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1. Wesentliche Fragen menschlichen Daseins

In Bezug auf uns Menschen stellen sich mir zahlreiche Fragen:

▪ Warum sagen viele Menschen „Mir geht es gut!“, obwohl sie voller Ängste sind und wenig Lebensfreude verspüren?

▪ Warum haben sehr viele von uns Angst vor ihren Gefühlen und flüchten sich in ihren Kopf?

▪ Warum laufen sie vor sich selbst davon?

▪ Warum sind so viele Menschen kauf-, arbeitssüchtig oder drogenabhängig?

▪ Warum erleben sich so viele Menschen als falsch und defizitär?

▪ Warum fühlen viele Frauen Ekel vor Männern und bleiben dennoch in einer Beziehung mit ihnen?

▪ Warum sind viele Männer Frauenverächter, haben Angst vor Nähe und suchen ein Leben lang nach einer Traumfrau?

▪ Warum finden weder Frauen noch Männer den Traumpartner, den sie sich so sehnlichst wünschen?

▪ Warum können viele Eltern ihre Kinder trotz gegenteiliger Beteuerungen nicht wirklich lieben?

▪ Warum erleben sich so viele Kinder als unerwünscht?

▪ Warum misshandeln Mütter wie Väter ihre Kinder seit Tausenden von Jahren körperlich wie psychisch? Auch sexuell?1

▪ Warum lieben Kinder ihre Eltern trotz alledem?

▪ Wozu wollen Menschen besser, schneller, klüger oder reicher sein als andere?

▪ Weshalb glauben „wir“, das „wir“ bessere Menschen sind als „die Anderen“?

▪ Warum verkaufen sie im Endeffekt sogar ihre Selbstachtung für Geld, Status, Besitz oder ein wenig Teilhabe an der Macht?

▪ Warum wird so viel gelogen, betrogen, missbraucht und sogar mit gutem Gewissen gemordet?

▪ Woher kommt der Drang, andere zu kontrollieren und zu beherrschen?

▪ Warum gibt es derart viel Prostitution und Pornographie?

▪ Warum entwickeln sich unschuldige Kinder zu erwachsenen Menschen, die Monstertaten begehen?

▪ Warum haben manche Menschen sogar Vergnügen daran, ihre Mitmenschen zu quälen?

▪ Warum verspüren sie Genugtuung, wenn sie andere verletzen?

▪ Warum verehren manche Menschen „das Böse“, statt an „das Gute“ zu glauben?

▪ Warum versklavt die Menschheit sich selbst?

▪ Warum lässt sie sich von einem instabilen Finanzsystem beherrschen?

▪ Warum nutzt sie die phantastischen wissenschaftlichen Erkenntnisse und gigantischen technologischen Innovationen nicht zum Wohle aller?

▪ Warum verschleudert sie den materiellen Reichtum, den sie schafft, für das, was Menschen arm und krank macht?

▪ Warum gewinnen psychisch schwer gestörte Menschen Wahlen?

▪ Warum regieren in Wirklichkeit diejenigen, die gar nicht gewählt sind?

▪ Warum ziehen die Trauma-Opfer für die Trauma-Täter in den Krieg?

▪ Fehlt uns tatsächlich ein atomarer Schlagabtausch wegen eines Flecken Erde, der „Krim“ heißt?

▪ Brauchen Menschen für ein gutes Leben alle sechs Monate eine Impfung gegen irgendeinen Virus?

▪ Wer vertritt eigentlich das Allgemeininteresse: der Staat, die Wissenschaft, die Religion, eine Partei, das „WEF“2?

▪ Warum wird aus der ursprünglichen Lebensformel

„Ich will leben, lieben und geliebt werden“ bei so vielen Menschen die Überlebensformel: „Man muss sich irgendwie durchschlagen, superschlau und gefürchtet sein“?

▪ Haben alle Menschen auf diesem Globus „gehörig einen an der Waffel“?

▪ Gibt es für diese Menschheit überhaupt noch eine Hoffnung?

Ich lade die Leserin, den Leser, die Hörerin, den Hörer an dieser Stelle ein, kurz innezuhalten und sich selbst einige wesentliche Fragen des eigenen Daseins zu notieren. Ich bin inspiriert von Rainer Maria Rilke (1875-1926), der in einem seiner berührenden Gedichte sagte: „Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antworten hinein.“3 Wer keine Fragen hat, erhält auch keine Antworten. Wer Unwesentliches fragt, bekommt ein unwesentliches Echo. Wer wesentliche Fragen stellt, wird auch wesentliche Antworten bekommen.

1 deMause, L. (1980) (Hg.). Hört ihr die Kinder weinen. Eine psychogenetische Geschichte der Kindheit.

Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag.

2 WEF: World Economic Forum

Ich will leben, lieben und geliebt werden

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