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1. Oberhausen um 1960 – eine Zeitenwende, und keiner merkt es
ОглавлениеStrukturwandel in Oberhausen beschreibt einen Prozess, der im Verlaufe eines halben Jahrhunderts von 1960 bis 2011 die wirtschaftlichen und sozialen Lebensverhältnisse der Menschen in der Stadt von Grund auf veränderte. Aus der jungen Industriestadt auf dem Höhepunkt des „Wirtschaftswunders“ nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt sich über manche Krisen in Kohle, Eisen und Stahl – aber auch in vielen weiteren Wirtschaftszweigen – im beginnenden 21. Jahrhundert der Dienstleistungsstandort mit dem Alleinstellungsmerkmal als neues Tourismus- und Freizeitzentrum der Metropole Ruhr. Die Jahre um 1960 markieren in der Rückschau eine einschneidende Zeitenwende. Der Boom der Nachkriegsjahre bei Kohle und Stahl schlägt in eine Verlangsamung des Wachstums, in die Stagnation der Stadtbevölkerung und in den Auftakt zur Kohlekrise um. Dennoch vermittelt der Zeitgeist der Zeitgenossen uns nachfolgenden Generationen über Zeitungen, Stimmungen, Literatur, Feste, Arbeitswelt und Kommunalpolitik den Eindruck, die Menschen im Oberhausen des Jahres 1960 hätten nahezu nichts davon bemerkt, dass sie in einer Zeitenwende lebten, in der wichtige Lebensgrundlagen für immer tiefgreifend erschüttert wurden.
Wie konnte das sein? Und welche Veränderungen waren es eigentlich, die damals bereits in vollem Gange waren oder aber gerade eingeläutet wurden? Auf diese wichtigen Fragen für das Oberhausen von heute, für das Leben in der Gegenwart versucht dieser Beitrag Antworten zu geben.