Читать книгу Ausstieg / Glücksspieler / Gefährliche Erben - Drei Romane in einem Band - Elfi Hartenstein - Страница 48

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In Friedrichshain war der Informatikstudent Erik Bahr gerade dabei, das Holz neben dem Türschloss zu verleimen und Leimzwingen anzusetzen, als Lou Feldmann die Treppe heraufkam. Bei seinem Anblick zuckte der Student nur wortlos die Schultern. Auch ohne Worte wusste Feldmann, was passiert war. Wusste, dass seine Kollegen Remy Straub abgeholt hatten. Erik Bahr zog die Schrauben an. Dann machte er sich daran, das Schloss auszubauen. „Es schließt nicht mehr“, sagte er lakonisch und ohne jeden Vorwurf.

„Ich nehme an, Sie sind überwacht worden?“, fragte Feldmann.

Bahr schüttelte den Kopf. „Nicht, dass ich wüsste. Ich habe jedenfalls nichts dergleichen bemerkt.“

„Ich werde herausbekommen, wie meine ... meine Kollegen auf diese Wohnung kamen.“ Lou Feldmann ballte die Hände in den Taschen. Er war wütend, er war zornig, und er fühlte sich diesem jungen Mann gegenüber schuldig, weil er ihn in diese Situation gebracht hatte.

„Viel Glück“, sagte Erik trocken. „Aber Sie können mir glauben, ich war ja schon froh, dass es nicht ein Sondereinsatzkommando war. Denn dann läge ich jetzt hier als toter Mann rum.”

Die Antwort auf seine Fragen bekam Lou Feldmann von Kriminalrat Norbert Möller persönlich. Der schaute ihn nur kalt an, während Schneider sich bemühte, sein schadenfrohes Feixen zu unterdrücken. Möller legte eine DVD in ein Abspielgerät. Der Beamer war auf die Wand gegenüber gerichtet. Möller ließ das Rollo halb herunter. „Damit du dich besser erkennen kannst“, sagte er zu Lou. Er startete die Aufzeichnung. Lou Feldmann war zu sehen und zu hören, wie er mit Remy Straub bei Erik Bahr ankam und um Remys Unterkunft verhandelte.

Feldmann merkte, dass er ruhig und immer ruhiger wurde, wie er es von sich kannte, wenn der Stress kaum noch auszuhalten war. Kalt und sachlich fragte er: „Wie kam’s?“

„Dein Neffe hat die falschen Freunde“, kommentierte Möller und schaltete die Aufzeichnung in dem Moment ab, als Remy sich auszog und ins Bett legte. „Die Fahnder waren an diesem Billardspieler und Informatikstudenten dran. An seiner ganzen WG. Alles Informatiker. Vielleicht Hacker. Das Zimmer, in dem Remy Straub übernachtete beziehungsweise kurzfristig wohnen sollte, gehört einem Ägypter, dem man nicht über den Weg traute.“

„Und warum erzählst du mir das alles? Willst du, dass ich die Information weitergebe?“, fragte Lou Feldmann.

„Die Fahnder haben uns den Tipp gegeben. Und uns auch gesagt, dass sie auf Grund eines Gerichts-Beschlusses die Überwachung schon vor ein paar Tagen hätten einstellen sollen.“

Feldmann ging nicht weiter darauf ein. Als er auch Schneiders hämisches Grinsen nicht kommentierte, sagte dieser: „Es war mir ein Vergnügen, sie persönlich festzunehmen.“ Feldmann ignorierte ihn. Er wandte sich an Möller: „Ich muss mit ihr sprechen. Ist das möglich?“

„Bitte doch“, sagte Möller zuvorkommend. „Mit uns redet sie ohnehin nicht. Aber wir hören zu.“ Er lehnte sich an die Wand und sah Feldmann mit leisem Bedauern an. „Damit das klar ist zwischen uns: Ich muss den Präsidenten informieren. Diesmal bist du zu weit gegangen. Aus dieser Geschichte kommst du nicht heil raus.“

„Drauf geschissen“, sagte Feldmann, stand auf und ging.

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