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2.2.2 In welchen Forschungsfeldern werden Emotionen untersucht, welche Forschungsfragen bearbeitet?

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Die aktuelle Lehr-Lernforschung untersucht Emotionen in allen Bildungskontexten, von der vorschulischen Bildung über die obligatorische und nachobligatorische Schule sowie die Hochschule bis hin zur Erwachsenenbildung und der beruflichen Entwicklung von Lehrpersonen. Dabei lassen sich bildungsgangspezifische Akzentsetzungen feststellen, etwa das Interesse an der Entwicklung und Förderung sozio-emotionaler Kompetenzen im Kindergarten und Primarschule (z. B. Koglin & Petermann, 2006), der Schwerpunkt auf schulischen Lern- und Leistungsemotionen (z. B. Goetz, Bieg & Hall, 2016) oder auf den Enthusiasmus von Lehrpersonen (z. B. Bleck, 2019), was auch die Erwartungen an die jeweiligen Bildungseinrichtungen bzw. Akteursgruppen widerspiegelt. Neue Themen wie die Erforschung von Emotionen von Studierenden und Dozierenden (z. B. Hagenauer & Volet, 2014) oder die Rolle von Emotionen im Kontext von Schulleitung und -entwicklung (Ittner, Hagenauer & Hascher, 2019) kommen hinzu. Auch in internationalen Studien zum Bildungsmonitoring wie PISA zur Analyse von Schülerleistungen werden neuerdings Emotionen von Schüler*innen untersucht (OECD, 2017).

Betrachtet man die Lehr-Lernforschung im Überblick, so geht es um die Prävalenz von Emotionen, um ihre Auslöser und Ursachen, um die Wirkungen spezifischer Emotionen und die Frage, wie positive Emotionen erhalten und gefördert bzw. negative Emotionen reduziert oder vermieden werden können. Ein weiterer Fokus stellt die Regulation von Emotionen dar, die beispielsweise dafür wichtig ist, dass negative Emotionen nicht den Lernprozess stören oder dass Schüler*innen reibungsfrei zusammenarbeiten können (Buckley & Saarni, 2009). Emotionen können unter verschiedenen Perspektiven untersucht werden (siehe auch Hascher & Krapp, 2014):

• Emotionen als abhängige Variable

Beispiele: Was trägt zum Erleben von Stolz und Zufriedenheit bei? Wie können Lehrpersonen die Entwicklung von Prüfungsangst vermeiden?

• Emotionen als unabhängige Variable

Beispiele: Inwiefern ist Lernfreude eine Ressource im Umgang mit Misserfolgen? Führt Langeweile aus Unterforderung zu anderem Unterrichtsverhalten als Langeweile aus Überforderung?

• Emotionen als Mediator/Moderator

Beispiele: Inwiefern beeinflusst das Erleben positiver oder negativer Emotionen die Motivation der Schüler*innen und wie wirkt sich diese auf den Lernerfolg aus? Welche Rolle spielt die Emotionsregulation beim Lernen nach wiederholten Misserfolgen?

• Emotionen als Zielvariable für Interventionen

Beispiele: Wie lassen sich positive Emotionen erhalten bzw. fördern? Wie lassen sich negative Emotionen vermeiden bzw. reduzieren?

Emotionen im Unterricht

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