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5.3 Lösungsorientierte Beratung

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Schulpsychologische Beratung ist meist eine Kurzzeitberatung. Längerfristige Beratungen sind dann notwendig, wenn ein Kind oder eine Familie über Jahre hinweg Unterstützung benötigt.

In der Kurzzeitberatung hat sich der lösungsorientierte Ansatz bewährt (Bamberger 2015; Lindemann 2020). Wenn in schulischen Konferenzen über Kinder und Jugendliche mit Lern- oder Verhaltensproblemen gesprochen wird, stehen meist die Lerndefizite, Konflikte, Verhaltensauffälligkeiten und Diagnosen im Vordergrund. Aufgabe der Schulpsychologin kann es hier sein, diesen Defizitblick auf die Stärken und Kompetenzen des Kindes und die Ressourcen im sozialen Umfeld zu lenken. Denn hier liegt der Schlüssel für Verhaltensänderungen. Gerade in konflikthaften Gesprächen zwischen Kindern, ihren Eltern und den Lehrkräften ist es wichtig, im Beratungsgespräch Vertrauen aufzubauen, die Problemanalyse zu beschränken und den Blick auf Lösungswege zu lenken. Schulpsychologen als neutrale Berater können Lösungswege aufzeigen, positives Denken provozieren und durch die Absprache von realistischen Zielen positive Handlungserfolge ermöglichen.

Häufig werden in der Schule diese oder ähnliche Fragen gestellt: »Warum störst du den Unterricht?«, »Warum hast du dich mit xy geprügelt?« Die Antworten sind meist Schuldzuschreibungen an andere (»Weil der xy …«), Rechtfertigungen oder Bagatellisierungen (»War doch nur Spaß«). Hingegen führen lösungsorientierte Fragen zu Lösungen: »Was kannst du tun, um im Unterricht besser mitzuarbeiten?«, »Was kannst du tun, um dich mit XY besser zu verstehen?« usf.

Steve de Shazer und Dolan (2020), Begründer der lösungsorientierten Beratung, haben folgende Leitsätze formuliert:

• Kleine Schritte können zu großen Veränderungen führen.

• Das was funktioniert, sollte man häufiger tun.

• Wenn etwas nicht funktioniert, sollte man etwas anderes probieren.

• Kein Problem besteht ohne Unterlass. Es gibt immer Ausnahmen.

• Die Sprache der Lösung ist eine andere als die, die zur Problembeschreibung notwendig ist.

• Die Zukunft kann ich gestalten, die Vergangenheit nicht.

Diese schlichten, einfachen Leitsätze können Beratungsgespräche in der Schule einfacher und erfolgreicher machen. Lösungsorientiertes Denken und der Blick auf Stärken und Ressourcen kann die Lösung von Konflikten erleichtern und die Vertrauensbeziehungen zwischen Lehrkräften, Schülerinnen, Schülern und ihren Eltern stärken.

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