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2.3 Weiterführende Themen für Forschung und Praxis

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Anhand der Breite und der Vielzahl an Forschungsfragen, mit denen die Lehr-Lernforschung das Thema »Emotionen in Schule und Unterricht« aufgreift, erschließt sich dessen große Bedeutung. Emotionen erweisen sich sowohl für nachhaltiges Lehren und Lernen im Unterricht (Mikroebene) als auch für die Qualität der Schule (Mesoebene) und den Erfolg des Bildungssystems (Makroebene) als relevant. Trotz der sich rasch entwickelnden Forschungslage sind jedoch noch viele Fragen offen. Einige Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung möchten wir im Folgenden aufgreifen.

Künftige Arbeiten sollten bereits erschlossene Forschungsfelder weiter vertiefen, indem beispielsweise verschiedene Lernumgebungen systematisch differenziert werden. Welche Emotionen entstehen z. B. beim kollaborativen Lernen, beim Lehren und Lernen mit digitalen Medien oder beim selbstregulierten Lernen? Mit solchen Fragen würde sich die Forschung noch näher an der Unterrichtspraxis orientieren und praxisrelevante Ergebnisse generieren. Da individuelle Bewertungen sehr unterschiedlich sein können, wäre es sinnvoll, weitere distinkte Emotionen, wie z. B. Scham, Stolz, Hoffnungslosigkeit oder Erleichterung, zu untersuchen und im Hinblick auf ihre Bedeutung für Lehren und Lernen zu analysieren. Zudem sollten Emotionen, die im sozialen Miteinander entstehen, z. B. Dankbarkeit, Bewunderung, Empathie, Neid, Eifersucht usw., zusätzlich zu Lern- und Leistungsemotionen erforscht werden, da sozialen Beziehungen auch in der Schule eine zentrale Rolle für das Lernen und Lehren zukommt (z. B. Hagenauer, Hascher & Volet, 2015). Eine Weiterentwicklung könnte auch die Kombination verschiedener Methoden darstellen (Gläser-Zikuda & Järvelä, 2008). Indem verschiedene Methoden jeweils unterschiedliche Komponenten erhellen, können Emotionen ganzheitlicher erfasst werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von »methodenpluralen oder methodenintegrativen« Forschungsansätzen bzw. von Mixed-Methods, wenn es spezifisch um die Kombination von qualitativen und quantitativen Ansätzen geht.

Emotionen in Schule und Unterricht stellen eine wichtige Thematik für die Lehr-Lernforschung dar. Entsprechende Forschungsarbeiten können dazu beitragen, individuell vielfältige Lernprozesse und die Wirkung zunehmend komplexer gestalteter Lernumgebungen noch besser zu verstehen.

Emotionen im Unterricht

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