Читать книгу Blaulichtgschichten - Gerhard Gruber - Страница 18
Оглавление12. DIE VEREIDIGUNG
Gruppenführer Hertle klärte uns dahingehend auf, dass das Ganze nicht so einfach wäre. Die Vereidigung zog sich immer über Stunden hin und es kam des Öfteren vor, dass Kollegen dem Prozedere und der daraus resultierenden Belastung nicht gewachsen waren. Nach stundenlangem Stehen in „Hab acht-Stellung“ kam es immer wieder vor, dass Beamte kollabierten. Dies wurde uns vom Gruppenführer ausdrücklich „verboten“!
Er sagte: „Meine Herren, ich erwarte nach Abschluss der Grundausbildung, dass keiner von euch sich erdreistet, in der Königsbrunner Kaserne umzufallen! Ich möchte nicht, dass es heißt, Gruppenführer Hertle hätte seine Zeit mit Weicheiern vergeudet! Also dann, zusammenreißen ist angesagt!“
Bekleidet mit der 1a Uniform wurden die in ganz Bayern neu eingestellten Polizeibeamten mit grünen Polizeibussen nach Königsbrunn gefahren. In einem großen Festakt, zusammen mit dem damaligen Bayerischen Innenminister, Herrn Seidl, wurde mit erhobener rechter Hand folgender Eid gesprochen:
„Ich schwöre, das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und alle in der Bundesrepublik geltenden Gesetze zu wahren und meine Amtsplichten gewissenhaft zu erfüllen, so wahr mir Gott helfe!“
Eine Verweigerung des Diensteides hätte unweigerlich die Entlassung aus dem Polizeidienst zur Folge gehabt.
Nach etlichen Stunden kamen wir wieder nach Dachau zurück. Kein einziger aus unserer Hundertschaft war umgefallen. Erst jetzt waren wir richtige, stahlharte Polizeimänner!!