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4 Fazit

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In Ralph Ellisons Invisible Man wird die Frage der Sichtbarkeit eng mit Identität und Gesellschaft verknüpft. Dem Protagonisten wird bewusst, dass letztlich die Komplexität des Individuums sich auch in einer Vielzahl von Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten widerspiegelt (vgl. Callahan 2004b: 297ff.). Die Beziehung zwischen Sicht- und Unsichtbarkeit, Gesellschaft, Identität und Macht lässt dementsprechend nicht nur eine Antwort zu, sondern kann nur mit dem Blick auf den gesamten Handlungsspielraum beantwortet werden. In diesem Sinne war das Ziel dieses Beitrags eine übersetzungswissenschaftliche Theoretisierung von Sichtbarkeit als relationale Kategorie. Sichtbarkeit entsteht aus dem Verhältnis zwischen Ausgangs- und Zieltext, zwischen handelnden Personen und vor dem Hintergrund von mit der Übersetzung verbundenen Einstellungen, Erwartungen und Werthaltungen. Dementsprechend vollzieht sich Sichtbarkeit nicht immer auf die gleiche Weise, vielmehr ist sie multifaktoriell und multidimensional. Die Praktiken der Sichtbarkeit sind dabei sowohl von sozialen und kulturellen als auch individuellen Faktoren abhängig. Sichtbarkeitsordnungen, die festlegen, was als akzeptable und somit sozial anerkannte Form von Sichtbarkeit gilt, existieren folglich nicht als expliziter Regelapparat, sondern entstehen im performativen Akt des doing translation.

Die Sichtbarkeit der Übersetzung

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