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b) Bewertungstheorie
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Security und Asset-backed Token bilden herkömmliche Wertpapiere wie Aktien und Anleihen in einer digitalen, tokenisierten Form ab. Der wesentliche Unterschied zu traditionellen Wertpapieren besteht darin, dass die Rechte und Pflichten aus den Token in sogenannten „Smart Contracts“ abgebildet werden und die Token direkt an einer Kryptobörse gehandelt werden können. Wirtschaftlich ergibt sich für den Token-Inhaber analog zu dem Inhaber eines traditionellen Wertpapiers ein Anspruch auf finanzielle Überschüsse, die von einem Vermögenswert generiert werden. Der Wert eines Security oder Asset-backed Token lässt sich daher aus dem Wert der zukünftig zu vereinnahmenden Zahlungsströme oder aus dem Wert des zugrunde liegenden Vermögensgegenstandes ableiten. Beispielsweise könnte die Investition in eine Immobilie über einen digitalen Token abgebildet werden. Für die Bewertung dieses Token ist der Wert der zugrunde liegenden Immobilie dann ein zentraler Parameter.
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Generell haben sich für die Bewertung von Vermögensgegenständen in der Bewertungspraxis folgende Bewertungsansätze etabliert:47
Abb. 7: Bewertungsansätze
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In der Fachliteratur werden die aufgeführten Bewertungsmethoden detailliert dargestellt und beschrieben.48 Daher verzichten wir hier auf eine ausführliche Beschreibung einzelner Bewertungsmethoden. Vielmehr gehen wir auf die Anwendung ausgewählter Methoden bei der praktischen Bewertung von Security und Asset-backed Token ein.
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Nachfolgend gehen wir vor allem auf die modelbasierte Tokenbewertung mithilfe von Discounted-Cashflow (DCF)-Verfahren ein. Kapitalwertorientierte Verfahren haben sich am deutschen Markt für die modellbasierte Bewertung von Vermögenswerten durchgesetzt. Der Gesetzgeber49 wie auch Wirtschaftsverbänden präferieren deren Anwendung bei der modellbasierten Bewertung. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Wertermittlung mithilfe dieser Verfahren erheblichen Unsicherheiten unterliegt und der Bewerter bei der Festsetzung von Parametern gewisse Ermessensspielräume hat. Die marktwert-/und substanzwertorientierten Verfahren werden in der Regel für Zwecke der Ergebnisplausibilisierung oder in Sonderfällen herangezogen.50 Die Anwendung kapitalwertorientierter Verfahren umfasst regelmäßig die folgenden Schritte:
– Prognose der zukünftigen finanziellen Überschüsse,
– Abgrenzung bzw. Verteilung der zukünftigen finanziellen Überschüsse,
– Ermittlung eines risikoadäquaten Kapitalisierungszinssatzes.