Читать книгу Allgemeinbildung in der Akademischen Welt - Gerd Breitenbürger - Страница 8
1.1.3 Das Plagiat ist penetrant anhänglich
ОглавлениеWas hat man sich nur dabei gedacht. Mord verjährt nicht, Plagiat aber auch nicht! Nur wer frühzeitig ablebt, erspart sich das obligatorische Spießruten laufen in der Presse und den beruflichen Abstieg, wenn eine Fallhöhe dies zulässt. Ofensichtlich gehört Zuverlässigkeit beim Zitieren zu den Umständen eines gelingenden Akademikerlebens. Kultusministerin sollte zum Beispiel unbedingt nur die werden, die nachgedacht hat, ob bei ihr alles in Ordnung ist. Das Teuflische ist nämlich, gibt man auch nur Anlass, dass ein Prüfungsausschuss neugierig wird, befeuert man die Bosheit und Schmähsucht breiter Bevölkerungsteile. Das muss nicht jedem gefallen und so ist anscheinend Kanada ein noch beliebteres Land für die geworden, die die Unterschrift unter den Satz
Hiermit versichere ich, die vorgelegte Arbeit mit dem Titel xy nur mit Hilfe der angeführten Hilfsmittel angefertigt zu haben.
so leichtfertig wie nur noch unter ihre Heiratsurkunde gesetzt haben. Kurz gesagt, es geht um die Aneignung fremden geistigen Eigentums ohne Quellenangabe, so steht es bald in jeder Zeitung. Fremde geistige Leistungen systematisch und absichtlich als eigene gedankliche Leistung auszugeben, das klingt hässlich, ist auch Betrug und wird auch gnadenlos geahndet, in aller Öffentlichkeit.
Die Authentizität der akademischen Welt bleibt nur bewahrt, wenn sie auch Arbeitsfähigkeit konsequent garantiert. Forschungsergebnisse müssen, und das leuchtet unmittelbar ein, nach bestem Wissen und Gewissen erzielt werden. Sonst taugen sie nicht einmal für die Falsifikation. Betrug und Fälschung untergraben als Selbst-Widerspruch die notwendige Wahrhaftigkeit der zu behauptenden Forschungsergebnisse. Das Thema ist so wichtig, dass es Eingang in die Tageszeitungen findet. „Fälschung mit Stammzellen?“ Eine japanische Forschungsleiterin soll stellenweise ihre Studie gefälscht haben. Das wird international in der Forschung diskutiert und von der Forscherin als „Fehler“ zurückgewiesen. Das führt zu einer langwierigen Wiederholung der Labortests.