Читать книгу Lilli - Erwin Sittig - Страница 11

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Sabine und Lilli 2016

„Mami, wann fahren wir endlich?“

„Hast Du Deine Sachen schon alle zusammengepackt?“

„Klaro. Du weißt doch - ich bin die Hexe Lilli.“

Grinsend spielte sie mit ihren rotblonden Zöpfen, die ihre Mutter heute Morgen kunstvoll geflochten hatte und schaute sie verschmitzt mit schief gehaltenen Kopf an.

Sabine konnte nicht widerstehen und erwiderte das Lächeln.

„Ich habe dir nicht wegen der Hexe Lilli deinen Namen gegeben, sondern weil Du schön wie eine Lilie bist.“

„Aber du hast auch mal gesagt, dass ich magisch bin.“

Ihr Töchterchen war eine Frohnatur und verstand es immer, sie anzustecken, selbst wenn die Probleme ihr manchmal über den Kopf wuchsen. Mit ihren 8 Jahren schien sie alles im Griff zu haben.

Ein Blick in das runde Gesicht mit den beiden Grübchen an den Wangen und sie schmolz dahin.

Lilli wurde ihr nie zur Last. Sie war aufmerksam, hilfsbereit und entschärfte durch Ihre Art viele Situationen, wenn sie sich mal zuspitzten. Davon profitierte gelegentlich auch ihre Mutter. Sie war schon 41 Jahre alt. Lillis Vater hatte sie kurz vor der Geburt ihres Kindes verlassen, da sie sicher war, dass es mit ihm nicht funktionieren wird. Sie vermisste ihn nicht.

„Und du bist nicht traurig, dass Du Deine Freunde zurücklassen musst? Wir sind nicht gleich um die Ecke. So schnell wirst Du sie nicht wiedersehen.“ Sabine schaute sie fragend an.

„Es bleiben ja meine Freunde und dort finde ich bestimmt auch Neue. Und so werden es immer mehr.“

Wieder schloss sie den Satz mit einem verschmitzten Lächeln ab.

„Und außerdem ist es toll für eine Hexe, die Betonklötze hier mit ganz viel Natur zu tauschen. Vielleicht entdecke ich dort sogar Feen und Kobolde.“

„Da bin ich mir sicher, mein Schatz. Auch wenn sie jetzt noch nicht dort sind. Wenn Du da bist, werden dich alle begrüßen kommen.“

„Meinst Du, ich kann die Kinder schon kennenlernen, bevor die Schule wieder anfängt?“

„Das kann ich Dir nicht versprechen. Wie viele Kinder aus dem Dorf in deiner Klasse sein werden, weiß ich gar nicht. Die Schule befindet sich ungefähr 10 km entfernt, im nächsten Dorf. Die Entscheidungen kamen alle so schnell, dass wir uns etwas überraschen lassen müssen.“

„Du meinst, wir bekommen ein Überraschungsei? Was Spannendes, was zum Spielen und Schokolade?“

„Ja mein Schatz, genau das bekommen wir.“ Sie schloss Lilli lachend in ihre Arme und drückte sie fest an sich.

„Nicht so doll, du bringst meine Frisur durcheinander. Wir müssen doch schick sein, wenn wir zu Oma Martha fahren.“

„Sag bloß nicht Oma zu ihr. Ich weiß nicht, ob ihr das gefallen würde.“ Sie zwinkerte Lilli zu.

„Na gut, sie kann sich ihren Namen aussuchen.“

„Das ist die Lösung. Nun aber los mit uns zum Überraschungsei.“

Lilli nahm ihren Rucksack und ihren Beutel und zog ihn hinter sich her. Er war schwerer als gedacht. Doch zurücklassen wollte sie davon auch nichts.

Lilli

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