Читать книгу Der ultimative Schlankheitscode - Dr. med. Matthias Riedl - Страница 43

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Wunderwerk 2: unser Stoffwechsel

Sobald die Verdauung unsere Nahrung so weit aufgespalten hat, dass die Einzelteile in die Blutbahn gelangen können, beginnt die »Verstoffwechselung«. Dieses Wort fasst all jene Prozesse zusammen, die nötig sind, damit unsere Zellen die in den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettmolekülen gebundene Energie für sich nutzen können. Diese ist die Basis von allem: Der Körper braucht Energie, beispielsweise um stets die richtige Temperatur zu halten – und um Muskeln in Bewegung zu setzen. Entsprechend den drei Makronährstoffen unterscheiden Physiologen vor allem drei Stoffwechselarten: Wie schon die Verdauung basieren auch diese auf einem hochkomplexen, faszinierenden Zusammenspiel verschiedener Organe und Stoffe.

DER ZUCKERSTOFFWECHSEL

Nur wer versteht, wie die Stoffwechselkreisläufe funktionieren, kann lernen, diese so zu beeinflussen, dass sie uns beim Abnehmen unterstützen. Den Ausgangspunkt für den Zuckerstoffwechsel bildet die Bauchspeicheldrüse: Sie misst permanent, wie viele Einfachzucker-Moleküle in der Blutbahn schwimmen – wie hoch also der sogenannte Blutzuckerspiegel ist. Überschreitet der Wert einen Grenzbereich von etwa 90 mg/dl, beginnt die Bauchspeicheldrüse, das Hormon Insulin auszuschütten – umso stärker, je höher der Zuckerspiegel ist. Der Botenstoff wirkt dann wie ein Schlüssel, der die Zellen für die Zuckermoleküle öffnet: Diese fließen aus dem Blut in sie hinein, sodass in der Folge der Zuckerspiegel sinkt und die Bauchspeicheldrüse die Insulin-Ausschüttung drosselt. In den Zellen selbst werden die Zuckermoleküle in noch kleinere Teilchen aufgedröselt: Dieser Vorgang setzt Energie frei, die die Zellen für ihre jeweilige spezifische Funktion nutzen können. Muskelzellen etwa nutzen sie, um zu kontrahieren: Dieser Vorgang ermöglicht uns unter anderem das Laufen.

Geht dem Körper der Zucker aus, produziert die Bauchspeicheldrüse Glucagon, den Gegenspieler des Insulins. Dieser Botenstoff sorgt zum einen dafür, dass aus Fetten in der Leber Zucker gebildet wird. Zudem greift Glucagon jene Speicher an, in denen unser Körper spezielle Mehrfachzucker lagert, das sogenannte Glykogen: Dieses wird dann zur Energiegewinnung herangezogen.

Am Ende des Zuckerstoffwechsels stehen die Nieren: Sie filtern den Zucker in einem ersten Durchgang grob aus dem Blut, nehmen ihn auf – und holen aus den entstandenen rund 180 Litern Erstharn noch einmal alles Wertvolle in den Körper zurück. Übrig bleiben schließlich ein bis zwei Liter konzentrierter Urin pro Tag: Dieser ist bei gesunden Menschen normalerweise nahezu zuckerfrei.

Da der Zuckerstoffwechsel vergleichsweise einfach aufgebaut ist, stellt er schnell und effektiv Energie bereit. Unser Gehirn beispielsweise, das auf einen zuverlässigen Nachschub an Energie angewiesen ist, arbeitet zum überwiegenden Teil mit dem Kohlenhydrat Glukose.


DIABETES – ENTGLEISTER ZUCKERSTOFFWECHSEL

Wer regelmäßig mehr Kohlenhydrate zu sich nimmt, als er verbraucht, stellt seine Bauchspeicheldrüse auf Dauerbetrieb, sodass permanent viel Insulin im Blut schwimmt. Die Folge: Die Zellen reagieren immer weniger auf den Botenstoff – eine Insulinresistenz entsteht. Weil dadurch weniger Zucker in die Zellen gelangt, ist der Glukosespiegel im Blut dauerhaft erhöht. Das stresst vor allem Leber und Bauchspeicheldrüse: Beide Organe verfetten, was die Insulinresistenz verstärkt. Zum Glück lässt sich dieser Prozess durch eine Gewichtsabnahme umkehren. Wird der erhöhte Blutzucker dagegen mit Insulin behandelt, droht dies den Teufelskreis aus Insulinresistenz und Organverfettung weiter zu befeuern. Neuere Medikamente, etwa die »Inkretinmimetika«, ersetzen das Insulin jedoch ideal – und führen zu einer Gewichtsreduktion von bis zu 15 Kilo im ersten Behandlungsjahr.

Auch auf eine weitere neue Medikamentengruppe, die »Gliflozine«, sollten Diabetiker nicht verzichten: Sie hemmen die Zuckerwiederaufnahme aus dem Erstharn. Dadurch scheiden Patienten bis zu 70 Gramm Zucker aus – der Glukosespiegel im Blut sinkt. Zudem nehmen Diabetiker auch mit Gliflozinen leichter ab. Denn jedes Gramm Zucker, das wir dem Körper entziehen, bedeutet einen Verlust an Energie – und damit Gewicht.

Der ultimative Schlankheitscode

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