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4. Fazit und Trends

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Innerhalb der vielsprachigen europäischen Kommunikationslandschaft erscheint das Englische immer dann als eine ‚natürliche‘ Wahl (oder als kleinster gemeinsamer Nenner), wenn die jeweiligen nationalen Sprachen nicht operabel von den Kommunikationspartnern beherrscht werden. Medien, ReisenReisen und Konsum bestätigen tagtäglich, dass Englisch durchaus, wenn auch z.T. nur in gewissen Grenzen, international funktioniert. Die internationale KommunikationKommunikation und die global kooperierende ArbeitsweltArbeitswelt (↗ Art. 24) verlangen eine weltweit gemeinsame Sprache, die auch nicht-native Teilhaber (ZweitsprachensprecheZweitsprachensprecherr) elaboriert beherrschen können. All dies ist von der Lebenswelt der Menschen nicht zu trennen. Wenn die Fähigkeit zu kommunizieren im Prinzip eine Erhöhung des psychischen Einkommens (psychic incomepsychic income) bedeutet (was die Nationalismusforschung für die NationalsprachenNationalsprachen betont, Katz 1978), so gilt dies auch für die Sprache, in der sich die Menschen unterschiedlicher Muttersprachen miteinander erfolgreich austauschen. Das Englische teilt diese Eigenschaft selbstverständlich mit allen anderen Sprachen: Mutter-, Zweit- und Fremdsprachen, wenn auch die Reichweite von Mücken viel kleiner ist als die des Mammuts oder der Elefanten‘.

Ob die vor allem funktional motivierte Dominanz von global oder European EnglishEuropean English (↗ Art. 97, 98) zum Verlust der europäischen Sprachenvielfalt und zum Verlust von Diskursbereichen in diesen Sprachen, an welchen deren Sprecher teilhaben können, führt, hängt davon ab, (1) wie sehr es der SprachenpolitikSprachenpolitikder EU der EU gelingt, eine diversifizierte und abgestufte Mehrsprachigkeit („mindestens Muttersprache plus zwei EU-Sprachen, eine davon Englisch“) zu verwirklichen und (2) wie sich die Europäer in ihrer täglichen kommunikativen Praxis zwischen Ein-, Mehr- und Vielsprachigkeit entscheiden. Sensibilität ist angezeigt („professors in the Netherlands have complained of Dutch becoming a second-class language and students have not been generally happy about the spread of English”, Green et al. 2012). – Umgekehrt wird sich das Englische dem Einfluss der KommunikationKommunikationzwischen Europäern zwischen den Europäern und weltweit nicht entziehen können (Crystal 2003). Ein Euro-Englisch könnte indes manchem Apologeten nationaler NormenNormen (UK und USA) schon jetzt gar als eine Art Bedrohung erscheinen (Lanvers & Hultgren 2018).

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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