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5.2.5 Fazit und Empfehlungen für die Praxis

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Beim Frailty-Syndrom handelt es sich um ein multidimensional bedingtes geriatrisches Syndrom, welches für den klinisch Tätigen spezielle Relevanz besitzt. Frailty wird zunehmend nicht nur klinisch, sondern auch pathophysiologisch fassbar. Aufgrund der großen auch gesundheitsökonomischen Bedeutung wird versucht, dieses Syndrom klinisch wie auch mathematisch zur Risikostratifizierung zu fassen. Ob dies auch aus Sicht des klinisch Tätigen sinnvoll ist, sei dahingestellt. Gerade aber das pathophysiologische Verständnis mag helfen, präventive und interventionelle Strategien zu etablieren. Frailty hat somit auch viel mit »gesundem« versus »pathologischem« Altern zu tun und therapeutische Vorgehensweisen vermögen deshalb zu Langlebigkeit führen.

• Alterungsvorgänge entpuppen sich zunehmend als (subklinische) Entzündungsphänomene (Inflammaging) und jegliche Vorgehensweisen, die den oxidativen Stress vermindern, sind wohl sowohl »präventiv« wie »therapeutisch« sinnvoll. Körperliche Aktivität – zur Verhinderung der Sarkopenie – verbunden mit einer Ernährung reich an Antioxidantien versprechen somit gute therapeutische bzw. präventive Ansatzpunkte.

• Aus geriatrischer Sicht sind Fehl- und Mangelernährung nicht nur sehr häufig, sondern führen über eine Sarkopenie mit nachfolgendem Frailty-Syndrom zu einer verminderten Funktionalität, damit eingeschränkter Selbständigkeit und somit Lebensqualität. Deshalb sollte die Prävention und nachfolgende Therapie der Sarkopenie ein übergeordnetes Ziel sein.

• Veränderungen in der Körperzusammensetzung, allem voran die absolute und relative Zunahme der Fettmasse, sind ein Teilaspekt von Frailty. So haben Menschen mit Frailty ein durchschnittlich höheres Körpergewicht, häufiger zentrale Obesitas, eine höhere Insulinresistenz und eine erhöhte Gefahr für ein metabolisches Syndrom.

• Insgesamt hat das Frailty-Syndrom unter Geriatern und anderen mit alten Menschen arbeitenden Kollegen in den letzten Jahren viel Interesse gewonnen, insofern dieses Konzept sehr gut den klinischen Alltag bei der Betreuung von multimorbiden betagten Patienten widerspiegelt. Die verfügbaren Assessment-Instrumente sind wohl noch nicht perfekt, dennoch schon im klinischen Alltag einsetzbar. Als Teil eines »geriatrischen Assessments« können sie helfen, Risiken bei therapeutischen Interventionen (operativ, pharmakologisch) besser einzuschätzen. Solche adaptierten Therapiestrategien mögen dann den Betroffenen einen möglichst guten Erhalt von Funktionalität, damit Selbständigkeit und so letztendlich Lebensqualität garantieren.

Praxishandbuch Altersmedizin

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