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Unbewusstes Fahren

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Zum ersten Tag von Weihnachten 1990 wurde ich von einem Mädel eingeladen, das in der Nähe von Zwoleń wohnte. Ich versprach ihr früher, dass wir mal ein Date haben würden. Sie bestand darauf, und ich besuchte sie endlich. Ich konnte mich doch stets nicht damit herausreden, dass ich keine Zeit hatte. Schon im Sommer merkte ich, dass sie auf mich aufmerksam geworden war, aber mein ständiges Flirten mit anderen Mädeln ließ keinen Spielraum für dieses Treffen. Sie studierte Jura an der Warschauer Universität, und ich konnte mich mit ihr über viele Themen unterhalten, die ich interessant fand. Wir holten uns eine Flasche Wein aus der lokalen Saufbude.

Für Ende Dezember war es verhältnismäßig warm. Ich schlug vor, dass wir die Zeit draußen verbringen. Ich brachte sie zu einer abgelegenen Kreuzung mitten in den Feldern, damit wir in einer romantischen Szenerie nette Gespräche führen und den Wein genießen konnten. Es war wunderbar. Der Mond war voll, was die Atmosphäre noch romantischer machte. Ich sah das strahlende Gesicht von diesem Mädel, das sehr froh darüber war, dass wir endlich unter vier Augen sprechen konnten und dass ihre Träume in Erfüllung gingen. Plötzlich geriet das Gespräch ins Stocken, weil ich keine Lust zeigte, mit ihr zu ficken. Das Weintrinken, intellektuelle Gespräche und der Charme der Nacht sprachen mich mehr an als ein Date mit Geschlechtsverkehr. Wenn ich nachts mit dem Auto fuhr, hielt ich manchmal an und ging raus, um den Vollmond zu betrachten. Ich machte alles andere als das, was ich machen sollte. Das Mädel gab mir eindeutig zu verstehen, dass es ihr gar nicht um das Gespräch ging. Ich reagierte darauf nicht. Ich wusste nicht, was in mich fuhr. Wollte ich diesen wunderschönen Mondabend nicht verderben? Lag es daran, dass man sich mit kaum einer Frau so gut unterhalten konnte? Ich wollte die Zeit nicht für intime Sachen vergeuden. Von dem Intimen hatte ich schon die Nase voll. Dem Mädchen ging es mehr darum, was für mich nur zweitranging war. Später beschwerte sie sich über mich und sagte, dass ich ein echt komischer Typ wäre.

Das war nicht das erste Mal, dass mich Alkohol zum Egoisten machte und dass ich deshalb nicht darauf achtete, was die Frau zum jeweiligen Zeitpunkt machen wollte. Glücklicherweise kamen solche Situationen nur sporadisch vor, und zwar nur dann, wenn ich einiges intus hatte.

Er als ich von dem Treffen mit der Studentin zurück nach Hause kam, bekam ich richtig Lust auf eine Frau. Ich hatte schon einen ordentlichen Schwips, aber ich entschied mich trotzdem dafür, eine Freundin von mir in Radom zu besuchen. Meine Dummheit triumphierte über Vernunft. Vergebens versuchten meine Mutter und mein Bruder Boguslaw mir diese Idee auszureden. Ich hatte insofern Glück, dass in der Weihnachtszeit kurz vor Mitternacht fast kein Verkehr herrschte. Kaum hatte ich meine verrückte Fahrt aufgenommen, hatte ich einen Filmriss. Eine Zeitlang fuhr ich einfach ohne Bewusstsein. Das erlangte ich erst wieder, als ich über die Schlaglöcher auf dem Feldweg fuhr. Ich gelang hierher, weil der richtige Weg in einer Rechtskurve verlief, und ich fuhr geradeaus. Offensichtlich sah ich es nicht. Die Unebenheiten des Weges ließen mich wieder zu Bewusstsein kommen. Endlich bekam ich die Lichter meiner Zielstadt zu sehen. Ich schaffte es zu einem anderen Mädchen und bekam was ich wollte.

Noch viele Jahre nachher, wenn ich diese Fahrt in Erinnerung brachte, lief es mir kalt den Rücken hinunter. Ich hatte in dieser Situation definitiv mehr Glück als Verstand. Stück für Stück verfiel ich einem schrecklichen Alkohol-Wahnsinn. Mein Gewissen war blind und kaum funktionsfähig. Ich erkannte meine Fehler vielleicht daher nicht, weil ich sie einfach nicht erkennen wollte. Diejenigen, die versuchten, mich zur Vernunft zu bringen, ignorierte ich ganz und gar. Allmählich geschah etwas Schreckliches mit mir.

Durch die Hölle in die Freiheit

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