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aa) Problem der Richtigkeit und Vollständigkeit

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Die Richtigkeit der Datenverarbeitung ist im Auskunfteienbereich von zentraler Bedeutung – und zugleich auch eines der zentralen Probleme. Bedingt schon durch die schiere Masse an Daten – allein die Schufa verfügt über 1,002 Mrd. Daten zu 6 Mio. Unternehmen und 67,9 Mio. Einzelpersonen und erteilt im Schnitt pro Tag 460.000 Auskünfte an Unternehmen25 – kommt es immer wieder zu fehlerhaften Bonitätsauskünften, die für die betroffenen Personen mitunter zu gravierenden wirtschaftlichen Konsequenzen führen können. Klassische Fehlerquellen für unrichtige Bonitätseinstufungen sind etwa Identitätsverwechslungen, die fehlerhafte oder unterbliebene Zusammenführung von Datenbeständen infolge von Adressänderungen und vor allem auch die Unvollständigkeit der Datensätze zu einzelnen Personen.26

Schon aufgrund einer tendenziell risikoaversen Einstellung auf Seiten der Auskunfteien und ihrer Vertragspartner besteht bei Bonitätsbeurteilungen stets die Gefahr, dass diese in erster Linie darauf bedacht sind, alle negativen Informationen zu Einzelpersonen vollständig zu sammeln und zu verwerten. Das gesamte Informationsmodell der Auskunfteien ist zuallererst daraufhin ausgerichtet, riskante Vertragspartner auszusondern, um auf diese Weise Zahlungsausfälle zu minimieren. Was die Vollständigkeit und Genauigkeit der Datenverarbeitung angeht, kann daher durchaus auch eine gewisse Fehlerquote in Kauf genommen werden, soweit davon „nur“ positive Bonitätsinformationen betroffen sind, solcherlei Lücken und Ungenauigkeiten also allein zulasten des einzelnen Betroffenen gehen, weil dessen Bonität im Zweifel eher zu negativ als zu positiv bewertet wird. Das damit einhergehende Risiko, dass möglicherweise auch an sich vertrauenswürdige Kunden unerkannt bleiben, wird aus Auskunfteien- und Unternehmensperspektive kaum nennenswert ins Gewicht fallen, sondern vielmehr durch das entsprechend vereinfachte Datenverarbeitungsprozedere und die damit einhergehende Ersparnis von zeitlichen und finanziellen Ressourcen wieder kompensiert.27

Festschrift für Jürgen Taeger

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