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15. EINE EPISODE AUS DEM DIENSTSPORT

Der Ausbildungsplan beinhaltete selbstverständlich auch die sportliche Ertüchtigung. Einen zentralen Schwerpunkt stellte die polizeiliche Selbstverteidigung dar.

Da sich in unserer Hundertschaft mit Günter Breidinger (wie erwähnt Amateurboxer) und Robert Bell (Junioreneuropameister im Judo) zwei absolute Koryphäen ihrer Sportart befanden, war es dementsprechend naheliegend, dass die beiden unsere Gruppenführer bei der Ausbildung unterstützten.

In unserer Trainingsgruppe gab es einen Kollegen, der Name tut hier nichts zur Sache, der sich immer mit seinen stahlhart trainierten Bauchmuskeln brüstete.

Jedes Mal vor Beginn der Kampfsportausbildung trat er vor einen Mitstreiter und forderte diesen auf, ihn mit aller Kraft gegen seinen angespannten Bauch zu schlagen. Er wollte beweisen, dass er an dieser Körperstelle nicht zu verletzen und unverwundbar war.

Nur bei „Lehrer“ Günter kam er an den Falschen. Dieser hatte seinen Bauchenthusiasmus überhaupt nicht mitbekommen als sich der Kollege vor ihm aufbaute und ihn, muskulär völlig angespannt, mit hochrotem Kopf aufforderte: „Auf geht’s Breidinger, jetzt schlag zu und zeig mal was du so drauf hast!“

Günter sah ihn kurz verwundert an und versetzte ihm daraufhin einen linken Haken an seine Kinnspitze, dass ihm komplett die „Lichter“ ausgingen und er kerzengerade in den „Ringstaub“ fiel.

Unter Zuhilfenahme frischen Wassers wurde er aus seiner kurzzeitigen Bewusstlosigkeit geholt. Mit schmerzverzehrtem Gesichtsausdruck meinte er zu Günter: „In den Bauch hättest du mich hauen sollen, nicht an den Kopf!“ Günter antwortete staubtrocken: „Ja des hob i natürli ned gwusst! Des nächste moi muast mia hoid sogn wo i di hihaun soi!“

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