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Puppenspieler Erik ließ den Avatar des Königs den abgeschirmten Raum betreten, der für die Übertragung vorgesehen war. Nur die Ingenieure der planetaren Überwachung wussten, wie man die Verbindung herstellte, und er musste mit seiner Person dafür bürgen, dass es berechtigt geschah.

Plötzlich flammte ein Bild vor ihm auf. Doch es zeigte nicht den Gesprächspartner, sondern das Zeichen des Adakoni-Kartells, mehrere ineinander verflochtene Schlangen.

„Was willst du von mir, Feisal Allamon?“, fragte eine künstlich klingende Stimme. Oder war sie nur verzerrt worden, damit man die wahre Stimme des Großmoguls nicht heraushörte?

Hieß es denn nicht, dass der Großmogul unter einer enormen Paranoia litt?

Eigentlich nicht so weit her geholt bei der Macht einer einzelnen Person. Ohne diese Paranoia hätte Großmogul Tscholu Fandamino möglicherweise gar nicht mehr gelebt.

„Die Dinge sind aus dem Ruder gelaufen, hier auf Alpha Epsilon!“

„Das gibst du so einfach zu?“

„Mit Verlaub, Großmogul, bisher liefen die Geschäfte gut hier. Du siehst das an den regelmäßigen Tributzahlungen an das Kartell. Die paar Millionen Bürger, die ich habe töten lassen müssen, weil sie es gewagt haben aufzumucken, haben sich letztlich kaum bemerkbar gemacht. Alles blieb stabil.“

„Aber?“

„Mein persönlicher Adjutant, den ich gleichzeitig als meine rechte Hand und als ein mit fast allen Vollmachten ausgestatteten Stellvertreter habe agieren lassen…“

„Er hat dein Vertrauen missbraucht?“

„Nun, er hat jahrelang wirklich beste Arbeit geliefert. Kein Wunder, dass ich ihm so vorbehaltlos vertraute. Doch ich musste erfahren, dass er heimlich ein Komplott vorbereitet hat, um mich zu stürzen. Auf sehr geschickte Art und Weise, so geschickt, dass ich unmöglich früher dahinter kommen konnte.“

„Aber du bist ja letztlich doch noch dahinter gekommen, nicht wahr?“

„Ja, das bin ich. Er konnte zwar fliehen, doch er verschanzte sich in einer uneinnehmbaren Bunkeranlage. Also wurde er sein eigener Gefangener.“

„Und wo liegt jetzt noch das Problem?“

„Er hat es geschafft, zu viel Macht auf seine Person zu konzentrieren. Ohne ihn entsteht leider ein Machtvakuum mit unabsehbaren Folgen. Ich fürchte, es wird die regelmäßigen Tributzahlungen gefährden.“

„Du gibst also offen zu, dass du versagt hast?“

„Ja, weil es die einzige Möglichkeit ist, das Schlimmste doch noch abzuwenden.“

„Ein sehr mutiger Schritt – eigentlich. Aber wie stellst du dir das jetzt vor?“

„Er hat als Kopf der Verschwörer einen Teil meiner Getreuen auf seine Seite ziehen können. Bevor es mir gelingen kann, sozusagen die Streu vom Weizen zu trennen, könnte es bereits zu spät sein. Ich befürchte eine Art Bürgerkrieg, denn sobald sich die Kontrahenten in den eigenen Reihen gegenseitig zu zerfleischen beginnen, wird es wie die Aufforderung zur Revolution erscheinen. Alpha Epsilon wird früher oder später zu brennen beginnen. Wie gesagt: Mit unabsehbaren Folgen auch für das Kartell außerhalb von Alpha Epsilon.“

„Du bist dir doch sicherlich darüber im klaren, dass du für dieses Desaster die alleinige Verantwortung übernehmen musst? Du wurdest als planetarer Führer mit uneingeschränkten Befugnissen bestimmt. Diese Befugnisse hast du leichtsinnigerweise auf den Falschen übertragen, wie mir scheint.“

„Mit Verlaub, Großmogul, aber dieser Falsche, wie du ihn richtigerweise nennst…“

„Ich werde kommen und es mir aus der Nähe ansehen. Ich muss die Zusammenhänge erkennen, um wirksam eingreifen zu können. Halte dich zur Verfügung. Ich werde später darüber bestimmen, was mit dir geschieht.

Zunächst einmal bin ich sehr enttäuscht von dir, Feisal Allamon. Obwohl die Tatsache, dass du dich rechtzeitig bei mir gemeldet hast, sogar um dich selber anzuprangern, durchaus für dich spricht. Wie schon erwähnt: Dazu gehört außerordentlich viel Mut. Ich werde das also durchaus berücksichtigen.“

Damit wurde die Verbindung abgebrochen, ohne dass der König es verhindern konnte.

Natürlich war es dem echten Prolem Zumal nicht möglich, Einblick zu haben in diesen abgeschirmten Bereich, in dem sich der Avatar des Königs mit dem Großmogul unterhalten hatte, aber der Avatar, der sich bei ihm befand, berichtete es ihm. Und vergaß auch nicht, das Ergebnis der Unterhaltung mitzuteilen:

Großmogul Tscholu Fandamino wollte auf jeden Fall persönlich auf Alpha Epsilon erscheinen.

War es denn nicht genau das, was auch seinem ursprünglichen Plan entsprach?

Gestrandet in der Unendlichkeit: Paket 15 Science Fiction Abenteuer

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