Читать книгу Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton - Страница 23

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Für das neuartige Hyperraumaggregat der PROKYON war diese Reise nur ein besserer Katzensprung. Schon nach wenigen Stunden glitt der Kreuzer in den Normalraum zurück. Auf der zentralen Bildplatte stand der gleißende Ball der Sonne Alderamin im Sternbild Kepheus, fünfzig Lichtjahre von der Erde entfernt.

Dieses Gestirn gehörte zur Spektralklasse A 7, war erheblich größer als Sol und etwa zwanzigmal so hell. Es wurde von vierzehn Planeten und einer Menge dazu gehörender Monde umkreist, von denen jedoch einer unwirtlicher als der andere war. Auch Nimboid, die siebente Welt des Systems, war nicht viel besser.

Es hieß, dass dieser Planet eigentlich nur irrtümlich besiedelt worden war. Die Mannschaft des Erkundungsraumers, der ihn zuerst angeflogen hatte, musste mehr als nur schlampig gearbeitet haben, sonst wäre Nimboid nie zur Kolonisierung freigegeben worden.

»Echos!«, meldete Orvid Bashkiri schon nach kurzer Zeit. »Im Raum um Nimboid sind mehrere Schiffe unterwegs, den Triebwerksemissionen nach sämtlich vom alten PROKYON-Typ.«

»Vermutlich also Kriegsschiffe«, meinte Taff. »Es hätte mich auch sehr gewundert, wenn es anders wäre. Inzwischen dürfte man zumindest einen Teil jener Raumer wieder aufgerüstet haben, die beim Debakel im Cardinal-System ihrer Bewaffnung verlustig gingen. Das Kriegsspielen liegt diesen Leuten eben im Blut, sie ändern sich nicht von heute auf morgen.«

»Wer kann schon aus seiner Haut?«, philosophierte Alexandros Demosthenes. »Ich kenne da eine gewisse Crew, der diese Fähigkeit ebenfalls nicht gegeben ist ...«

»Zu Ihrem Glück!«, konterte Luca sofort. »Was wäre die Erde ohne die glorreiche PROKYON und ihre vortreffliche Besatzung? Die Menschen stünden heute noch unter Fluidum Pax und degenerierten langsam vor sich hin, verehrter Herr Minister.«

»Müssen Sie uns das immer wieder unter die Nase reiben?«, fragte Demosthenes unmutig. Er litt sichtlich unter dem gespannten Verhältnis zwischen ihm und Dorit Grenelle, die ihn geflissentlich übersah. Mitani lachte leise auf.

»Da uns sonst niemand lobt, müssen wir es eben selbst tun, Alexandros. Andernfalls wären wir frustriert, und das hätte zur Folge, dass wir nur noch die Hälfte wert wären, wenn Terra wieder einmal gerettet werden muss.«

Die PROKYON war etwa dreihundert Millionen Kilometer oberhalb der Ekliptik aus dem Hyperraum gekommen, nur sechshundert Millionen Kilometer von Nimboid entfernt. Das hatte zur Folge, dass sie schon nach wenigen Minuten von den Ortungen der Kolonistenschiffe erfasst wurden. Bashkiri registrierte die einfallenden Impulse, und gleich darauf sprach auch das Funkgerät an.

»Man will etwas von uns, Taff«, meldete Dorit. »Was soll ich den Leuten sagen?«

»Zum Pilotenpult umlegen«, bestimmte Caine kurz.

Die Bildfläche vor seinem Sitz blendete auf. Sie zeigte das kantige Gesicht eines Raumfahrers in Offiziersuniform, der Taff nun ebenfalls sehen konnte. Seine Augen waren zusammengekniffen, Wachsamkeit und Misstrauen sprachen aus seinen Zügen.

»Wachschiff STYX an unbekannten Raumer«, dröhnte seine Stimme aus dem Lautsprecher. »Sie befinden sich im Hoheitsbereich des Planeten Nimboid, in den niemand ohne Berechtigung einfliegen darf. Ich ersuche Sie, sich umgehend zu identifizieren. Andernfalls werden Sie von unserer Flotte aufgebracht. Bei Widerstand wird sofort das Feuer eröffnet.«

»Wie schön!«, sagte Taff sarkastisch. »Ich bewundere Ihre so klare und unmissverständliche Ausdrucksweise, wissen Sie? Immerhin waren Sie so höflich, zuerst zu fragen, ehe Sie schießen, und das rechne ich Ihnen hoch an. Haben Sie zufällig auch einen Namen, verehrter Meister des Kriegshandwerks?«

Er zeigte ein ebenso freundliches wie falsches Lächeln, und das brachte den Nimboiden aus der Fassung. »Oberst Karloman«, sagte er automatisch, ehe ihm zum Bewusstsein kam, dass er sich hatte überrumpeln lassen. Er öffnete erneut den Mund, diesmal zu einer scharfen Entgegnung, aber der Commander kam ihm zuvor.

»Danke«, erwiderte er sachlich. »Hier ist Oberst Taff Caine an Bord des Leichten Kreuzers PROKYON, Galaktische Raumaufklärungsverbände von Terra. In meiner Begleitung befindet sich der Minister Demosthenes. Wir kommen in diplomatischer Mission. Melden Sie unser Erscheinen an den Regierungschef weiter, wenn das nicht zu viel Mühe macht.«

Karlomans Gesicht wurde nicht freundlicher, aber er entsprach Taffs Verlangen. »Gehen Sie auf Warteposition«, forderte er. »Ihre Angaben werden geprüft, wir melden uns später wieder. Ende.«

»Puh!«, machte Luca mit komisch-ernster Miene. »Das ist offenbar auch einer von der Sorte Eisenfresser, wie gehabt. Da haben wir ein paar nette Tage vor uns, wie es scheint. Wenn ich daran denke, dass jetzt auf Kharto eifrig gefeiert wird, könnte ich dem guten Min Jian-Ksu ...«

»Keine Verbalinjurien, bitte«, unterbrach ihn Caine. »Übe dich schon einmal darin, deine Lästerzunge zu zügeln, du wirst es auf Nimboid brauchen können. Die Leute dort haben nicht mehr Sinn für Humor und lose Reden wie ein Hyperdead-Projektor. Allein der überlegene Witz und Charme deines vorzüglichen Kommandanten hat bei ihnen die Chance, anzukommen.«

Alexandros Demosthenes begann haltlos zu lachen.

»Sie sind wirklich köstlich, Taff«, prustete er. »Beim Jupiter, ich beginne tatsächlich zu glauben, dass Sie genau der richtige Mann sind, um die Nimboiden das Fürchten zu lehren.«

»Ich glaube es nicht nur, ich weiß es!«, gab Taff zurück.

Eine Viertelstunde verging, in der die PROKYON im freien Fall dahintrieb. Zwei Wachschiffe hatten inzwischen Fahrt aufgenommen und näherten sich dem Kreuzer mit hoher Geschwindigkeit. Dann sprach das Funkgerät erneut an, wieder war Oberst Karloman am Gegengerät.

»Der Stab von Shogun Toburu-Chan hat Ihre Angaben bestätigt«, schnarrte er. »Sie werden angewiesen, den Raumhafen Port Orkus anzufliegen und dort zu landen. Wir überspielen Ihnen die Koordinaten und senden Ihnen einen Peilstrahl. Ende.«

»Na also – auf ins Vergnügen!«, kommentierte Lars Gunnarsson vom Maschinenleitstand her.

»Allzu groß dürfte es nicht werden«, bemerkte Dorit Grenelle. »Der Name allein klingt schon bezeichnend: Port Orkus! Wie kann man einen Hafen das Tor zur Unterwelt nennen?«

Die Daten liefen ein, und der Computer spuckte eine Folie voller Symbole aus. Das wäre allerdings unnötig gewesen, denn zugleich mit der PROKYON setzten sich auch die beiden Wachkreuzer, das Schiff flankierend, in Richtung Nimboid in Bewegung. Sie blieben erst zurück, als das terranische Schiff die Oberschicht der Atmosphäre erreicht hatte.

Die Albedo des Planeten war ungewöhnlich stark. Sie erinnerte an die der Venus, und beim Näherkommen merkte die Crew auch, weshalb. Fast ganz Nimboid war mit Schnee und Eis bedeckt, selbst die Meere waren zum größten Teil zugefroren. Nur in der Äquatorgegend gab es größere freie Flächen, die einen schwachen Grünschimmer aufwiesen. Dafür ragten jedoch in diesen Gebieten zahllose tätige Vulkane empor, über denen mächtige Rauchwolken schwebten.

Mitani N'Kasaa schüttelte sich.

»Das verstehe, wer da will oder kann: Eine ganze Welt voller Eis und Schnee, und in trauter Nachbarschaft feuerspeiende Berge! Wie vertragen sich diese Extreme nur, Taff?«

Caine zuckte mit den Schultern. Ohne von den Kontrollen aufzusehen, erklärte er: »Das Innere des Planeten steht vermutlich unter Überdruck, der sich durch die Vulkane auszugleichen versucht. Andererseits beschreibt Nimboid eine ziemlich exzentrische Bahn um die Sonne. Keine Kreisbahn, sondern eine Ellipse, in deren einem Brennpunkt das Gestirn steht. Der Planet kommt ihr nur während einiger Monate relativ nahe, etwa drei Viertel seines Jahres ist er so weit entfernt, dass seine Oberfläche einfach vereisen muss.«

Luca Ladora nickte.

»Ich verstehe. Als der erste Erkundungsraumer hier ankam, befand sich Nimboid vermutlich gerade im Perihel, so dass den Männern die Verhältnisse halbwegs normal erschienen. Trotzdem gehörten sie noch nachträglich gesteinigt, denn sie haben es offensichtlich versäumt, eine genaue Bahnberechnung vorzunehmen. Die ersten Kolonisten müssen einen schönen Schreck bekommen haben, als sie hier anlangten und die Bescherung sahen.«

»Vielleicht kamen auch sie im nimboidanischen Sommer hierher«, vermutete Orvid Bashkiri. »Als sie dann merkten, was wirklich los war, war es für eine Evakuierung zu spät. Damals brauchte ein Schiff vermutlich noch viele Monate, um die fünfzig Lichtjahre zu überwinden. Sie mussten sich also einrichten, ob sie wollten oder nicht, und nachdem das einmal geschehen war, blieben sie auch.«

Taff schaltete den Autopiloten ein, der den Peilstrahl aufnahm und das Schiff danach steuerte. Die PROKYON tauchte in die Atmosphäre ein und geriet direkt in einen Blizzard, der in dieser Gegend tobte. Die sturmgepeitschten Schneemassen waren so dicht, dass die Optiken keine Bilder mehr lieferten. Der Kreuzer flog praktisch blind, nur die Relieftaster brachten noch verwertbare Impulse herein.

»Hafenkontrolle an PROKYON«, sagte ein Uniformierter, dessen Abbild auf dem Schirm des Funkgeräts erschien. Sein Gesicht mit der für Nimboiden typischen graubraunen, grobporigen Haut wirkte nervös. »Reduzieren Sie, unter Beachtung der Gravitation von 1,36 g, Ihre Geschwindigkeit so, dass Sie in genau 3,47 Minuten den Punkt erreichen, von dem das Peilsignal ausgeht. Wir werden zu dieser Zeit eine Lücke im Schutzschirm schaffen, durch die Ihr Schiff in den vorgesehenen Landeschacht einfliegen kann. Erbitte Bestätigung, Ende.«

»Verstanden, Ende«, gab Taff zurück.

Der Raumhafen Port Orkus lag 152 Kilometer nördlich der planetaren Hauptstadt Vulcanus. Damit befand er sich außerhalb der Vulkankette, dafür aber bereits im Gebiet des ewigen Eises. Da die Witterungsverhältnisse dort die Errichtung normaler Hafenanlagen nicht zuließen, hatte man ihn, ähnlich wie die Basis 104 auf der Erde, subplanetar anlegen müssen. Nur die unmittelbare Umgebung der Start- und Landeschächte wurde ständig eisfrei gehalten. Über ihnen spannten sich Energieschirme, um die tobenden Naturgewalten fernzuhalten.

Eine mächtige Sturmbö packte die PROKYON X und schleuderte sie aus dem Landekurs. Der Autopilot reagierte mit einem Gewaltmanöver, das das Diskusschiff wieder in waagerechte Lage und in den Bereich des Peilstrahls brachte. Sekundenlang kamen einige Gravos Andruck durch, und Dorit Grenelle schrie erschrocken auf.

»Keine Sorge, Dorit-Mädchen«, beruhigte sie der Kommandant. »Das war nötig, sonst hätten wir den Landeschacht verfehlt und wären in einen Energieschirm gerast. Das wäre uns mit Sicherheit schlechter bekommen als dieser kurze Gravostoß.«

Knapp zwanzig Sekunden später erlosch das schwach sichtbare grünliche Flimmern unter dem Schiff. Die PROKYON stieß durch die Lücke, die sich unmittelbar hinter ihr wieder schloss. Sanft wie eine Feder sank sie dem dunkel gähnenden Schlund des Landeschachts entgegen, dessen Wände gleich darauf an ihr vorüber glitten.

Eine weite, hell erleuchtete Halle nahm sie auf, in deren Mitte sie aufsetzte. Taff schaltete sämtliche Aggregate aus und nickte den anderen zu.

»So, da wären wir! Fertigmachen zum Aussteigen. Man wird sicher gleich kommen, um uns in Empfang zu nehmen. Verhaltet euch so, wie es sich für Gäste geziemt, ungeachtet der vermutlich hier herrschenden rauen Sitten. Wir kommen in einer diplomatischen Mission, vergesst das bitte nicht.«

Luca verzog unmutig das Gesicht.

»Gut gebrüllt, geschätzter Kommandant. Ich werde also hinfort nach Möglichkeit meinen gewaschenen Mund halten, weil es der guten Sache dient. Sollen jene reden, die über das nötige diplomatische Geschick verfügen, also Alexandros und du. Verlange aber bitte nicht, dass ich mich dabei wohl fühle, Taff.«

Caine nickte.

»Das werde ich mit Sicherheit nicht tun, teurer Freund und Kampfgefährte. Ich selbst werde mich erst dann wieder wohl fühlen, wenn Nimboid einige Lichtjahre hinter uns liegt!«

*

Sie verließen den Zentrallift und sahen sich in der kuppelförmigen Halle um.

Sie durchmaß etwa dreihundert Meter und bot Platz genug für sechs Schiffe von der Größe der PROKYON, war aber sonst leer. An den Wänden gab es fünf große Tore, die jedoch sämtlich geschlossen waren. Im grellen Licht der Tiefstrahler war deutlich zu erkennen, dass man auf Nimboid nicht sonderlich mit Gütern gesegnet war. Alles wirkte irgendwie nur halb fertig, Wände und Decke bestanden aus rohem, nur notdürftig geglättetem Fels. In einigen Nischen standen plumpe Fahrzeuge, aber kein Mensch zeigte sich.

»Ob man uns erst einmal eine Weile hier schmoren lassen will?«, vermutete Lars und strich sich nervös über das weiße Haar. Alexandros Demosthenes wollte etwas entgegnen, doch er kam nicht mehr dazu.

Ein dumpfes Rollen ertönte, und eines der Tote glitt in die Wand zurück. Zwei Dutzend Nimboiden in schmucklosen Uniformen kamen in die Halle marschiert. Ihre Stiefel knallten im Gleichschritt auf den Felsboden, in ihren Armbeugen ruhten schwere Strahlwaffen. Sie schwärmten aus und umgaben die PROKYON in einem weiten Kordon. Ihnen folgte eine Gruppe von Männern, ebenfalls in Uniformen, die jedoch reich verziert und mit Orden behängt waren. An ihrer Spitze schritt Toburu-Chan, der jetzige Regierungschef Nimboids. Eine weitere Formation von Soldaten folgte nach.

Harte Kommandos klangen auf, die Eskorte nahm Haltung an und riss die Strahler zum Präsentiergriff hoch. Taff löste sich von seinen Begleitern und ging Toburu-Chan entgegen, der mit großen Schritten auf ihn zukam.

»Ich freue mich ehrlich, Sie hier zu sehen, Taff!«, dröhnte die Stimme des Shoguns auf. »Viel ist geschehen, seit wir uns zuletzt gegenübergestanden haben. Erfreuliches, wie ich meine, wenn auch der Anstoß dazu nicht eben nach unserem Geschmack war.«

Caine nahm seine Hand und spürte einen Druck, der ihn fast in die Knie gehen ließ. Die hohe Schwerkraft des Planeten, die deutlich zu spüren war, hatte entsprechende Auswirkungen auf seine Bewohner gezeitigt. Die Nimboiden wirkten nicht nur massig und stark, sie waren es auch.

Hastig zog Taff seine Hand zurück und versicherte: »Die Freude ist ganz auf unserer Seite, Shogun. Immerhin haben die Ereignisse im NGC 188 gezeigt, dass es auch Freundschaft zwischen sehr unterschiedlichen Männern geben kann, wenn es die Not gebietet. Das gibt Anlass zu großen Hoffnungen für uns alle.«

Der Regierungschef von Nimboid grinste breit.

»Sie sagen es, Taff. Sparen Sie sich künftig den Shogun und nennen Sie mich einfach Toburu, wie es unter Freunden üblich ist. Echte Männer werden sich immer verstehen, wenn sie auch von verschiedenen Welten kommen mögen.«

Taff nickte und grinste zurück.

»Wahr gesprochen, Toburu. Hier und heute bin ich allerdings nicht die Hauptperson. Hiermit stelle ich Ihnen Alexandros Demosthenes vor, den Minister für außenpolitische Angelegenheiten der Erde. Möge es auch zwischen Ihnen beiden zu jenem Grad des Verstehens kommen, der allein der Sache des Friedens den Erfolg verspricht.«

Auch Toburu stellte nun seine Begleiter vor. Es waren durchweg Minister seiner neuen Regierung, sämtlich hohe Offiziere der Chan-Kaste des Planeten. Manche schienen noch unsicher, noch nicht an ihre neuen Würden gewöhnt.

Auch die Tatsache, dass sich der Shogun mit einer derart starken Leibwache umgab, gab Caine zu denken. Offenbar war die Stellung der jungen Regierung doch noch nicht allzu fest. Gerade unter den Chans, die zum größten Teil alles andere als Freunde der Erde waren, musste es starke Gegenströmungen geben. Eine Feindschaft, die über lange Zeit hin genährt worden war, ließ sich nicht von heute auf morgen beseitigen.

Im Augenblick schien Ruhe zu herrschen, aber das konnte sich sehr schnell ändern. Die Nimboiden waren, durch ihre Umwelt geformt, eine harte und stolze Rasse. Vermutlich sannen die entmachteten Führer nun bereits darüber nach, wie sie den »Weichling« wieder stürzen konnten.

»Kommen Sie«, sagte der Regierungschef in Taffs Gedanken hinein. »Ein Rohrbahnzug steht bereit, um uns in die Hauptstadt zu bringen. Dort reden wir dann weiter.«

Von den Soldaten eskortiert verließen sie die Halle. Ein Lift beförderte sie zwei Etagen tiefer zu einem geräumigen subplanetaren Bahnhof. Große, von Robotern bewegte Container verrieten, dass von hier aus der Transport jener Güter bewerkstelligt wurde, die mit Raumschiffen Port Orkus erreichten. Die technischen Einrichtungen wirkten durchaus modern, alles andere dagegen war so einfach wie möglich gehalten.

Es gab zwei weite Stollen mit je zwei Fahrbahnen. In dem rechten stand ein Containerzug, der gerade abfahrbereit gemacht wurde. Im linken wartete ein Personenzug, den die gerundeten, stark gepanzerten Wagen wie eine große Raupe erscheinen ließen. Toburu sah Taffs forschende Blicke und nickte ihm zu.

»Daran werden Sie sich bei uns gewöhnen müssen. Auch die Stollen sind massiv gepanzert und werden im Gefahrenfall durch automatisch einspringende Gravitationsfelder zusätzlich gesichert. Außerdem gibt es Federungsvorrichtungen, so dass plötzliche Bodenbewegungen ausgeglichen werden können. Hier ist es im Allgemeinen ruhig, im Gebiet von Vulcanus geht es entschieden lebhafter zu.«

Alexandros Demosthenes sah blass aus und atmete schwer. Neben der starken Gravitation machte ihm auch der hohe Luftdruck zu schaffen, der fast das Doppelte der Erdnorm betrug. Der PROKYON-Crew dagegen machte beides kaum etwas aus, die war auf solche Belastungen trainiert.

Die Soldaten verteilten sich auf die beiden Wagen vor und hinter dem Salonwagen, der für nimboidanische Verhältnisse überraschend gut ausgestattet war. Toburu nahm mit seinen Gästen in einem Abteil Platz, seine Begleiter nebenan. Demosthenes ließ sich aufatmend in die Polster sinken und nahm dankbar die Kapsel mit einem Stimulans entgegen, die ihm Mitani reichte.

Die starke Turbine des Triebwagens begann zu singen, die Fahrt zur Hauptstadt begann.

Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie

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