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Der elterliche Lebensstil nach der Zeugung beeinflusst uns ebenfalls

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Auch wenn das Kind heranwächst, spielen die Eltern weiter die Hauptrolle in Sachen epigenetischer Prägung. Einen großen Einfluss hat etwa die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft, wie eine Studie zum niederländischen Hungerwinter 1944 drastisch zeigt. Damals standen schwangeren Frauen infolge eines Lebensmittel-Embargos der deutschen Besatzung mitunter nur 700 Kalorien am Tag zur Verfügung. Traf die Mangelernährung eine Frau bereits früh während der Schwangerschaft, stellte sich der Organismus im Mutterleib darauf ein: Im Körper des Embryos wurde dann etwa ein Gen besonders aktiviert, das für die Herstellung wachstumsfördernder Stoffe verantwortlich ist. So konnten die Embryos die wenige verfügbare Energie besonders effizient umsetzen – und hatten bei der Geburt ein normales Gewicht. Das große Problem: Nach Ende des Krieges änderten sich die Lebensumstände extrem. Die Niederlande erlebten Wirtschaftswunderjahre, es gab mehr als genug Nahrung. Da der Körper der Hungerbabys jedoch auf Mangel programmiert war, setzten sie auch als Erwachsene noch jede Kalorie besonders effizient um – und litten daher überdurchschnittlich häufig an Adipositas und Typ-2-Diabetes.

In Leningrad dagegen, wo während des Zweiten Weltkrieges ähnlich katastrophale Hungersnöte herrschten, blieb dieser Effekt aus. Denn anders als in den Niederlanden verbesserte sich die Nahrungsmittelversorgung in der Metropole nach dem Ende der Kämpfe kaum. Und so zynisch es klingt: Den Menschen, die sich unter den Mangelbedingungen im Mutterleib entwickelt hatten, konnte nichts Besseres passieren, als dass sich der Mangel fortsetzte. Denn ihre Körper waren auf den Notfall hin geprägt: Die dauerhaft schlechte Versorgung passte zur Software, die sie von der Natur mitbekommen hatten. Das System funktionierte auch im Erwachsenenalter noch, wie es sollte – anders als bei den niederländischen Schicksalsgenossen.

Besonders empfänglich für derartige epigenetische Veränderungen sind wir in den ersten 1000 Tagen unseres Lebens – weshalb sich ein Blick darauf lohnt, wie Eltern und nahe Verwandtschaft uns in der frühen Kindheit ernährt haben. Beispielsweise ist inzwischen bekannt, dass ein ungesunder Speiseplan mit vielen gesättigten Fettsäuren, etwa aus Fast Food, die Aktivität von Genen verändert, die die Entwicklung insulinproduzierender Betazellen in der Bauchspeicheldrüse verantworten – weshalb uns eine solche Ernährung auf Adipositas und Stoffwechselstörungen wie Diabetes programmiert.

Der ultimative Schlankheitscode

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