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Position

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Die »Aufführung« bzw. Inszenierung unserer Selbstgeschichten im Vollzug der Interpretationen unserer Erfahrung geht einher mit der Einnahme bestimmter Positionen in der Begegnung mit anderen und sich selbst. In jedem Gespräch, in jeder Konversation (einschließlich der nichtverbalen Aspekte von Begegnung) positionieren wir uns selbst bzw. werden wir von anderen positioniert, und zwar in Relation zu den Ideen und Beziehungsvorstellungen, die im Rahmen dieser Begegnung zum Ausdruck gebracht werden.

Bestimmte Arten von Diskursen machen bestimmte Subjektpositionen verfügbar und schließen andere eher aus.

»Wir sind also Agent/Produzent/Regisseur ebenso wie Autor, Schauspieler, und die anderen Teilnehmer sind Koautoren und Koproduzenten des Dramas« (Davies u. Harré 1990, S. 52; Übers.: R. K.).

Positionen sind in einem Netz von Machtrelationen verbunden, in dem unterschiedliche Berechtigungen für das »Zum-Ausdruck-Bringen« der eigenen »Stimme« existieren (etwa männliche und weibliche Positionen im patriarchalischen Geschlechterdiskurs; vgl. 1.4.2).

Die Orientierung narrativer Therapie am Konzept der Position:

•ermöglicht eine »Verortung« der Person in den sie konstituierenden Geschichten

•erlaubt eine Standortbestimmung gegenüber den Diskursen, die eine Rolle für die Produktion und Aufrechterhaltung des Problems spielen

•bietet Möglichkeiten für eine differenzierte Beschreibung der therapeutischen Beziehung und der sich entwickelnden therapeutischen Konversation an

•weist dem Therapeuten/der Therapeutin eine de-zentrierte Position im Therapieprozess zu.

Systemische Therapie und Beratung – das große Lehrbuch

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