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5.2.2.4 Klinische Aspekte des Frailty-Syndroms
ОглавлениеSelbstverständlich gibt es keinen Krankheitszustand, in welchem physische nicht auch psychische Reaktionen und vice versa auslösen, zumal wir ja in der Altersmedizin in erster Linie von chronischen Krankheitszuständen sprechen. Zusätzlich ist es gerade die Multimorbidität des Betagten, die gesundheitliche Probleme auf beiden Ebenen mit bedingt ( Kap. 5.3). So ist es denn für therapeutische Strategien wichtig zu wissen, welcher Typ von Frailty vorrangig ist. Beispielhaft sei erwähnt, dass Demenz per se eine psychische Frailty darstellen mag (Avila-Funes et al. 2012), deren Versorgung aber noch viel schwieriger wird, wenn sich eine physische Komponente von Frailty dazugesellt (z. B. Herzinsuffizienz, Karzinom). Das Umgekehrte gilt ebenfalls: Ein multimorbid erkrankter Betagter entwickelt zusätzlich eine Demenz, eine Entwicklung, die den Betroffenen und sein Betreuungsteam häufig an die physischen und psychischen Grenzen bringt (»care-giver stress«).
Arbeiten, die eine etablierte Frailty-Definition verwendeten, konnten klar zeigen, dass Frailty eine bestehende chronische Erkrankung negativ beeinflusst. Dies gilt zum Beispiel für die koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Alzheimer-Demenz, und den Morbus Parkinson.