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Vorwort

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Dieses Buch soll Interesse wecken an dem Staat, in dem wir leben, und seinen rechtlichen Grundlagen. Und es soll ein wenig Spaß machen – in Kombination also keine leichte Aufgabe für mich, den Autor. Das Recht gilt ja gemeinhin als ziemlich trockene Angelegenheit – zu Unrecht! Das Recht ist im Grunde sehr lebendig und lebensnah, weil es die Grundlage für das tägliche Miteinander aller Menschen bildet, die in einem Staat leben und arbeiten.

Wir leben in Deutschland, da verrate ich den Wenigsten eine Neuigkeit, in einer Demokratie und einem Rechtsstaat, was im Vergleich zu anderen Ländern allerdings schon einmal eine ziemlich komfortable Ausgangsposition für uns Bürger ist. Wer das anders sieht, sollte ruhig mal versuchen, sich auf dem Tian’anmen-Platz in Peking nackt auszuziehen und „Nieder mit der Regierung!“ zu rufen. Ich möchte zwar nicht ernsthaft zu derlei Unsinn auffordern, aber Sie, lieber Leser, können sicher sein, dass Sie ein solches Vorhaben im Vergleich dazu vor dem Kölner Dom oder der Elbphilharmonie (Hurra, endlich!) relativ unbehelligt zum Ende bringen können. Mit ernsthaften Konsequenzen wird man jedenfalls im Inland kaum zu rechnen haben – nur dass Psychotherapiesitzungen auf Dauer auch recht teuer werden können.

Jeder in Deutschland lebende Bürger wird, da bin ich sicher, im Laufe seines Lebens einmal an einen Punkt kommen, an dem ihm die Vorzüge von Demokratie und Rechtsstaat nützlich sein werden. Und es wird aber leider auch – nur hoffentlich deutlich weniger – Bürger geben, die die Grenzen von Demokratie und Rechtsstaat kennenlernen müssen.

Es kann also so oder so nicht schaden, sich mit der Staatsform, in der wir leben, in den Grundzügen vertraut zu machen – zumal man vorher nicht wissen kann, zu welcher der beiden vorgenannten Personengruppen man gehört. Die Auswahl der Themen ist natürlich subjektiv, aber ich bin zuversichtlich, dass für jeden Interessierten etwas dabei ist. Die bescheidene Zielsetzung des Autors wäre jedenfalls bereits erfüllt, wenn jeder Leser sich zu den ausgewählten Themen seine eigene Meinung bildete – dies ungeachtet der Tatsache, dass mir mein kleiner Ausflug in die Populärwissenschaft sehr viel Spaß bereitet hat und hoffentlich auch Ihnen, lieber Leser, beim Lesen durchaus hier und da ein Schmunzeln entlockt.

Den Erbsenzählern und Berufskritikern – vor allem aus dem Berufsstand der Juristen – sei zudem gesagt, dass es in diesem Buch allein um die laienverständliche Veranschaulichung von Grundzügen geht. Einige Aussagen sind daher sehr vereinfacht bzw. vereinfachend, zu Zwecken der Verdeutlichung zugespitzt und nicht immer bis zum letzten theoretischen Ausnahmefall juristisch zutreffend.

Ungeachtet dessen hoffe ich, dass unsere Staatsform nach der Lektüre dieses Büchleins ein paar „Follower“ mehr hat. „Liken“ kann man den Rechtsstaat zwar nicht, aber wenigstens im Geiste sollten wir dies hin und wieder tun.

Hamburg, im Winter 2017/2018

Florian Haase

Darf man in einem Rechtsstaat auch links fahren?

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