Читать книгу Ausstieg / Glücksspieler / Gefährliche Erben - Drei Romane in einem Band - Elfi Hartenstein - Страница 62

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Manus Billardpartner Erik Bahr war wieder an der Tür beschäftigt, als Lou Feldmann die Treppe des Altbaus heraufkam. Erik ließ die Tür ins Schloss schnappen, öffnete sie wieder, ließ sie wieder einschnappen, nickte. „So müsste es funktionieren.“

„Immer noch mit der Tür zugange?“, fragte Feldmann mit schlechtem Gewissen.

„Nein“, sagte Erik, „wieder“. Er strich seine langen, roten Haare aus dem Gesicht. „Sie sind noch mal gekommen. Diesmal als Mitarbeiter der Telekom verkleidet. Ich hab nicht aufgemacht. Da kamen sie trotzdem rein. ,Gefahr im Verzug‘, sagte einer.“

Erik schloss die Tür wieder auf und bat Feldmann mit einer Handbewegung in die Wohnung. Er ging voraus in die Küche, holte aus dem Kühlschrank eine Gemüsetüte, leerte den Inhalt auf den Tisch. Zwischen dem Gemüse lagen Abhörwanzen und Minikameras.

„Ich hatte das Zeug schon abgebaut, bevor sie kamen. Und hab behauptet, da wären bereits ihre Kollegen vorher vorbeigekommen“, grinste Erik und band sich die langen Haare mit einem Gummiband zu einem Pferdeschwanz zusammen.

„Wollen Sie sie anzeigen?“, fragte Feldmann.

„Das bringt doch nichts. Der Staat hat immer Recht. Vielleicht will einer meiner Mitbewohner ... Aber die kommen erst in ein paar Tagen zurück. Einen Tee?“

Lou Feldmann schüttelte den Kopf. „Danke.“

Erik goss sich eine Tasse aus einer alten Blechkanne ein, die auf einem Stövchen stand. „Was mich an Ihnen neugierig macht – warum versteckt ein Polizist jemanden vor der Strafverfolgung? Und warum informiert er mich, dass wir hier gefilmt und abgehört werden?“

„Es gibt Dinge, die ich anders sehe als bestimmte Institutionen.“ Feldmann überlegte, dann setzte er nach: „Ich hoffe, Sie werden jetzt in Ruhe gelassen. Ich hätte Ihnen sagen müssen, dass Remy Straub auf der Fahndungsliste steht.“ Er deutete auf die Elektronik, die zwischen dem Gemüse lag. „Faszinierend, wie klein das Zeug inzwischen geworden ist. Was wollen Sie damit machen?“

„Das muss ich mit meinen Mitbewohnern besprechen.“ Erik grinste. „Was mir als Rache so vorschwebt – ich würde denen gerne damit die behördlichen Klos verwanzen und die Bilder und Gespräche auf eine Reklametafel auf dem Alex projizieren.“

Feldmann lachte leise. „Gute Idee. Sagen Sie mir Bescheid, wenn es so weit ist.“ Er zögerte einen Moment. Er hatte ja noch ein Anliegen, wollte jedoch den sympathischen Chaoten nicht erneut in Schwierigkeiten bringen. „Ich habe da noch ein Problem, bei dem Sie mir vielleicht helfen könnten. Allerdings nur für den Fall, dass Sie dadurch nicht erneut in Schwierigkeiten kommen.“

Erik sah ihn neugierig an. Wieder dieses sympathische Grinsen. „Sagen Sie mir, worum’s geht. Dann entscheide ich.“

„Es geht um den Staatsanwalt, der Remy Straub unbedingt im Knast sehen will. Er ist verdammt gut vernetzt. Aber damit wäre Schluss, wenn ich ihn bei einem Betrug erwische.“

„Sie machen mich jetzt wirklich neugierig.“

„Mir wurde gesteckt, dass er seine Doktorarbeit ganz oder zumindest teilweise abgekupfert hat. Dr. Benno Roth. Leitender Staatsanwalt. Könnten Sie sich diese Arbeit mal ansehen?“

Eriks Grinsen ging in ein lautloses Lachen über. „Mit Vergnügen. Mit wirklich aufrichtigem und großem Vergnügen.“

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