen gegeben.“ Er grinste schelmisch. Sie klopfte auf seine Brust und protestierte scherzhaft. „Aha, deshalb wusstest Du auch, dass ich meinen Lieblingsring nicht verloren habe.“ Sie lachte.

Dann hakte sie nach, da eine wichtige Frage noch nicht beantwortet war. „Wann wusstest Du, dass Du mich heiraten möchtest?“ Er sah sie an, lächelte aber nicht. Dann seufzte er. „Ich liebe Dich und möchte Dich schon seit langem nur für mich.“ Er zögerte und sah sie ernst an. „Ich weiß das genaue Datum nicht mehr. Aber in London habe ich einfach schon einmal meine Chancen getestet. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass Du „Nein“ sagst.“ Er lächelte etwas verlegen.

Sie lächelte und verstand ihn sehr gut. Sie fragte nicht weiter nach. Sie wusste jetzt, dass sein Heiratsantrag nichts mit dem Verhalten von José zu tun hatte, sondern eher mit der Tatsache, dass sie seit einem Jahr zusammen waren und er sie sehr liebte. Sie lächelte und küsste ihn. Er freute sich, dass sie keine weiteren Fragen stellte und genoss ihren Kuss.

Sie gingen weiter über den Sand. Der Wind blies unter ihren Rock und sie fröstelte etwas. „Können wir heute Abend den Kamin anfeuern?“ Er sah sie erstaunt an. „Wir haben August.“ Sie nickte und schaute ihn kokett an. Er grinste. „Du hast heute Geburtstag. Dein Wunsch ist mir Befehl.“ Sie lachte fröhlich.

„Super, mir ist nämlich etwas kalt und so ein Kaminfeuer ist auch immer so romantisch.“ Er grinste erneut und sah sie dann genau an. „Dir ist kalt.“ Sie nickte. „Dann laß Dich wärmen.“ Er lächelte und legte seine Arme zärtlich um sie. Sie schmiegte sich an ihn, legte ihren Kopf an seine Schulter und hörte wie sein Herz schlug. Es schlug langsam und gleichmäßig. Sie fühlte sich so wohl und geborgen in seiner Gegenwart, dass ihr auch schnell wärmer wurde.

Dennoch schlug sie nach einiger Zeit vor: „Laß uns nach Hause laufen. Dann wird mir noch etwas wärmer.“ Er grinste und lief mit ihr langsam über den Sand bis zum Holzsteg. Von da war es nicht mehr weit bis zum Ferienhaus.

Lissi hatte mit Hilfe von José ein leckeres Abendessen für alle zubereitet. Sie freute sich, dass er ihr half und versuchte fröhlich mit ihm zu plaudern. Mal redeten sie auf Englisch, mal auf Spanisch.

José freute sich, als er hörte, dass Lissi seit ihrer Mexikoreise fleißig weiter Spanisch gelernt hatte. Dennoch sprach er möglichst langsam und deutlich. Als er sich mit ihr unterhielt, stellte er fest, dass Cassandras Stimme ein bißchen Ähnlichkeit mit der Stimme ihrer Mutter hatte und er wurde traurig.

Lissi bemerkte es und lenkte ihn ab mit weiteren Vorbereitungen und Fragen nach der mexikanischen Küche.

Als Cassandra und René ins Haus kamen duftete es bereits sehr lecker. Daher ging Cassandra direkt in die Küche und traf dort auf Lissi und José. Er lächelte glücklich als er sie sah.

Lissi ließ die beiden einen Moment allein, um etwas zu holen. Sofort umarmte José Cassandra und flüsterte ihr auf Spanisch zu. „Wir sehen uns heute Nacht. Daran ändert sich doch nichts, oder?“ Sie nickte und wollte seine Umarmung lösen. Doch er grinste und küsste sie, bevor er sie wieder los ließ.

Lissi kam wieder zurück in die Küche, gefolgt von René. Cassandra lächelte ihn an und ging auf ihn zu. „Die beiden haben ein wirklich leckeres Abendessen zubereitet. Wir dürfen das gleich genießen.“ Dann schob sie René sanft aus der Küche und ging mit ihm auf die Terrasse, wo ihre Mutter bereits den Tisch gedeckt hatte.

Michael und Robert standen schon auf der Terrasse und begrüßten sie. René boten sie ein Bier an. Cassandra trank lieber Wein. Kurze Zeit später aßen sie alle genüsslich, was Lissi und José gekocht hatten. Beide erhielten Komplimente, doch es tröstete José nicht wirklich. Er dachte nur daran dass Cassandra René heiraten würde.

Auch einige Zeit später als René zusammen mit Robert den Kamin befeuert hatte und alle im Halbkreis um den Kamin saßen und auf das Geburtstagskind und die bevorstehende Hochzeit anstießen, dachte José nur daran, dass er Cassandra in absehbarer Zeit ganz verlieren würde. Denn wenn sie einmal verheiratet war, dann war sie wirklich nicht mehr für ihn zu haben. Da er nicht davon ausging, dass sie René erneut mit ihm betrügen würde, sobald sie einen Ehering am Finger trug. José zeigte seine Gefühle nicht. Er versuchte fröhlich zu scheinen und sehnte sich nach dem Moment indem er Cassandra wieder in seinen Armen halten konnte.

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