Читать книгу Lilli - Erwin Sittig - Страница 20

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Sabine 2016

Die Stadt lag etwas mehr als 20km entfernt. Bis sie das Detektivbüro gefunden hatte, war eine dreiviertel Stunde vergangen. Sie klingelte zwei Mal, dann wurde geöffnet. Die Detektei lag im Erdgeschoß des Einfamilienhauses von Peter Hahn. Er hatte keine Sekretärin. Das Haus war modern gestaltet, mit viel Glas und wenig Verschnörkelungen. Herr Hahn wirkte drahtig, ließ jedoch leichte Fettansätze erkennen. Ein wacher Blick lauerte hinter der rahmenlosen Brille. Die Haare waren mal dunkel, doch das Grau hatte schon in einigen Bereichen die Oberhand gewonnen. Es stand ihm aber, fand Sabine.

Nachdem sie ihren Namen genannt hatte, zeigte er sich informiert und bat sie Platz zu nehmen.

„Frau Martha Reschke hat mich schon ausführlich auf ihren Besuch vorbereitet. Sie wünschte, einen Teil der Kosten zu übernehmen.“

„Lassen sie uns erst mal sehen, wie aufwändig sie mein Problem einschätzen.“

„Wenn ich richtig verstanden habe, würden Sie gern ihre Mutter finden und auch einiges aus deren Vergangenheit erfahren. Das dürfte nicht allzu schwer sein. Als Detektei hat man doch mehr Möglichkeiten, an Informationen zu kommen, als wenn eine Privatperson recherchiert. Wenn sie nicht gerade unter falschem Namen untergetaucht ist, sollte sich ihr Weg über die Meldeämter leicht nachvollziehen lassen. Sicher werden einige Stellen zu schmieren sein und Reisekosten fallen an, aber es wird sich in Grenzen halten.“

„Über was für Zahlen reden wir?“

„Also wie gesagt, wenn sie nicht in die Anonymität abgerutscht ist und keine Gegenwehr aus kriminellen Kreisen zu erwarten ist, sollten sie mit 1000 bis 1500 Euro rechnen.“

„Ich kann nicht einschätzen, ob sie Verbindungen zu kriminellen Kreisen hatte. Sie hat sehr selten getrunken, keine Drogen genommen aber viele Männerbekanntschaften gehabt. Vielleicht ist es ein Vorurteil, aber sie und die Männerbekanntschaften waren tätowiert, so dass ich Kontakte zu bestimmten Szenen nicht ausschließe.“

„Wir können den Auftrag jederzeit stoppen. Wenn wir an einen Punkt kommen, wo die Kosten nicht mehr kalkulierbar sind oder in der Summe etwas höher liegen, sollten wir nochmal reden.“

„Noch eine Bitte. Unser Nachbar, Josef Gramlow ist sicher auch in den Melderegistern erfasst und weit zurück verfolgbar. Wenn Sie den Aufwand da nicht zu hoch einschätzen, wüsste ich gern etwas über sein Leben.“

„Ich kümmere mich drum. Sollte es da Schwierigkeiten geben, erkennt man es meist schon im Ansatz und wir reden drüber, ob ich weiter machen soll. Folgender Vorschlag: Wir machen einen Vertrag über 1500 Euro, legen dies als Pauschalbetrag fest und machen einen neuen Vertrag, sobald die Summe überschritten wird, oder brechen dann ab. Außerdem habe ich ja noch Frau Reschke als Bürgin und Kundin für diesen Fall. Ich mache den Vertrag so schnell wie möglich fertig und fange sofort mit den Ermittlungen an - als kleiner Vorschuss sozusagen.“

Sabine war froh, dass alles so zügig abgewickelt werden konnte, und verabschiedete sich erleichtert.

Nachdem Sabine das Büro verlassen hatte, wählte Peter Hahn eine Nummer und sagte:

„Sie hat angebissen. Wir können los legen.“

Lilli

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