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6. Theorie und Praxis

Ich sehe mich als Wissenschaftler, der Phänomene auf ihre Ursachen zurückführt, die jeweiligen Rahmenbedingungen differenziert betrachtet und aus diesem Wissen praktische Schlussfolgerungen ableitet. Dort, wo es mir möglich ist, biete ich konkrete Unterstützung an. Damit mich dabei unbewusste Dynamiken in meiner Psyche nicht blind und einseitig machen, arbeite ich beständig meine eigenen Traumata auf. Ein Fallbeispiel dafür habe ich im Schlusskapitel dieses Buches aufgeführt.

Für mich gilt: Nichts ist praktischer als eine richtige Theorie. Halbwissen über die menschliche Psyche richtet oft mehr Schaden an als dass es nutzt. Daher erzeugen meine Einsichten oft auch Widerstand bei Praktikern, die dem Thema Psyche oder psychisches Trauma keine oder nur eine geringe Bedeutung einräumen. Ich kann ihnen versichern, dass sie sich ihre Arbeit wesentlich erleichtern und mehr Erfolg bei ihrer Berufstätigkeit haben werden, wenn sie über die menschliche Psyche und den Möglichkeiten ihrer Traumatisierung umfassend und fundiert Bescheid wissen.

NEUE PSYCHOLOGIE - NEUES MENSCHENBILD

Das 21. Jahrhundert braucht meines Erachtens eine neue Psychologie. Diese muss das, was wahr und klar ist aus der materiellen und der spirituellen Welt in sich vereinen und uns in einen realen Humanismus führen, der uns unterstützt, uns selbst zu verstehen.9 Meine therapeutische Tätigkeit hat geholfen, mir ein neues und, wie ich meine, reales Menschenbild zu erarbeiten. Es basiert nicht auf religiösen oder spirituellen Wunschvorstellungen („Gott wird uns retten.“ „Wir sind alle unsterbliche Geistwesen voller Liebe.“), apokalyptischem Pessimismus („Wir sind sündig und schlecht und werden dafür früher oder später mit dem Weltuntergang bestraft!“), sozialdarwinistischem Negativismus („Der Mensch ist des Menschen Wolf!“ „Jeder sucht nur seinen eigenen Vorteil zu maximieren.“), oder naturwissenschaftlichem Determinismus („Alles ist genetisch vorbestimmt!“ „Es gibt keinen freien Willen.“). Ich meine hingegen: Je nachdem, wie unsere Identitätsentwicklung verläuft und wie stark wir traumatisiert werden, können wir Menschen liebevolle und konstruktive Wesen sein oder zu gefühllosen Monstern werden. Aufgrund unserer inneren Aufspaltungen können wir auch mal so und mal anders sein. Durch die Auseinandersetzung mit seinen Traumata kann jeder Mensch bis zu seinem Lebensende sich zum Guten verändern. Jeder der eine gestörte bzw. traumatisierte Psyche hat, kann sie heilen, wenn er das will. Dieses Buch ist somit auch Plädoyer für einen realen Humanismus.

SELBST ÜBERPRÜFEN

Niemand muss mir glauben, was ich hier schreibe. Den Wahrheitsgehalt meiner Erkenntnisse kann jeder bei sich selbst überprüfen, in dem er Selbstbegegnungen mit meiner Anliegenmethode macht, wie ich sie im Abschlusskapitel dieses Buches näher beschreibe. Das erfordert möglicherweise eine gewisse Überwindung und etwas Mut. Wie immer im Leben gilt: The proof of the pudding is in the eating - Probieren geht über Studieren.

9 https://www.youtube.com/watch?v=gyZwHvPYp_Y abgerufen am 30.4.2021

Ich will leben, lieben und geliebt werden

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