Читать книгу Ausstieg / Glücksspieler / Gefährliche Erben - Drei Romane in einem Band - Elfi Hartenstein - Страница 25

„Lass uns noch mal zusammenfassen“, sagte Eva Hennings zwei Stunden später in Feldmanns Büro. Sie saßen sich an seinem Schreibtisch gegenüber. Hennings hatte ein dicht mit Notizen vollgeschriebenes Blatt vor sich liegen. „Es wird allmählich etwas unübersichtlich.“ Sie nahm einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse, bevor sie neu ansetzte. „Zuerst hatten wir den Mord an der Iwanowa. Als nächstes kam der tote Fixer und das Mädchen am Lincke-Ufer, Remy Straub, gegen die ein Haftbefehl wegen Einbruchdiebstahl vorlag. Von der sich herausstellt, dass ihr die Iwanowa und deren Umfeld nicht unbekannt waren. Dann ...”

„Vergiss die angebliche Mordanklage gegen Andersen nicht“, warf Feldmann ein.

Hennings hob den Kopf von ihren Notizen und warf ihm einen irritierten Blick zu. „Wenn du meinst – aber wie Andersen da jetzt auch noch reinpassen soll, ist mir schleierhaft.“

„War rein zeitlich gemeint. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass uns Multitasking nicht aus der Bahn wirft“, seufzte Feldmann. „Mach weiter.“

„Also, dann treffen wir in Iwanowas Café Lilo diesen Sergej Medwed, der sie offenbar beerbt hat, aber von nichts eine Ahnung hat. Richtig, oder?“

„Mmh“, brummte Feldmann. „Und Remy Straub gibt sich zugeknöpft, wirkt aber reichlich nervös.“

„Wie sich herausstellt, zu Recht“, nahm Hennings den Faden wieder auf. „Du glaubst ihr doch, dass das ein Mordversuch war und keine versuchte Selbsttötung?“

„Seit der Geschichte mit der Hanke mehr denn je.“

„Womit wir beim nächsten Fall wären“, fuhr Eva Hennings fort. „Die Schließerin Irene Hanke versucht ganz offensichtlich in der Nacht Remy Straub aus dem Weg zu räumen ...”

„Aber wohl kaum aus eigenem Antrieb, sondern im Auftrag von irgendjemandem“, ergänzte Feldmann, „der ihr Geld dafür geboten hat.“

„Im Auftrag von wem auch immer“, nickte Eva Hennings. „Dabei kommt es zum Kampf zwischen ihr und der Straub, und die Straub boxt ihr die Nase kaputt und schlägt Alarm. Hanke wird von ihrer Chefin nach Hause geschickt, kommt dort aber nie an.

„Weil sie sich vorher mit jemandem am Müggelsee getroffen hat“, fuhr Feldmann fort, „und vermutlich nicht zum Spazierengehen. Was uns im Prinzip egal sein könnte, wenn sie nicht jetzt in der Gerichtsmedizin läge und wir nicht herausfinden müssten, wer sie ums Leben gebracht hat.“

Hennings seufzte. „Dass sie es nicht geschafft hat, Remy Straub mundtot zu machen, war ihr Todesurteil. Sie hätte uns ja erzählen können, wer ihr Auftraggeber war. Und was um Himmels willen soll die Straub auf keinen Fall ausplaudern? Weißt du das?“

„Noch nicht“, sagte Feldmann, „aber ich hoffe, ich bringe sie möglichst bald dazu, es mir zu verraten. Tote Zeugen helfen uns nicht weiter.“