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3. Aktive Märkte

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Gemäß den Anforderungen von IFRS 13 können lediglich Preise, die an einem aktiven Markt gebildet werden, für Bewertungszwecke herangezogen werden. Es gibt Marktteilnehmer, für die das Vorliegen einer Handelsmöglichkeit zwischen einem Krypto-Asset und einer Fiatwährung eine zwingende Voraussetzung für das Vorliegen eines aktiven Marktes ist.31

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Zusätzlich sollte bei der Überprüfung der Existenz eines aktiven Marktes die Marktliquidität analysiert werden. Hierzu werden belastbare Daten zur Handelsaktivität auf einzelnen Märkten benötigt. Krypto-Assets werden hauptsächlich auf zentralisierten Handelsplattformen, sogenannten Kryptobörsen, gehandelt. Daher kann das an diesen Kryptobörsen beobachtete Handelsvolumen als Basis für die Entscheidung über die Markttiefe bzw. die Marktliquidität herangezogen werden. Im Gegensatz zu Börsen, an denen traditionelle Assets wie beispielsweise Aktien gehandelt werden, gibt es für Kryptobörsen noch keine umfassenden Regulierungen hinsichtlich der Veröffentlichung von Marktdaten.

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Mithilfe von auf Krypto-Assets spezialisierten Finanzinformationsdienstleistungsunternehmen wie z.B. coinmarketcap,32 coingecko33 kann man sich eine umfassende Übersicht über den gesamten Kryptomarkt verschaffen. Dabei stellt sich die Frage, ob die von den Datenaggregatoren bereitgestellten Informationen unmittelbar für die Bestimmung der Marktliquidität herangezogen werden können. Mögliche Probleme können sich aufgrund von fehlerhaften Daten zu Handelsvolumina oder bestehenden Handelseinschränkungen ergeben.

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Für bestimmte Kryptobörsen gibt es regionale Handelsbeschränkungen. Beispielweise sind Kryptobörsen in Südkorea ausländischen Investoren nicht zugänglich (bzw. nicht leicht zugänglich).34 Daher sollten ausländische Börsen, bei denen regionale Handelsbeschränkungen gelten, nicht bei der Bestimmung der Marktliquidität berücksichtigt werden.

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Beobachtbare Handelsvolumina spielen bei der Beurteilung der Marktliquidität eine wichtige Rolle.35 „Bitwise Asset Management“ hat in Rahmen einer Studie die Zuverlässigkeit der täglichen Handelsvolumina für Bitcoin, die von 83 Kryptobörsen gemeldet werden, anhand unterschiedlicher Kriterien analysiert.36

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Die Studie kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass 95 % der von Datenaggregatoren dargestellten Handelsvolumina sich nicht auf tatsächliche Transaktionen zwischen fremden Dritten beziehen und dass lediglich zehn von 83 untersuchten Kryptobörsen belastbare Daten zu deren Handelsvolumina meldeten.37 Die Überzeichnung der tatsächlichen Handelsvolumina erfolgt beispielsweise mithilfe von Wash Trading38 und Fraudulent Prints.39 Es ist denkbar, dass bestimmte Kryptobörsen auf diese Weise ihre Attraktivität als Plattform für ICOs erhöhen wollen oder ein höheres Ranking bzw. eine höhere Prominenz bei den Datenaggregatoren erreichen möchten.

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Für die meisten Finanzinstrumente besteht ein starker, negativer Zusammenhang zwischen deren Handelsvolumen und deren Bid-Ask Spread (je höher das Handelsvolumen ist, desto niedriger ist der Bid-Ask Spread). Aus der Studie geht hervor, dass die Bid-Ask Spreads auf Bitcoin-Spotmärkten relativ gering sind. Zudem haben sich in den vergangenen Jahren Terminmärkte für bestimmte Krypto-Assets etabliert. Diese Entwicklungen zeigen, dass sich die tatsächlichen Bitcoin-Spotmärkte, sprich nach Bereinigung von überzeichneten Handelsvolumina, als effizient erweisen.

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Die dargestellten Kriterien können bei der Analyse der Marktliquidität herangezogen werden.

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