Читать книгу Ausstieg / Glücksspieler / Gefährliche Erben - Drei Romane in einem Band - Elfi Hartenstein - Страница 51

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Die Tür zu Andersens Haus in der Wielandstraße war abgeschlossen. Lou Feldmann probierte die Schlüssel, fand den richtigen, schloss auf, ging in das Treppenhaus, das er schon kannte, ebenso wie den Weg zum Hintereingang der Kneipe. Er schloss die Tür auf und griff nach dem Lichtschalter dahinter, nichts tat sich. Im Lichtschein aus dem Treppenhaus suchte er nach dem Sicherungskasten, fand ihn, schaltete die Sicherungen ein. Nun war Licht im Flur, Licht in der Küche, Licht im Lokal. Lou ließ die Tür zum Treppenhaus ins Schloss fallen. Er sah sich um, knipste auch das Licht in den Toiletten an, stellte fest, dass sie sauber waren und nicht rochen. Er ging zurück in den Gastraum, den er bereits kannte und schon beim ersten Mal bewundert hatte, dann zurück zur Küche. Die Kühlschränke standen offen, er sah sie sich an. Die gesamte Kücheneinrichtung kam ihm neu vor. Im Gastraum stellte er sich hinter den Tresen, stützte sich ab auf den verchromten Blechen zwischen den Zapfhähnen und der Spüle, ließ seinen Blick langsam durch das Lokal wandern. Es dauerte eine ganze Weile, bis er das Klopfen an den Rollos zur Straßenseite hörte. Er ging hin, zerrte an den Gurten, die lange nicht mehr gebraucht worden waren, zog die Rollos nach oben. Von draußen fiel Licht herein. Vor der Tür stand sein Neffe Manu. Lou holte den Schlüsselbund, den er auf dem Tresen hatte liegen lassen, und schloss auf.

Manu starrte Lou an. „Das glaube ich nicht.“

Er ging an Lou vorbei, sah sich im Gastraum um, in der Küche, in den Toiletten, klappte hinter dem Tresen den Boden hoch, stieg in den Keller, kam wieder nach oben, begutachtete die altmodische Kaffeemaschine hinter dem Tresen, schaute wieder ungläubig zu seinem Onkel hin, der auf einem Barhocker vor dem Tresen hockte und Cognac in die Cognacschwenker, die er wie die Cognacflasche im Tresenregal gefunden hatte, eingoss. Er schob Manu ein Glas hin, hob das seine und stieß damit an Manus Glas an, prostete ihm zu.

„Nein“, sagte Manu. „Darauf stoße ich nicht an. Hast du einen Knall? Du hast einen sicheren Job.“

„Nicht mehr lange“, sagte Lou.

Manu stand da, den Kopf gesenkt, den Blick zu Boden gerichtet, schnaufte resigniert – er kannte ja seinen Onkel. Er hob den Kopf und blickte ihn an. „Weißt du, wie viel du da reinstecken musst? Hast du überhaupt irgendeine Ahnung von diesem Geschäft?“

„Nein“, sagte Lou. „Aber ich muss ja auch nicht alles selbst können. Und überhaupt: Wenn du nicht ins Wasser springst, lernst du nicht schwimmen.“

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