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Verteidigungsstrategie: Jeder für sich

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weiter Tag 4

Wie wird die Verteidigungsstrategie der Ex-HSH-Vorstände aussehen? Wie werden sie sich gegen den Vorwurf der Untreue stemmen und auf welche Art werden die erfahrenen Strafverteidiger versuchen, ihre Mandanten heraus zu hauen? Diese Fragen haben sich im Vorfeld viele gestellt.

Zum Prozessauftakt wiesen alle Angeklagten entweder selbst oder über ihre Anwälte den Untreue-Vorwurf als „inakzeptabel“ zurück und plädierten auf unschuldig. Und weiter? Nach dem 4. Prozesstag kristallisierten sich für mich folgende Verteidigungsstrategien heraus:

1. Jeder kämpft für sich - bis auf zwei.

Die Anwälte scheinen sich untereinander nicht kurzgeschlossen und eine gemeinsame Verteidigungslinie zumindest abgesteckt zu haben.

2. Zwei gehen auf Konfrontation, die anderen versuchen Kooperation.

Bernhard Visker (Ex-Firmenvorstand) und Peter Rieck (Ex-Immobilienvorstand) haben die Verteidiger Münchhalffen und Gatzweiler engagiert. Die Anwälte betreiben in Köln eine gemeinsame Kanzlei und sind miteinander verheiratet. Sie sitzen im Prozess nebeneinander und sind diejenigen, die sichtbar auf Konfrontation zur Strafkammer gehen. Gaby Münchhalffen stellt fortlaufend Anträge, rügt das Gericht, unterbricht mit Anmerkungen die Befragungen und Reden des Vorsitzenden Richters. Norbert Gatzweiler steht ihr darin in nichts nach. Er schließt sich ihren Anträgen an und umgekehrt. Beide diskutieren ausgiebig mit dem Gericht selbst Kleinigkeiten in einem teils rauem Ton. Gatzweiler redet auch gern ohne Mikrofon dazwischen, von anderen fordert er aber ein, sie mögen doch bitte laut und deutlich sprechen.

Die Verteidiger von Nonnenmacher, Friedrich, Strauß und Berger dagegen bemühen sich meist um einen ausgesprochen höflichen Ton gegenüber der Großen Strafkammer. Sie haben bis jetzt kaum Anträge gestellt. Wenn sie etwas sagen wollen, zeigen sie kurz auf oder bitten um das Wort. Sie schlagen vor statt zu fordern wie Münchhalffen und Gatzweiler.

3. Die Verteidiger sind sich nicht grün.

Als die Anwälte Münchhalffen und Gatzweiler an diesem 4. Prozesstag massiv den englischen Schriftsatz von Omega55 monierten - wegen der Übersetzung, bewertender Fragen, unleserlicher Skizzen etc. - meldete sich der Anwalt Nonnenmachers, Heinz Wagner, und meinte sinngemäß: Er könne die Aufregung jetzt nicht verstehen, und er bitte das Gericht, mit der Befragung fortzufahren.

Blog-Kommentar

9. August 2013 @ 20:27 von: bescheidwisser

Nun - im Vorstand versammeln sich generell nicht die „fünf Freunde“, sondern es ist eher mE ein Haifischbecken. Warum soll sich das ausgerechnet vor Gericht ändern ?

DR. NO und die Unschuldigen

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