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2.1 Sozialer Rahmen und kultureller Hintergrund

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Die neuen Herrscher bildeten eine militärische Kaste, die den ansässigen Bewohnern gegenüber zunächst eine winzige Minderheit darstellte und von deren Arbeit lebte. Diese soziale Struktur ähnelte sehr derjenigen der hellenistischen Königtümer. Für die herrschende Oberschicht spielte der Islam dieselbe Rolle wie die griechische paideia (in der auch ein wenig Philosophie willkommen war) für die Eliten, die Alexanders Eroberungszüge hinter sich gelassen hatte: ein Zeichen der gegenseitigen Anerkennung für deren Mitglieder, aber auch die Eintrittsbedingung in den Klub für diejenigen, die einen sozialen Aufstieg erstrebten.8

Rasch verlor Arabien, wo die Eroberer herstammten, seine politische Bedeutung zugunsten von Damaskus unter der Dynastie der Umayyaden (ab 661), dann von Bagdad unter den ʿAbbāsiden (ab 750). Aus Arabien hatten sie eine lyrische Dichtung mit erotischen und militärischen Themen geerbt. Dagegen war die wissenschaftliche, philosophische und theologische Tätigkeit in Arabien so gut wie nicht vorhanden. Eine vorphilosophische Dichtung wie diejenige Hesiods in Griechenland gab es nicht. Das einzige Thema, das philosophisch klang, war die Vorstellung einer alles beherrschenden Zeit (dahr), die dem griechischen aiōn ähnelt.

Auf der Ebene der Religion lebte der heidnische Polytheismus in Arabien nur am Rande weiter. Es ist vermutet worden, dass die arabischen Geschichtsschreiber in die Epoche Muḥammads schon seit Jahrhunderten überholte religiöse Verhältnisse, etwa des Jemen, hineinprojiziert hätten.9 Die Anwesenheit von jüdischen Gemeinden, nicht notwendig jedoch von der rabbinischen („orthodoxen“) Richtung, ist ebenfalls in den Oasen des Nordens bezeugt. Verschiedene christliche, vielleicht auch jüdisch-christliche Strömungen und Gruppen waren auf der arabischen Halbinsel präsent.

Islamische Philosophie im Mittelalter

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