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4.2 Begriffsbestimmung Schulpsychologie
ОглавлениеIn der wissenschaftlichen deutschsprachigen Literatur sind kaum Definitionen des Arbeitsfeldes Schulpsychologie zu finden. Die Sektion Schulpsychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) definiert gemeinsam mit den Landesverbänden für Schulpsychologie in ihrem Berufsprofil »Schulpsychologie in Deutschland«: seit 2006 die gemeinsame Grundlage der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen in Deutschland hinsichtlich Aufgaben, Arbeitsprinzipien und Qualifikationen von Schulpsychologinnen und Schulpsychologen. In der dritten Auflage heißt es (BDP Sektion Schulpsychologie, 2014a):
»Die Schulpsychologie ist der psychologische Fachdienst der Schule und unterstützt Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern, Lehrende, Schulleitungen, Schulaufsicht, Schulverwaltung und gesetzgebende Gremien.« (S. 3)
Ziel ist es,
»Schulen und Eltern in ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag zu beraten und Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, sich in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln sowie einen adäquaten Schulabschluss und eine altersgerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erreichen.« (ebd.)
In der Schweiz wurden 2014 neue Richtlinien für die Gestaltung der Schulpsychologie veröffentlicht (Interkantonale Vereinigung, 2014). Dort wird Schulpsychologie mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen definiert als
»eine international anerkannte Fachrichtung der Psychologie, welche sich mit Entwicklung, Lernen, Erziehung und Schule beschäftigt. Die schulpsychologische Arbeit dient der psychischen, intellektuellen und sozialen Entfaltung der Kinder und Jugendlichen sowie der Unterstützung der Schule in ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag.« (Interkantonale Vereinigung, 2014, S. 1)
Diese offenen Definitionen lassen die Frage zu, ob die Schulpsychologie als eine eigene Fachdisziplin oder als »Psychologie im Anwendungsfeld Schule« zu verstehen ist. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Tätigkeit im Berufsfeld Schulpsychologie auf einer wissenschaftlichen Ausbildung mit einem Diplom- oder Masterabschluss in Psychologie bzw. in Bayern mit einem Staatsexamen in Schulpsychologie basiert.