Читать книгу Ausstieg / Glücksspieler / Gefährliche Erben - Drei Romane in einem Band - Elfi Hartenstein - Страница 49

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Zuerst rief er Erik Bahr an und teilte ihm mit, dass seine Wohnung verwanzt war. Dann machte er sich auf den Weg ins Untersuchungsgefängnis.

Remy Straub saß an einem Tisch im Vernehmungszimmer. Ihre Hände waren nach vorne gefesselt. Vermutlich, dachte Remy, weil die Bullen fürchten, dass ich sie anfalle. Die armen Schweine können sich ja nicht wehren. Dürfen nur in Notwehr schlagen. Sie starrte ausdruckslos auf die dunkle Glaswand, in der sie sich schwach spiegelte. Sie wusste, dass dahinter Polizisten saßen. Zombies, dachte sie. Wenn ich ihnen die Zunge rausstrecke, brechen sie durch die Scheibe und fressen mich. Also ließ sie die Zunge im Mund und über die Zähne und das Zahnfleisch gleiten, das etwas blutig war. Dass ihre Festnahme für die Polizeibeamten ein hartes Stück Arbeit gewesen war, erfüllte sie mit Stolz. Sie strich sich mit dem Handrücken über die geschwollene Augenbraue und wandte sich zur Tür um, die soeben vor Lou Feldmann geöffnet und gleich wieder hinter ihm zugedrückt worden war. Sie war froh ihn zu sehen. „Tut mir leid, dass Sie jetzt wegen mir in Schwierigkeiten kommen.“ Ihr Bedauern war echt.

Feldmann sah sie prüfend an. „Geht’s?“

Sie nickte und zuckte dabei die Schultern, gab sich gelassener als sie war. Sie ist verzweifelt, stellte Lou Feldmann fest, auch wenn sie es zu verstecken versucht. Laut sagte er: „Ich besorge Ihnen jetzt endlich einen guten Anwalt. Auch wenn ich den selber zahlen muss. Ich werde tun, was ich kann, um Sie wieder rauszuholen.“

„Und dann?“, fragte Remy Straub. Es klang resigniert. Verloren. Sie glaubte nicht mehr an ein gutes Ende.

„Bei der Iwanowa haben Sie gekellnert, gezapft, die Kaffeemaschine bedient, die Buchhaltung gemacht. Verstehen Sie was von diesem Geschäft?“, fragte Lou.

„Ich habe meine Arbeit immer gut gemacht. Alle waren zufrieden. Nur Kochen war nicht so mein Ding ... Warum wollen Sie das wissen?“

„Weil ich eine Kneipe gepachtet habe und eine Geschäftsführerin brauche. Würden Sie das machen?“

Über Remy Straubs Gesicht huschte ein Hoffnungsschimmer, der sofort einer tiefen Traurigkeit wich. „Machen Sie mir keine Hoffnungen, die Sie nicht erfüllen können. Bitte.“ Sie senkte den Kopf und starrte auf den Boden.

„Ich hole Sie hier raus. Das verspreche ich Ihnen. Und ich gehöre zu den Leuten, die ihre Versprechen halten.“

Lou Feldmann stand auf. Remy Straub drehte sich nicht um. Sie wollte nicht, dass er sah, dass ihr eine Träne über die Wange rollte.

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